Jesus von Nazaret

aramäischer Wanderprediger
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Datei:Jesus am kreuz.jpg
Jesus stirbt am Kreuz

Jesus Christus (Jesus, latinisierte Form des griechischen Ιησoυς vom hebräischen Vornamen Josua - Jahwe errettet; und dem griechischen Χριστoς christos - Gesalbter, Messias), ist als "Sohn Gottes" und "Erlöser" die zentrale Person im und Stifter des Christentums.


Der Name

Die Namensform "Jesus Christus" - ein Vorname und ein Titel - ist an sich schon ein griechischer Nominalsatz und somit eigentlich ein Glaubensbekenntnis in Kurzform: "Jesus (ist der) Christus".

Der Eigenname Jesus ist die griechische Form des Namens Yehoshua oder Josua, den der Nachfolger des Mose trug. Dieser Name war zu Lebzeiten von Jesus v. Nazareth ein unter Juden recht verbreiteter männlicher Vorname.

Christus ist eine griechische Übersetzung des hebräischen Titels Moshiach oder Messias, deutsch Der Gesalbte. Mit diesem Titel werden im Alten Testament die Hohenpriester und vor allem auch die Könige Israels bezeichnet.

Da das Christentum zuerst durch Griechischsprecher sich im Mittelmeerraum ausbreitete, gelangten diese griechischen Namensformen (und nicht die hebräischen) auch in die anderen Sprachen.

Der Name wird, besonders im traditionellen kirchlichen Gebrauch, oft lateinisch dekliniert, also Nominativ Jesus Christus, Genitiv Jesu Christi, Dativ Jesu Christo, Akkusativ Jesum Christum - die Endungen sind teilweise unterschiedlich, weil Jesus und Christus im Lateinischen unterschiedlichen Deklinationen angehören.


Der historische Jesus

Jesus war Jude, sprach im Alltag aramäisch (es ist umstritten, ob er auch griechisch, die damalige Verkehrssprache, beherrschte) und verbrachte sein ganzes Leben im jüdischen Kontext. Historische Informationen über Jesus von Nazareth stammen hauptsächlich aus dem Neuen Testament der Bibel, insbesondere aus den Evangelien.

Evangelien

Historische Bezüge im Neuen Testament deuten auf eine Geburt zwischen 7 v. Chr. und 4 v. Chr. und die Kreuzigung um 30 bis 33 n. Chr. hin, wobei für die Kreuzigung von vielen Theologen der 7. April 30 (14. Nisan) angenommen wird. Die Berichte des Lukas- und Matthäusevangeliums über Jesu Geburt und frühe Kindheit legen eine Geburt in Bethlehem nahe. Demgegenüber sehen es manche Autoren als historisch wahrscheinlicher, dass Jesus in Nazareth geboren wurde. Er lernte den Beruf des Zimmermanns (oder richtiger: Bauhandwerkers), den Beruf seines Vaters Joseph (zur theologischen Aussage der Gottessohnschaft s. d.), übte ihn aber möglicherweise nur kurz aus. In den Quellen werden Brüder und Schwestern von Jesus erwähnt, vier Brüder namentlich bei Matthäus (Mt 13,56): Jakobus, Joseph, Simon und Judas. Im biblischen Umfeld kann der in den Evangelien verwendete Begriff "Brüder" allerdings - zumindest "vereinzelt bei lockerem Sprachgebrauch" - auch männliche Verwandte verschiedener Art bezeichnen. (Vgl. Walter Bauer, Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments und der frühchristlichen Literatur.) Ähnliches gilt, wenn auch schlechter belegt, von "Schwestern". Die Muttersprache eines galiläischen Hebräer der Zeit war die einige Jahrhunderte früher von Babyloniern und Persern in Israel eingeführte Aramäische (oder Syrische) Sprache.

