Eduard Pütz (* 13. Februar 1911 in lllerich bei Cochem (Mosel), † 18. Januar 2000 in Bad Münstereifel) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.
Leben und Wirken
Pütz studierte Schulmusik und Mathematik an der Musikhochschule und an der Universität in Köln. Seine Kompositionslehrer waren Heinrich Lemacher und Kaspar Roeseling. 1950–65 war er Studienrat am Gymnasium in Rheinbach, 1965–79 Dozent für Musiktheorie und Komposition an der Rheinischen Musikschule in Köln.
Eduard Pütz hat für alle musikalischen Gattungen komponiert. Sein Werk umfasst eine Oper, Orchesterwerke, Kammermusik, Chormusik und Klaviermusik. Eduard Pütz ging es um die Überwindung der Grenzen zwischen der so genannten „ernsten“ und unterhaltenden Musik; seine Kompositionen beziehen daher häufig Stilmerkmale der Jazz- und Popmusik ein. Eines seiner wegweisenden Werke ist die „Jazzsonate für Klavier“ (1988), in der eine Synthese zwischen zeitgenössischer Musik und Jazz erreicht ist, wie es selten zu finden ist. Zeitgenössische Tonalität und Jazzharmonik sind hier keine Gegensätze, klassische Formgestaltung und improvisatorische Grundhaltung verbinden sich zu einer Einheit. (1) Weitere Werke im Cross-over-Stil sind „Cries in the dark“ für Saxophon und Streichquartett, „Blues Fantasy“ für 6 Violoncelli und das Orchesterstück „Blue Fantasy“, das 1996 vom Landesjugend-Orchester Nordrhein-Westfalen uraufgeführt wurde.
Pütz schrieb viele leicht spielbare Werke für Kinder und Jugendliche und reagierte auf Wünsche aus der Praxis. Einige Werke werden häufig im Unterricht verwendet, darunter „Mr. Clementi goin’ on holidays“ für Klavier, „Short stories“ für Cello und Klavier oder der Zyklus „Let’s play together“ für Klavier vierhändig.
Werke (Auswahl)
Klaviermusik
- "Hälfte des Lebens". Klavierstück in zwei Sätzen nach einem Gedicht von Friedrich Hölderlin (1975)
- Litaniae alla cinque (1976)
- Mr. Clementi goin' on holidays (1976)
- I'm sorry, Mr. Czerny (1988)
- Funny Serenade für Violine und Klavier (1989)
- Jazzsonate (1988)
- Let's swing, Mr. Bach! (1991)
- Waltzing the Blues (1991)
- Young People's Music Box (1992)
- Nachtstücke (1993)
- Let's play together für Klavier vierhändig (1994)
Kammermusik
- Improvisation modale für Flöte und Klavier (1964)
- Canto epico für Streichquartett (1982)
- Meditationen für Bratsche und Gitarre (1983)
- Frammenti für vier Bratschen (1986)
- Cries in the dark, Blues für Saxophon und Streichquartett (1986)
- "O Welt..." für Oboe, Violine, Bratsche und Cello (1987)
- Blues für Benni, für Viola und Klavier (1991)
- Blues Fantasy für 6 Violoncelli (1991)
- Tango passionato für 4 Violoncelli (1992)
- Twilight Dream für Violine und Klavier (1993)
- 2. Streichquartett (1995)
- Trio für Violine, Violoncello und Klavier (1996)
Orchesterwerke
- Konzert für Violoncello und Orchester (1985)
- Romanze für Altsaxophon, Violoncello, Streicher und Schlagzeug (1989)
- Blue Fantasy für Orchester (1996)
Vokalwerke
- Oper "Riders to the Sea", Einakter von John Millington Synge, übers. von Heinrich Böll (1972)
- Requiem nach Texten des alten und neuen Testamentes für Sopran, Tenor, Bariton, gemischten Chor und Orchester (1994)
Literatur
- Reinhart von Gutzeit/Rainer Mohrs, "Musik soll eine Verbindung unter den Menschen schaffen". Gespräch mit dem Komponisten Eduard Pütz. In: Üben & Musizieren, Heft 5/1997, S. 22-26.
- Rainer Mohrs, Ein Grenzgänger zwischen den Welten. Zum Tode des Komponisten Eduard Pütz. In: Fermate, Rheinisches Musikmagazin, Heft 2 Jg. 19, 2000, S. 43-45 (mit Werkverzeichnis)
Einzelnachweise
1) Rainer Mohrs, Ein Grenzgänger zwischen den Welten. Zum Tode des Komponisten Eduard Pütz. In: Fermate, Rheinisches Musikmagazin, Heft 2 Jg. 19, 2000, S. 43-45