Galiot

flachbodige Rundgattschiffe
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Galioten sind seegehende, flachbodige Rundgattschiffe niederländischen Ursprungs, die seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar sind.

Galiot als gaffelgetakelte Ketch
Werftmodell einer Dreimastgaliot von 1789

Je nach Größe und Zeit waren Galioten Spriet-, Ketsch- bzw. Huker-, Brigg-, Bark- oder Vollschiffsgetakelt. Es gab zahlreiche regionale Varianten, so z. B. die Eidergaliot, die Kuffgaliot oder den Galiotewer. Vielen der überlieferten Begriffe lassen sich jedoch keine bestimmten Konstruktionen mehr zuordnen. Einige Galiotformen besaßen Seitenschwerter. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Bug der Galioten schärfer, der Vordersteven erhielt einen größeren Ausfall, insgesamt wurden die Linien schlanker. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts baute man Galioten in der traditionellen Form aus Stahl.

Galioten waren vornehmlich Handelsschiffe, wurden aber im 17. Jahrhundert auch als kleinere Kriegsschiffe verwendet. Wahrscheinlich waren dies jedoch zuerst nur behelfsmäßig umgerüstete Zivilfahrzeuge. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstand in Frankreich auf Basis der Galiot allerdings ein wirkliches Kriegsschiff, das Mörserschiff bzw. galiote à bombe. Die Galiot wurde für diese Rolle vermutlich wegen ihrer soliden Konstruktion und des flachen Bodens, der gefahrloses Manövrieren in Küstennähe erlaubte, ausgewählt.

Literatur

  • Geyer, Lexow, Sohn: Dreimastgaliot Friedrich-Wilhelm der 2te. Modellbaureihe, Hinstorff Verlag, Rostock, 1989