Von der Zeit ab seinem 30. Lebensjahr bis zu seinem Tod (mit ca. 33 Jahren) liegen die Berichte der Evangelien vor. Alle diese Texte sehen Jesus bereits durch die Brille der nachösterlichen Auferstehungserlebnisse, enthalten aber ohne Zweifel historisch zuverlässige Erinnerungen. Die Berichte setzten übereinstimmend den Beginn seines öffentlichen Auftretens in Bezug zu seiner Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer. Jedoch wendet er sich vom Täufer ab, der zurückgezogen lebte, und beginnt durch die Dörfer Galiläas zu ziehen. Dabei schart er eine Gruppe von Anhängerinnen und Anhängern um sich. Zentraler Kern seines Wirkens ist offenbar die eschatologische Rede vom Anbruch des "Reiches Gottes". Im Gegensatz zu anderen Wanderpredigern seiner Zeit war Jesus soweit bekannt der einzige, der behauptete, dass dieses "Reich Gottes" schon punktuell angebrochen ist. (Vgl. Lk. 11,20 ) Diese Aussagen verbunden mit einer deutlichen Kritik des vorfindlichen Tempelbetriebes rückten ihn vom der sadduzäischen Tradition ab. Der Vorwurf an ihn und seine Gefolgschaft, dass sie "Fresser und Weinsäufer" waren (Mt 11, 19), macht deutlich, wie unorthodox auch seine Auslegung der Tora war. Insbesondere der Prozess gegen Jesus, sein Tod am Kreuz und seine anschließende Auferstehung nehmen dann eine zentrale Stellung in den Evangelien ein. Aus der Art der Hinrichtung Jesu (Kreuzigung durch die Römer) ist zu ersehen, dass es sich offenbar um eine politische Verurteilung handelte - man warf ihm vor, sich anmaßend als König Israels zu bezeichnen und so die Macht des römischen Kaisers in Frage zu stellen. Religionsvergehen (wie Gotteslästerung) dagegen wurden in der Regel durch die jüdische Gerichtsbarkeit verfolgt und mit Steinigung geahndet. Jesus von Nazareth wurde jedoch zum Tod am Kreuz verurteilt. Aus den Evangelien geht hervor, dass die Verurteilung Jesu zum Tod in erster Linie auf Betreiben jüdischer Pharisäer und Sadduzäer sowie Anhängern des Herodes beruht, die ihn nicht selbst steinigen konnten, weil das Volk hinter ihm stand.

Jesus im Alten Testament

Der Begriff Christus ist eine Übersetzung des hebräischen moschiach (Messias - Gesalbter) und meint den Messias, dessen Erscheinen im Alten Testament prophezeit wurde. Dabei werden unter anderem sein Geburtsort, die Umstände seines Todes und weitere Details genannt.

Eine Auswahl von Stellen aus dem alten Testament, die das Neue Testament auf Jesus bezieht:

  • 1. Mo 49,10: Aus dem Stamm Juda (NT: Lk 3,33)
  • Mi 5,1: Geburtsort (NT: Mt 2,1)
  • Jes 7,14: Von einer Jungfrau geboren (NT: Mt 1,18)
  • Ps 41,10: Von einem Freund verraten (NT: Mk 14, 10)
  • Ps 22,19: Soldaten werfen das Los um seine Kleider (NT: Mk 15, 24)


Außerbiblische Schriften

Erwähnung in nichtchristlichen/außerbiblischen zeitgenössischen Schriften findet Jesus nicht. Erstaunlich ist dabei, daß der jüdische Schriftsteller Justus von Tiberias, ein Zeitgenosse des Josephus Flavius, trotz der zeitlichen und räumlichen Nähe Jesus mit keinem Wort erwähnt, obwohl er eine umfangreiche Chronik von Moses bis in seine Tage verfaßte.

