Humboldt-Gymnasium (Berlin-Tegel)

Gymnasium im Berliner Ortsteil Tegel
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Das Humboldt-Gymnasium ist ein Gymnasium im Berliner Ortsteil Tegel des Bezirks Reinickendorf. Die Schule wurde 1903 als Realschule gegründet und dann schrittweise zum Gymnasium ausgebaut.

Humboldt-Oberschule (Gymnasium)
Schulform Gymnasium
Schulnummer 12Y03
Gründung 1903
Adresse Hatzfeldtallee 2-4
Ort Tegel
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 35′ 30″ N, 13° 17′ 21″ OKoordinaten: 52° 35′ 30″ N, 13° 17′ 21″ O
Träger Land Berlin
Schüler 1265 (Stand: 2008/2009) [1]
Lehrkräfte 91 (Stand: 2008/2009) [2]
Website www.humboldtschule-berlin.de

Geschichte

Die 1903 gegründete Schule war zunächst in der ehem. Schöneberger Straße (heute Medebacher Weg), nahe dem Dorfanger von Tegel beheimatet. Sie wurde in den folgenden Jahren zur Oberrealschule ausgebaut und 1908 nach den Gebrüdern Humboldt benannt.

Das 1910 bis 1911 nach Plänen von Karl Fischer erbaute Schulgebäude an der Hatzfeldtallee (ehem. Graf-Roedern-Korso) steht unter Denkmalschutz[3].

Besonderheiten

Als zweite Fremdsprache wird im Humboldt-Gymnasium grundsätzlich Latein gelehrt – im Gegensatz zu den meisten anderen Berliner Schulen. Als dritte Fremdsprache werden Französisch oder Chinesisch angeboten. In Klassenstufe acht kann man zwischen den beiden als Wahlpflichtfächern angebotenen dritten Fremdsprachen sowie dem Fach Technick und Natur, einer interdisziplinären Kombination der naturwissenschaftlichen und mathematischen Fächern, wählen.

In der Sekundarstufe II wird neben Wirtschaftslehre auch in größerem Maßstab das Fach Philosophie angeboten.

Für besonders begabte Schülerinnen und Schüler gibt es an der Humboldt-Oberschule drei Klassenzüge, die in der 5. Klasse starten (Hochbegabtenförderung). Diese Schnellläuferklassen überspringen die 8. Klasse und legen ihr Abitur nach insgesamt 11 Jahren ab, während die in Klasse 7 beginnenden regulären Züge 12 Jahre benötigen.

Der Fördervereien der Schule, der Verein der Freunde der Humboldt-Oberschule Tegel (VdFHT), wurde am 1. April 1959 gegründet und wird 2009 sein 50-jähriges Jubiläum begehen. Mit seiner Unterstützung erscheint zweimal jährlich die Schulzeitung "Humboldt". Außerdem werden von der VdFHT jedes jahr um Ostern herausragende Schüler, die sich mit ihrem Engagement für das Wohl der Schule verdient gemacht haben, mit dem Wölkerling-Preis geehrt. Dieser geht zurück auf Studienrat Erich Wölkerling, der der Schule testamentarisch einen Teil seines Vermögens vermacht hatte, mit der Maßgabe seine Stiftung entsprechend zu verwenden.

Politisches Engagement wird am Humboldt-Gymnasium geschätzt. So findet ein Mal pro Schuljahr eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz statt. Außerdem gibt es seit Anfang 2009 eine AG "Humboldt ohne Rassismus", die regelmäßig Veranstaltungen wie Vorträge besonders zum Thema Rechtsextremismus organisiert. Gleichzeitig arbeitet die Politik-AG/Eine-Welt-AG mit dem Entwicklungspolitisches Bildungs- und Informationszentrum (EPIZ e.V.) zusammen und verkauft regelmäßig an der Schule fair gehandelte Produkte. Aus dem Erlös dieses und weiterer Projekte wurde unter anderem der Bau einer Schule in Sambia finanziert. Seit 2003 gibt es die unabhängige, d.h. gänzlich ohne Lehrerhilfe betriebene und außerhalb des Verantwortungsbereichs der Schule erscheinende, Schülerzeitung Denk-mal!, die kostenlos verteilt wird. Bis zu ihrem 5-jährigen Jubiläum im Herbst 2008 waren 26 Ausgaben erschienen.

Partnerschaften

Grundsätzlich ist die Schule sehr bemüht, Kontakte ins Ausland zu knüpfen um für ihre Schüler internationale Projekte anbieten zu können. Es gibt eine Reihe von Partnerschulen weltweit, so pflegt das Humboldt-Gymnasium seit 2002 eine Partnerschaft mit einer Pekinger Oberschule. Außerdem gab es Austauschprogramme mit Sambia, Polen, Estland und anderen Ländern. Im Rahmen der Festwoche zum 100-jährigen Bestehen der Schule im Jahr 2003 fand am Humboldt-Gymnasium ein International Student Congress on Science in School (deutsch: Internationaler Schülerkongress in den naturwissenschaftlichen Fächern) mit Teilnehmern aus verschiedenen Nationen statt, z.B. aus Kanada, Kasachstan und Italien.

Erweiterungen

Es existieren drei Erweiterugen der Schule: Der auf den Fundamenten des alten Schulbunkers in der Mitte des Schulhofs errichtete Pavillon, der 1997 eingeweiht wurde, außerdem hat die Schule seit 2000 die Räume der ehemaligen Hansa-Buchhandlung an der Ecke Hatzfeldtallee/An der Oberrealschule angemietet, die zu vier Unterrichtsräume umgestaltet wurden. Schließlich gibt es seit dem Schuljahr 2006/07 das "Grüne Haus" an der Ecke Ziekowstraße/Wilhelm-Blume-Allee, in welchem vorher das Jugendgästehaus Tegel untergebracht war. Die Schule übernimmt dieses schrittweise, voraussichtlich im Schuljahr 2009/2010 wird das gesamte Gebäude inklusive der Kantine im ersten Stock zu Unterrichtsräumen umgebaut und in den Betrieb der Humboldt-Oberschule integriert sein.

Literatur

  • 100 Jahre Humboldt-Oberschule Berlin Tegel: 1903 - 2003 (Festschrift zum 100-jährigen Schuljubiläum). Berlin, 2003
  • Schulleitung der Humboldt-Oberschule Tegel (Hrsg.): Humboldt: die Zeitschrift der Humboldt-Oberschule Berlin-Tegel, seit 1995
  • Harry Hempel (Hrsg.): 80 Jahre Humboldtschule Tegel, 1903-1983. Berlin-Tegel: Humboldt-Oberschule, 1983 (= Humboldt-Heft, 6)
  • Jörg Müller (Hrsg.): Für die Abiturienten der Humboldt-Oberschule in Berlin Tegel. Dezember 1982. Berlin-Tegel 1982 (= Humboldt-Heft, 5)
  • Klaus Pegler: Der Humboldt-Dienst des Humboldt-Gymnasiums in Berlin. In: Die berufsbildende Schule 31 (1979), S. 355-358
  • 25 Jahre Vereinigung der Freunde der Humboldt-Oberschule Tegel: 1949 - 1974. Sozialfonds [u.a.], Berlin 1975

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. Eintrag Nr. 09012019 in der Berlin Denkmalliste