Telegraphenpflanze

Art der Gattung Codariocalyx
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Die Telegraphenpflanze (Codariocalyx motorius, auch Desmodium gyrans), auch Indische Telegraphenpflanze, ist eine in Asien heimische tropische Art aus der Familie der Fabaceae. Besonderheiten bei C. motorius sind die vorkommenden Nastien, schnelle Bewegungen wie sie auch bei der Venus-Fliegenfalle (Thigmonastie) und der Mimose (Seismonastie) zu finden sind. Telegraphenpflanzen enthalten außerdem in Blättern, Spross und Wurzeln geringe Mengen der Tryptamin-Alkaloide N,N-Dimethyltryptamin und 5-Methoxy-dimethyltryptamin.

Telegraphenpflanze
Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Desmodieae
Gattung: Codariocalyx
Art: Telegraphenpflanze
Wissenschaftlicher Name
Codariocalyx motorius
(Houtt.)H. Ohashi

Beschreibung

Bei der Telegraphenpflanze handelt es sich um eine verholzende Pflanze mit Wuchshöhen von bis zu 15 Metern. Sie blüht in kleinen, rosafarbenen Blüten. Die Telegraphenpflanze besitzt gefiederte Blätter aus je drei Fiedern, davon zwei Seitenfiedern und eine Endfieder, wobei die Seitenfiedern bedeutend kleiner sind als die Endfieder. Die Endfiedern werden abends abgesenkt und hängen somit in der Schlafstellung fast vertikal herab, morgens werden sie wieder aufgerichtet und stehen nahezu horizontal. Dies geschieht unabhängig von äußeren Einflüssen, wie Temperatur und Beleuchtungsstärke. Hierbei handelt es sich um eine circadiane Rhythmik. Die Seitenfiedern vollziehen Drehbewegungen, deren Frequenz von der Temperatur abhängig ist. Mit steigender Temperatur nimmt auch die Frequenz zu. In der Regel beträgt diese Frequenz eine vollständige Drehung pro drei bis fünf Minuten. Die Funktion dieser ultradianen Rhythmik ist noch völlig ungeklärt. Sowohl die Bewegungen der Endfieder, als auch die der Seitenfiedern wird durch Gelenke und Turgoränderungen in den Zellen dieser Gelenke vermittelt.

Verbreitung

Die Pflanze stammt ursprünglich aus Indien und ist heute außerdem in Bangladesch, Bhutan, China, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Sri Lanka, Taiwan, Thailand, Vietnam, auf Borneo, Java, Sulawesi, Sumatra, den Philippinen, den Kleinen Sundainseln und in Australien heimisch. Eingeführt wurde sie auf Mauritius und Martinique und ist dort verwildert. Die Herkunft der Bestände auf Jamaika und den Gesellschaftsinseln ist ungeklärt.

Synonyme

  • Codariocalyx gyrans (L. f.)Hassk.
  • Desmodium gyrans (L.)DC.
  • Desmodium gyrans (L.)DC. var. roylei (Wight&Arn.)Baker
  • Desmodium motorium (Houtt.)Merr.
  • Desmodium roylei Wight&Arn.
  • Hedysarum gyrans L. f.
  • Hedysarum motorium Houtt.
  • Hedysarum motorius Houtt.
  • Meibomia gyrans (L. f.)Kuntze

Quellen

  • International Legume Database & Information Service (ILDIS)(2009): [1]
  • Ohashi, H.: Asiatic sp. of Desmodium & allied. Ginkgoana1. Aca. Sc. BookCo., (1973)
  • Engelmann, W.: Wie Pflanzen wachsen und sich bewegen, Institut f. Botanik, Tübingen, (2003): [2]