Das früheste außerbiblische Zeugnis ist das bekannte Testimonium Flavianum des Josephus Flavius, einem Abschnitt aus seinen Jüdischen Altertümern. In den Berichten der beiden römischen Autoren Tacitus (innerhalb seinen 117/118 n.Chr. entstandenen Annalen) und Sueton (das Judenedikt des Claudius) wird zwar jeweils über Christen und den Namensgeber dieser Gruppen berichtet, sie können jedoch keine Zeugen für dessen historische Existenz sein.

Forschungen zur Person

Seit dem frühen 19. Jahrhundert versuchen Forscher, ein Bild des Lebens und der Lebensumstände von Jesus zu finden. Dazu werden die überlieferten christlichen Quellen sowie das sonstige Wissen über die Gesellschaft der Zeit heran gezogen.

Heute wird vielfach angenommen, dass Jesus nicht in Bethlehem in einem Stall sondern in Nazareth in einer Steinhütte geboren wurde und dass der Geburtsort später den Prophezeihungen des Alten Testaments angeglichen wurde. Aber auch die Herkunft aus Nazareth ist nicht sicher, da griech. Iêsous ho Nazôraios auch "Jesus der Nasiräer" bedeuten kann. Nasiräer waren Männer, die sich zeitweise oder lebenslang durch Gelübde zu einer gottgeweihten, streng asketischen Lebensweise verpflichteten.
Nazareth war zu dieser Zeit ein unbedeutendes Dorf mit ca. 400 Einwohnern. Traditionsgemäß dürfte Jesus das Handwerk des Vaters erlernt haben und "Tekton" geworden sein, ein Handwerker, der vorwiegend im Baugewerbe tätig ist, jedoch generell mit Steinen, Stroh und Holz umgehen kann. Anhand von Rechnungen ist auch belegt, dass ein Tekton am Schleusenbau, bei der Instandhaltung von Schöpfrädern und der Ausbesserung von Sätteln mitgearbeitet haben kann. Vermutlich hat Jesus über keinerlei höhere Bildung verfügt, evtl. sprach er neben dem lokalen Dialekt etwas griechisch und konnte rudimentär lesen und schreiben; belegt ist dies jedoch nicht.

Wie Jesus seine Jugendzeit verbracht hat, ist unklar. Wahrscheinlich hat Jesus als Gehilfe seines Vaters (sofern dies Josef war) beim Wiederaufbau der nahe gelegenen Stadt Sepphoris mit gearbeitet, die durch Varus und seine Legionen zerstört worden war. Nazareth selbst dürfte keine Basis für die Ernährung der achtköpfigen Familie von Josef und Maria geboten haben.

Spekuliert wird, dass Jesus ein illegitimes bzw. voreheliches Kind Marias ist. Dem widersprechen jene Forscher, die den gesamten Überlieferungskomplex von der "unregelmäßigen" Geburt auf christologisches Interesse zurückführen. Üblich war, dass Söhne als "Sohn des..." bezeichnet wurden, Jesus wurde jedoch als "Sohn der Maria" bezeichnet (seit wann, ist unklar). Jesus wäre dann ein Außenseiter in seinem Heimatdorf gewesen, was wiederum seine spätere Zuwendung zu anderen gesellschaftlichen Außenseitern erklären könnte.

Ziemlich sicher ist, dass Jesus kurz vor seinem 30. Lebensjahr seine Familie verlässt. Sein mutmaßlicher Vater Joseph ist wahrscheinlich bereits tot, jedenfalls wird er in keiner Quelle mehr erwähnt. Mit diesem Schritt verstößt Jesus gegen das vierte Gebot und seine Pflicht, als erster Sohn sich weiter um die Familie zu kümmern. Nach den gesellschaftlichen und moralischen Vorstellungen seiner Zeit ist er damit mit einem Mörder und einem Ehebrecher gleichzusetzen. Von seiner Familie wird bei Markus gesagt, dass sie Jesus aufhalten wollten und dass sie erklärten, er sei von Sinnen.

