Isten áldd meg a magyart ist der Titel der ungarischen Nationalhymne - zu deutsch "Gott schütze die Ungarn".
Der Text der ungarischen Nationalhymne wurde im Jahre 1823 von Ferenc Kölcsey geschaffen und ist entsprechend vom damaligen Zeitgeist geprägt. Die Melodie zur Hymne schuf Ferenc Erkel.
Zwar war Ungarn als gefestigter Staat schon im elften Jahrhundert als Bestandteil des Abendlandes anerkannt und als Schutzschild gegen Feinde aus dem Osten und Süden sehr nützlich gewesen und immer wieder beschworen worden; doch blieb ihm im Laufe der Jahrhunderte immer dann die Unterstützung verwehrt, wenn Feinde aus dem Osten oder Süden auftauchten - im 13. Jahrhundert beim Einfall der Mongolen ebenso wie im 16. Jahrhundert beim Einfall der Türken.
Das schuf letzten Endes aber auch den Ruf, dass die Ungarn ein freiheitsliebendes und tapferes Volk seien, das sich nicht auf Dauer unterkriegen lässt und auf den Erhalt seiner (sehr) eigen(willig)en Sprache und Kultur stolz ist.
Zum Zeitpunkt, als Kölcsey den Text schuf, waren die Ungarn Untertanen der habsburgischen Krone und von Zeit zu Zeit gewissen Repressalien ausgesetzt, die bisweilen soweit gingen, Ungarisch als Sprache durch Deutsch zu ersetzen. Die Sehnsucht nach einem (wieder) unabhängigen Vaterland war seinerzeit groß - und nicht nur bei den Ungarn ausgeprägt. Dies erklärt den Wunsch an Gott, die Ungarn doch wieder aus dem "Meer der Qualen" zu erlösen.
Erst knapp ein halbes Jahrhundert später kam es durch Vermittlungen der Kaiserin Elisabeth - bekannt als Sisi - zum so genannten Ausgleich, in dem Ungarn als eigenständiges Königreich innerhalb des Kaiserreichs Österreich-Ungarn wieder erschaffen wurde und eine gewisse Autonomie erhielt.
1918 schließlich wurde Ungarn vollständig unabhängig.
- Isten, álld meg a magyart
- Jó kedvvel, bőséggel,
- Nyújts feléje védő kart,
- Ha küzd ellenséggel;
- Bal sors akit régen tép,
- Hozz rá víg esztendőt,
- Megbünhödte már e nép
- A multat s jövendőt!
- Őseinket felhozád
- Kárpát szent bércére,
- Általad nyert szép hazát
- Bendegúznak vére.
- S merre zúgnak habjai
- Tiszának, Dunának,
- Árpád hős magzatjai
- Felvirágozának.
- Értünk Kunság mezein
- Ért kalászt lengettél,
- Tokaj szőlővesszein
- Nektárt csepegtettél.
- Zászlónk gyakran plántálád
- Vad török sáncára,
- S nyögte Mátyás bús hadát
- Bécsnek büszke vára.
- Hajh, de bűneink miatt
- Gyúlt harag kebledben,
- S elsújtád villámidat
- Dörgő fellegedben,
- Most rabló mongol nyilát
- Zúgattad felettünk,
- Majd töröktől rabigát
- Vállainkra vettünk.
- Hányszor zengett ajkain
- Ozmán vad népének
- Vert hadunk csonthalmain
- Győzedelmi ének!
- Hányszor támadt tenfiad
- Szép hazám kebledre,
- S lettél magzatod miatt
- Magzatod hamvvedre!
- Bújt az üldözött s felé
- Kard nyúl barlangjában,
- Szerte nézett s nem lelé
- Honját a hazában,
- Bércre hág és völgybe száll,
- Bú s kétség mellette,
- Vérözön lábainál,
- S lángtenger fölette.
- Vár állott, most kőhalom,
- Kedv s öröm röpkedtek,
- Halálhörgés, siralom
- Zajlik már helyettek.
- S ah, szabadság nem virúl
- A holtnak véréből,
- Kínzó rabság könnye hull
- Árvánk hő szeméből!
- Szánd meg isten a magyart
- Kit vészek hányának,
- Nyújts feléje védő kart
- Tengerén kínjának.
- Bal sors akit régen tép,
- Hozz rá víg esztendőt,
- Megbünhödte már e nép
- A multat s jövendőt!
Es folgt die deutsche Nachdichtung aus dem Jahre 1823 von Annamarie Bostroem:
- Gib dem Volk der Ungarn, Gott,
- Frohsinn, Glück und Segen,
- Schütze es in Kriegsnot
- Vor des Feindes Schlägen.
- Ihm, das lange Schmach ertrug,
- Schenke wieder Freuden,
- Denn es büßte hart genug
- Schuld für alle Zeiten.
- Führtest es an deiner Hand
- Einst auf die Karpaten,
- Dass ein schönes Vaterland
- Seine Enkel hatten.
- Wo der Theiß, der Donau Lauf
- Wälzet seine Wogen,
- Wuchsen Árpáds Schöne auf,
- Ward ein Volk erzogen.
- Reife Ahren wogten stolz
- Auf des Tieflands Feldern,
- Nektar, Tropfen reinen Golds
- Floss aus Tokajs Keltern,
- Ließest unsre Fahnen glühn
- Auf der Türken Türmen
- Und die stolze Burg von Wien
- Mátyás' Heer erstürmen.
- Doch in Zorn entbranntest du
- Über unsre Sünden,
- Und du schlugst mit Blitzen zu
- Und Gewitterwinden.
- Ließest die Mongolen noch
- Uns mit Pfeilen jagen,
- Auch der Türken Sklavenjoch
- Mussten wir ertragen.
- Ach, wie oft Triumphgesang
- Von den wilden Scharen
- Der Osmanen zu uns drang,
- Die geschlagen waren.
- Land, wie oft hat selbst dein Sohn
- Dich bekämpft nicht mider,
- Wurdst zum Grab der Kinder schon
- Durch die eignen Kinder.
- Der Verfolgte aber fand
- Nicht Versteck noch Frieden,
- Auch sein eignes Vaterland
- Hat ihn nur gemieden.
- Berg und Tal durchwandert er,
- Angst- und schmerzzerrissen,
- Über ihm ein Flammenmeer,
- Blutstrom ihm zu Füßen.
- Manche Burg in Trümmer sank,
- Wo einst Glück geschienen,
- Todesröcheln, Trauerklang
- Füllt nun die Ruinen.
- Ach, und keine Freiheit sprießt
- Aus dem Blut der Toten,
- Nur der Knechtschaft Träne fließt
- Trauerschwer zu Boden.
- Schick uns dein Erbarmen, Gott,
- Hilf den Ungarn allen,
- Rette sie vor Sturmesnot
- Auf dem Meer der Qualen.
- Uns, die lang das Unglück schlug,
- Schenke wieder Freuden,
- Denn wir büßten hart genug
- Schuld für alle Zeiten.