Totenschild
Ein Totenschild ist eine Totengedenktafel die, i.d. R. in einer Kirche angebracht, an eine verstorbene Person aus dem Adel oder später auch dem Bürgertum erinnert.
Vorbild war die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbare Sitte, den Schild eines verstorbenen Ritters mit seinen Waffen in der Kapelle der Heimatburg aufzuhängen. Die zunächst schildförmigen Tafeln des 12. Jahrhunderts wurden später mit dem Vollwappen des Toten und einer Umschrift versehen und entwickelten sich zur Sonderform der, insbesondere im 16. Jahrhundert in Deutschland verbreiteten, prunkvollen runden Totenschilde. Im Barock wurden die Totenschilder durch Epitaphe abgelöst.
Die Totenschilde bestanden für gewöhnlich aus Holz, das mit Pergament (Leder) bespannt, grundiert und mit Malereien reich verziert war; seltener waren Exemplare aus Metallguss.
Eine Große Sammlung von Totenschilden besitzt das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg. Neben dem Universitätsmuseum in Marburg, das Schilde des 12. Jahrhunderts zeigt, befinden sich auch in der dortigen Elisabethkirche, als Grablege der hessischen Landgrafen, Beispiele aus späteren Jahrhunderten.