Zur Zeit Jesu gab es eine Reihe von eschatologischen Wanderpredigern mit mehr oder weniger großer Gemeinde. Einer davon war Johannes der Täufer, dem sich Jesus vermutlich nur für wenige Wochen anschloss. Vielleicht gab es Berührungen oder zeitweilige Zugehörigkeit beider zur Gruppe der Essener. Anschließend predigte er selbst, auf charakteristisch andere Weise, vom Reich Gottes, wobei sein Wirkungskreis auf ein kleines Gebiet am See Genezareth beschränkt ist, das durch das Städtedreieck Kapernaum-Bethsaida-Chorazim eingegrenzt wird; ein Areal das in ca. 5 Stunden umwandert werden kann. Insofern ist verständlich, dass nichtchristliche Quellen kaum Material zu Jesus liefern: er war eine unbedeutende Randfigur, ein Wanderprediger unter vielen, der in einem proviziellen Gebiet unterwegs war, das keinerlei Bedeutung im römischen Reich hatte.

Vermutlich lernte Jesus Petrus und dessen Bruder Andreas bei Johannes dem Täufer kennen. Im Haus von Petrus, das in Kapernaum lag (zu jener Zeit ein Fischerstädchen mit ca. 1000 Einwohnern) richtete er eine Art Hauptquartier ein. Möglicherweise wurde er dort von einige Reisenden gehört, die auf der Fernstraße Via Maris nach Syrien oder Ägypten unterwegs waren.

Jesus stellte viele Traditionen und Bräuche auf z.T. umstürzlerische Weise in Frage, so die Sabbat-Heiligung, die Todesstrafe für eine Frau bei Ehebruch ("Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie") oder das Gebot, die Eltern zu ehren ("Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert."); zugleich radikalisierte er die Gebote über ihren Wortlaut hinaus (Bergpredigt). Er stellte die führenden Gesellschaftsschichten in Frage, die Reichen und die Schriftgelehrten. Seine Anhängerschaft rekrutierte sich ausschließlich aus Juden, er vermied aber den Kontakt mit Nichtjuden nicht.

Unklar ist, ob Jesus sich selbst als "Messias" bezeichnet hat. Wurde er als Messias von einigen Leuten angesehen, so bedeutete dies, dass er die oberste Autorität des Judentum sein müsste. Unter der Priesterschaft wie auch unter der regierenden Klasse muss dies ein Politikum gewesen sein. Die Gefahr der Destabilisierung, besonders Unruhen im Vorfeld des Passah-Festes (unmittelbar vor seiner Festnahme und Hinrichtung), zu dem Jesus mit seiner Anhängerschaft nach Jerusalem gereist ist, können eine akute Gefahr gewesen sein. - Jesus hatte schließlich Galiläa verlassen, um sich Jerusalem und damit dem Zentrum des Glaubens zuzuwenden, möglicherweise enttäuscht und gescheitert, da er die Städte Galiläas laut Markus und Lukas verflucht, da sie sich nicht gebessert hätten.

Tatsächlich provoziert Jesus einen Aufruhr beim Jerusalemer Tempel. Im Vorhof des Tempels, der im Gegensatz zum hinteren Tempelbereich auch dem gemeinen Volk und Nicht-Juden zugänglich ist, haben sich Händler und Geldwechsler eingerichtet. Die Händler sind historisch betrachtet ebenso wichtig wie die Priester, der Handel im Vorhof ist eine feste Institution, denn nur sie verkaufen die Opfer, die ausschließlich im Jerusalemer Tempel dargebracht werden können. Ohne die Opfer können aber die religiösen Riten nicht vollzogen werden. Der Angriff auf die Händler kann als höchster Tabubruch betrachtet werden, keine Reinigung, sondern ein Angriff auf die bestehende Ordnung und die Elite des Judentums.

Jesus entkommt, wird aber gesucht und möglicherweise durch Verrat gefunden. Ein kurzer Prozess folgt. Zwei Tage nach dem Zwischenfall beim Tempel wird Jesus hingerichtet.

