Weinbau ist in Italien ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Italien gehört zu den wichtigsten europäischen Weinproduzenten. Auf einer Fläche von mehr als 1,4 Millionen Hektar werden mehr als 60 Millionen hl Wein erzeugt. Jede der 20 italienische Verwaltungsregionen hat ihre eigenen Rebflächen. Dadurch ist der Wein aus dem Alltagsleben nicht wegzudenken. Das Trio Brot , Oliven und Wein ist ein Synonym für mediterane Lebensart geworden.
Qualitätsstufen in Italien
Italienischer Wein wird wie im übrigen Europa in Qualitätswein und Tafelwein aufgeteilt. Die einfachste Qualitätsstufe heißt Vino da Tavola (Tafelwein). Höher angesiedelt ist IGT (Indicazione Geografica Tipica), die in etwa dem französischen Vin de Pays vergleichbar ist. Unter der Deklarierung IGT findet sich ein breites Spektrum von belanglosen Tröpfchen bis hin zu höchstwertigen Weinen, denen eine DOC- oder DOCG-Klassifizierung z.B. verwehrt bleibt, weil sie aus anderen als den hierfür vorgeschriebenen Trauben gekeltert sind. Bemerkenswert ist, dass, - anders als in der BRD - nicht die Mehrzahl der Weine einen (fragwürdigen) Rang als Qualitätswein zuerkannt bekommen. Einfache Tafelweine oder IGT-Weine gelten in Italien als alltägliche Tischweine, und jederzeit als akzeptabel.
Es folgt die Stufe DOC. Die nächsthöhere und höchste amtliche Qualitätsstufe heißt DOCG. In Italien gibt es über 200 Weine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, wie z. B. Chianti oder Soave. Daneben gibt es noch Klassifizierungen wie in Spanien, die auf die Lagerung hinweisen. So etwa die Prädikate Riserva oder Vecchio, die auf eine längere Fasslagerung als vorgeschrieben hinweisen. Das Wort Superiore bedeutet in der Regel einen Wein, der einen höheren Alkoholgehalt hat als der Standard DOC -Wein.
Zusätzlich gibt es Bezeichungen wie "vino nobile di ..." (z.b. beim Montepulciano)
Generell verboten in Italien ist das Anreichern von Weinen mit Zucker, wie es in der BRD oder rund Bordeaux zugelassen ist. Zulässig ist jedoch das Anreichern schwacher Weine mit starkem Most, z.B. aus Süditalien.
Geschichte
Weinbau wird in Italien bereits seit der frühen Antike betrieben. Bereits die Griechen bauten in Süditalien in ihren Kolonien auch Wein an. Beiläufige Erwähnungen von Geschichtsschreibern, z.B. zur Zeit des Einfalls von Hannibal im 3. Jahrhundert vor Christus, lassen den Schluss zu, dass die italischen Völker trotz eines flächendeckenden Weinanbaus zu jener Zeit noch keine guten und verlässlichen Qualitäten entwickelt und verfügbar hatten.
Zur Zeit des römischen Kaiserreiches wird jedoch oft bereits die Qualität des guten Falerner gepriesen. Dieser italische, stark restsüße Wein war per Amphorentransport den obersten Schichten der Senatoren und Adligen verfügbar.
Rebsorten
Die in Italien wichtigsten Rebsorten sind die Barbera, Malvasia, Montepulciano, Nebbiolo, Sangiovese sowie die Sorte Trebbiano.
Das Valle d'Aosta ist die kleinste Verwaltungseinheit Italiens. Durch die gebirgige Lage in der Nähe des Mont Blanc ist die Weinwirtschaft nur in sehr günstig gelegenen Parzellen möglich. Von den insgesamt 40000 hl Aostawein aus einer Rebfläche von 635 ha entsprechen gerade einmal 10% den Bedingungen einer DOC, der DOC Valle d'Aosta; der Rest wird als einfacher Landwein lokal durch den blühenden Tourismus begünstigt abgesetzt. Es gibt 7 anerkannte Zonen: Morgex et La Salle, Enfer d'Arvier, Torette, Nus, Chambave, Arnad-Montjovet und Donnas. Im oberen Teil des Tals, bei den Gemeinden Morgex und La Salle liegen die höchstgelegenen Weinberge Europas auf einer Höhe von 900 - 1300 m. Dort werden trockene, lebhafte Weissweine zum schnellen Genuss im Sommer angebaut. Im mittleren Teil des Tals werden Rotweine als Verschnitt aus den einheimischen Rebsorten Petit Rouge und Vien de Nus hergestellt. In besonders gegünstigten Lagen kommen mittlerweile international bekannte Rebsorten wie der Chardonnay, Gamay oder der Nebbiolo zum Einsatz; sie kommen zwar nicht zur vollen Entfaltung, haben aber durchaus einen eigenen und interessanten Charakter. Bedingt durch den schwierigen Anbau sind die Weine generell recht teuer und werden sich daher nie zu einem Exportschlager entwickeln können. Bekannteste Weinhäuser: Les Crêtes in Aymavilles und La Crotta di Vegneron in Chambave
Piemont
Piemont ist Italiens grösste Verwaltungseinheit und liegt im Nordwesten Italiens. Haupstadt des Lands am Fuss der Berge (= Übersetzung des Namens Piemont)ist Turin. In den Provinzen Alessandria, Asti, Cuneo, Torino und Vercelli stehen 54.800 ha Rebfläche zur Verfügung auf denen 3.267.000 hl Wein erzeugt wird. Der Durchschnittliche Anteil an Qualitätsweinen beträgt ca. 35 %. Schwerpunkt des Weinanbbaus ist die Region der Langhe, eine Hügellandschaft in der Nähe der Stadt Alba, ebenfalls Heimat der weissen Trüffel. Hier werden der Barolo sowie der Barbaresco, 2 der grossen Weine Italiens, erzeugt.
