Hans Wendler (* 1905; † 1989) war ein deutscher Dampflokomotivkonstrukteur.
Er erfand die nach ihm benannte Braunkohlenstaubfeuerung für Dampflokomotiven. Der Braunkohlenstaub wurde aus einem geschlossenen Schlepptender mittels eines von einer arbeitenden Lokomotive erzeugten Soges durch zwei Rohre in die Brennkammer gesaugt. Dadurch gelang es, mit relativ einfacher Technik minderwertige Kohle bei Schonung des Lokomotivpersonals zu verfeuern. Steinkohlengruben gab es in der DDR nicht.
Umgebaut wurden über 110 Lokomotiven der Baureihen Baureihe 17, 44, 52 und 58. Die Lokomotiven galten als sehr anfällig für Reparaturen. Außerdem mussten in den Bahnbetriebswerken weitere Betriebsanlagen für die Herstellung und Lagerung des Braunkohlenstaubs vorgehalten werden.
Im Zuge der Umstellung von Dampf- auf Diesel- und Elektrolokomotiven wurden die Dampflokomotiven ausgemustert.
Leben und Werk
Erste Erfahrungen mit Kohlenstaubfeuerung sammelte Hans Wendler in den 30er Jahren in der Lokomotivfabrik Borsig. 1945 wurde er beauftragt, die Berliner U-Bahn wieder in Gang zu bringen. 1948 gelang es ihm mit Hilfe sowjetischer Freunde in der Militärverwaltung, die Verantwortlichen bei der Deutschen Reichsbahn von der Durchführbarkeit der Braunkohlenstaubfeuerung zu überzeugen. Ab 1949 wurden dann in der DDR ca. 110 Dampflokomotiven auf Braunkohlenstaubfeuerung System Wendler im Reichsbahnausbesserungswerk Stendal umgebaut.
Hans Wender war Nationalpreisträger und erhielt weitere hoche Auszeichnungen der DDR.
Nach ihm wurde die BSG Eintracht "Hans Wendler" Stendal benannt.
Literatur
- Hans Wendler, Die Lokomotiven der Deutschen Reichsbahn Berlin Verlag Technik 1952, 2. überarbeitete Auflage 1960
- Dieter Winkler, Kohlenstaublokomotiven der Deutschen Reichsbahn: Die Bauarten AEG, STUG und Wendler, EK Verlag Freiburg 2003, ISBN 978-3882551792
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Wendler, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dampflokomotivkonstrukteur |
GEBURTSDATUM | 1905 |
STERBEDATUM | 1989 |