Literaturhinweis: Propyläen Weltgeschichte und GEO 1/2004

Theologie

Mit der Reflexion und Diskussion christlicher Glaubensaussagen über Jesus Christus beschäftigt sich die Christologie.

Jesus von Nazareth oder Jesus Christus? Für die traditionelle und evangelikale Theologie handelt es sich um die gleiche Person, die historisch-kritizistische Theologie möchte dagegenzwischen dem historischen Jesus von Nazareth und Christus einen Unterscheidung konstruieren, möchte also auch terminologisch unterscheiden, ob man historisch oder religiös von Jesus redet.

Besonderen Stellenwert nimmt im Christentum die Dreifaltigkeit ein. Diese Lehre besagt, dass Gott der Schöpfer, Jesus Christus und der Heilige Geist eine Gottheit sind. Das Wort Trinität wird im Neuen Testament selbst nicht verwendet, obwohl trinitarische Formeln Verwendung finden. Die Ausarbeitung und Abgrenzung der Erklärungsmodelle für die Dreifaltigkeit (Trinität, Dreieinigkeit) ist im Laufe der Dogmengeschichte der frühen Kirche über längere Zeit hin erfolgt. Im allgemeinen wird die Entwicklung mit der Formulierung des nicäisch-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses am ersten Konzil von Konstantinopel 381 als abgeschlossen angesehen. Bezüglich der Christologie gab es in den nächsten Jahrhunderten jedoch noch viele Auseinandersetzungen. Ein Meilenstein bedeutete hierbei jedoch das Konzil von Chalcedon (451 n.Chr., 4. ökumenisches Konzil), die größte Synode der Alten Kirche. Dort einigten sich die versammelten Theologen auf das Bekenntnis "Jesus Christus ist wahrer Mensch und wahrer Gott" (Zweinaturenlehre). Die Ergebnisse dieser Synode sind bis heute gemeinsame (ökumenische) Lehrgrundlage der christlichen Kirchen.

Die Sicht von Nichtchristen

Judentum

Das Judentum erkennt Jesus, von der Minderheit der messianischen Juden abgesehen, nicht als göttlichen Erlöser und Messias. Jesus betrieb nach jüdischen Quellen (Talmud) Zauberei, spottete über die Weisen, hatte 5 Jünger und war uneheliches Kind des römischen Soldaten Panthera. Er wurde am Vorabend des Passsa gehängt (bSanh43a).


Islam

Im Islam gilt Jesus als ein Prophet. Auch in der heiligen Schrift des Islam, im Koran, werden Passagen aus Jesu Leben erzählt. In sechs mekkanischen und neun medinischen Suren wird er unter dem Namen Isa erwähnt, in weiteren wird auf ihn Bezug genommen. Seine Rolle ist allerdings nicht die des Messias/Christus, sondern die eines Propheten. Siehe auch Barnabasevangelium. Nach islamischem Glauben starb Jesus nicht am Kreuz, sondern ein Anderer, der für ihn ausgegeben wurde. Er ist ausgewandet (Indien ?) und alt geworden. Direkt nach seinem Tode wurde er in den Himmel erhöht. Jesus gilt im Islam als einer der 5 wichtigsten Propheten der Menschheit (Adam, Abraham, Moses, Jesus, Mohammed). Sein Platz ist im Himmel direkt neben Gott und er eröffnet das Jüngste Gericht und richtet den Menschen nach seinen Taten. Jesus hat die direkte Offenbarung Gottes empfangen (wie Adam und Moses) und die wahren Worte Gottes verkündet, aber die Christen haben dies verfälscht. Die „Jungfrauengeburt“ wird vom Islam voll anerkannt.


Östliche Religionen

Einige östliche Religionen ordnen Jesus als Guru oder Weisheitslehrer in ihr Weltbild ein, ohne ihm eine universelle Erlöserrolle zuzugestehen.


