Maßstab (Verhältnis)

Verhältnis zwischen abgebildeter Größe und der entsprechenden Größe in der Wirklichkeit
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Als Maßstab oder Kartenmaßstab bezeichnet man in der Kartographie das Verhältnis zwischen der abgebildeter Größe (z.B. Streckenlänge) auf einer Karte, und der entsprechenden Größe in der Wirklichkeit.

Da man das Verhältnis dieser beiden Strecken unterschiedlich wiedergeben kann (z.B. 10cm : 100000 cm = 25 cm : 2500 m ) hat man sich darauf geeinigt, dass beim Maßstab immer die Kartenstrecke mit 1 angegeben wird und die Naturstrecke in der gleichen Längeneinheit (z.B. 1:10000). Bei einer Karte mit dem Maßstab 1:25.000 entspricht also eine Strecke von 1 cm in der Karte einer Strecke von 25.000 cm (250 m) in der Natur.

Maßstabszahl

Die Zahl nach dem "1:" ist die Maßstabszahl. In der Kartographie werden meist eine ganzzahlige Maßstabszahl genutzt, da es sich damit besser rechnen lässt. Manchmal wird aber auch z.B. aus Platz- oder Layoutgründen auf dem Kartenblatt eine unrunde Maßstabszahl benutzt (z.B. 1:12500).

Großmaßstäbig

Unter großmaßstäbig (großer Maßstab und kleine Maßstabszahl z.B. 1:1.000) versteht man detailreiche Darstellungen in Form von Plänen, speziellen Karten oder genaue Daten in digitaler Form. Das sind beispielsweise folgende Darstellungsformen:

Kleinmaßstäbig

Kleinmaßstäbig (kleiner Maßstab und große Maßstabszahl z.B. 1:1.000.000) nennt man demgegenüber die meisten Karten im Maßstab von etwa 1:200.000 bis 1:100 Millionen, welche Gebiete von der Größe mehrerer Gemeinden (Kommunen, einiger Staaten oder die ganze Erde zeigen.

Kleinmaßstäbige Daten sind z.B. Daten in Geoinformationssystemen (GIS) von Bundesländern und anderen InfoSystemen. Sie werden überwiegend aus primären Daten zusammengefasst, die aus detaillierten Erfassungen, Erhebungen, Messungen oder anderen Basisdaten stammen. Man nennt solche Daten daher abgeleitete oder Sekundärdaten. Wichtige Bearbeitungsschritte sind dabei:


Maßstäbe amtlicher topographischer Karten

Deutschland

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie sowie die Landesvermessungsämter geben amtliche topographische Karten in folgenden Maßstäben aus:

1:    5.000 (z.B. Deutsche Grundkarte)
1:   10.000 (Topographische Karte TK 10)
1:   25.000 (TK 25)
1:   50.000 (TK 50)
1:  100.000 (Übersichtskarte ÜK 100)
1:  200.000 (ÜK 200) 
1:  500.000 (ÜK 500)
1:1.000.000 (Übersichtskarte Deutschland ÜKD)

Österreich

Das Bundesamt für Eich- und Vermesungswesen gibt amtliche topographische Karten in folgenden Maßstäben aus:

1:   25.000 (ÖK 25 / ÖK25V)
1:   50.000 (ÖK 50)
1:  200.000 (ÖK 200) 
1:  500.000 (ÖK 500)

Schweiz

Das Bundesamt für Landestopographie gibt amtliche topographische Karten in folgenden Maßstäben aus:

1:   25.000 
1:   50.000 
1:  100.000 
1:  200.000  
1:  300.000
1:  500.000 
1:1.000.000 


Maßstababhängigkeit der Genauigkeit von Karten

Je größer ein Maßstab ist (kleine Maßstabszahl z.B. 1:5000) um so genauer kann eine Koordinate auf der Karte abgetragen werden. Das heißt eine großmaßstäbige Karte zeigt auch Koordinaten, Streckenlängen, oder Flächengrößen genauer an.

Misst man z.B. eine Strecke in der Karten, so kann das je nach Maßstab unterschiedelich genau gemacht werden. Wird z.B. in der Karte die Strecke um nur 0,2 mm falsch abgelesene, dann hat das je nach Kartenmaßstab Auswirkungen auf die Genauichkeit der gemessenen Streckenlänge (Siehe Tabelle).

Maßstab Kartenstrecke
in mm
Naturstrecke
in m
1:5.000 2 1
1:10.000 2 2
1:25.000 2 5
1:50.000 2 10
1:100.000 2 20
1:200.000 2 40
1:500.000 2 100
1:1.000.000 2 2000


Siehe auch: Maßstabsleiste