Atheismus

Atheisten haben sehr unterschiedliche Ansichten in Bezug auf Jesus. Teilweise bekämpfen sie die biblischen Aufzeichnungen, verneinen die Existenz des historischen Jesus von Nazareth oder seine Rolle als Erlöser. Manche akzeptieren Jesus als philosophischen Lehrer.


Bücher

Klappentext: "Wer war Jesus wirklich und worin unterscheidet sich die historische Figur von dem Bild, das die Christen von ihm zeichnen? Wie sind die offensichtlichen Widersprüche zu erklären? Auf diese zentralen Fragen gibt Rudolf Augstein fundierte Antworten." Darstellung der aktuellen Christusforschung. Zu Wort kommen jüdische und christliche Theologen und Historiker. Im Allgemeinen christentumskritisch, teilweise stark von Augsteins persönlichen Ansichten geprägt.
Rezension: Was wissen wir von Jesus? Einerseits enthält der biblische Bericht zahlreiche Informationen über den Mann aus Nazareth, andererseits hat deren Deutung im letzten Jahrhundert aus dem Gottessohn alles mögliche gemacht: einen Träumer, Weisheitslehrer, Menschenfreund, ja einen politischen Revolutionär. Welches Bild zeichnet die Geschichtswissenschaft? Welche Erkenntnisse liefert die Archäologie? Der weltweit anerkannte Papyrusexperte und Historiker Carsten Peter Thiede entwirft eine neue Sicht auf Jesus Christus, die, wissenschaftlich fundiert, manche Überraschung bereithält. Evangelikal, historisch orientiert, mit neuesten archäologischen Ergebnissen. Allerdings: Thiede wird vom Mainstream der Archäologischen Forschung vielfach als ein Außenseiter angesehen, der auf der Sympathiewelle evangelikal-protestantischer Kreise schwimmend sein sehr privates Süppchen kocht.
  • Walter Kasper: Jesus, der Christus. Mainz (Grünewald) 1974. Sicherlich eines der Standardwerke aus der Sicht eines Theologen.
Rezension bzw. Auszug aus dem Text der Taschenbuch Vorderseite: Jesus unser Schicksal - das war das von Pastor Busch gewählte Generalthema seiner ganzen Verkündigung: Er war mit großer Freude Jugendpfarrer in Essen, aber als leidenschaftlicher Prediger des Evangeliums war er auch immer wieder unterwegs. Tausende kamen und hörten ihm zu. Er war überzeugt, dass das Evangelium von Jesus die atemberaubendste Botschaft aller Zeiten ist. Das erste Kapitel beginnt mit dem Aufsatz: Gott ja, aber warum Jesus? Es handelt sich um eines der am meisten verbreiteten evangelistischen Bücher des deutschsprachigen Raumes. Das Werk wurde aber in den letzten Jahren in immer mehr Fremdsprachen übersetzt. Er dürfte sich um "das" klassische evangelistische Werk schlechthin handeln. Allerdings: Wilhelm Busch (nicht identisch mit dem Zeichner und Dichter gleichen Namens) ist auch unter Christen sehr umstritten.


  • Theißen, Gerd , Merz, Annette: Der historische Jesus. Vandenhoeck & Ruprecht. 3. Auflage 2001. (soll das momentan beste Lehrbuch sein)
  • Roloff, Jürgen: Jesus. Beck Verlag. 2000. (kurze Übersicht)
  • Schneider, Carl: Geistesgeschichte der christlichen Antike. DTV-Verlag, München 1978. (interessant für den Hintergrund)


Literatur für sehr kritische Christen:

  • Lüdemann, Gerd: Jungfrauengeburt. Radius Verlag, Stuttgart 1997 (greift die Ansicht der jüdischen Literatur auf)
  • Deschner, Karlheinz: Abermals krähte der Hahn. Eine kritische Kirchengeschichte. Goldmann Verlag. 4. Auflage, Taschenbuchausgabe 1996. („der kenntnisreichste unter den Advocati Diaboli“ – Frankfurter Allgemeine Zeitung)