Barolo DOCG
Barolo gehört zu den teuersten Weinen Italiens. Er ist sehr gehaltvoll und hat in der Regel mindestens 13,5 Prozent Alkohol. Die DOCG wurde 1980 erteilt und trägt den Namen der Gemeinde Barolo, die mit den Gemeinden La Morra, Castiglione Falletto, Serralunga d'Alba sowie Monforte d'Alba das Kerngebiet mit ca. 90% der Baroloproduktion darstellt. Erst 1840 gelang es Louis Oudart durch Einsatz verbesserter Hefesorten, den gesamten Zuckergehalt des Mosts der Nebbiolo Traube, aus der der Barolo hergestellte wird in Alkohol zu verwandeln. Nur dadurch kann ein trockener Wein erzeugt werden, heute sind nahezu alle Rotweine der höhern Preis und Qualitätsregion trocken ausgebaut. Die gute Verbindung der Gemeinde Barolo zum Herrscherhaus Savoyen begünstigten den Siegeszug des Weines. Siehe auch hierzu den Artikel Barolo.
Barbaresco DOCG
Rotwein von der Nebbiolo-Rebe. Die Gemeinde Barbareco gibt der Weinbauregion seinen Namen. Andere zugelassene Gemeinden sind Treiso, Neive und Teile von Alba. Seit es ca. 1890 dem Önologen Domizio Cavazza gelang, den Barbaresco zu einem trockenen Rotwein auszubauen, gilt der Barbaresco dem Barolo als nahezu ebenbürtig. Die Weine sind in gewissen Lagen fast nicht voneinander zu unterscheiden und gelten dann als baroleggiano, also Barolo-ähnlich. Weingüter wie die von Angelo Gaja und Bruno Giacosa haben das ganze Potential der Region bewiesen. Siehe auch hierzu den Artikel Barbaresco.
Weitere DOCG Weine
Asti, Brachetto d’Acqui, Gattinara, Ghemme
Weitere DOC Weine
Albugnano, Barbera d’Alba, Barbera d’Asti, Barbera del Monferrato, Boca, Bramaterra, Caluso Passito, Canavese, Carema, Castelnuovo Don Bosco, Colli Tortonesi, Colline Novaresi, Colline Saluzzesi, Cortese dell’Alto Monferrato, Coste della Sesia, Dolcetto, Erbaluce di Caluso, Fara, Freisa d’Asti, Freisa di Chieri, Gabiano, Gavi, Greco di Bianco, Grignolino del Monferrato, Grignolino d’Asti, Langhe, Lessona, Loazzolo, Malvasia di Casorzo, Monferrato, Moscato d'Asti, Nebbiolo d’Alba, Piemonte, Pinerolese , Roero, Rubino di Cantavenna, Ruchè di Castagnole Monferrato, Sizzano, Valsusa, Verduno
Trotz des eher geschäftigen Eindruck in dieser bevölkerungsreichsten Region Italiens rund um Mailand spielt der Weinbau keineswegs eine untergeordnete Rolle. Mit ca. 1,6 Mio. hl Menge aus 26.951 ha Rebfläche werden bekanntere Regionen wie Friaul oder Umbrien deutlich in den Schatten gestellt. Aufgrund seiner Grösse und Diversifizierung gelingt es der Region jedoch nicht, ein Qualitätsimage wie z.B. in der Toskana oder im Piemont aufzubauen. Die wichtigsten Weinbauregionen in der Lombardei sind das Valtellina, Oltrèpo Pavese sowie Franciacorta
DOC Weine in der Lombardei
Botticino, Capriano del Colle, Cellatica, Franciacorta, Garda, Garda Bresciano, Garda dei Colli Mantovani, Lambrusco Mantovano, Lugana, Oltrepò Pavese, Riviera del Garda Bresciano, San Colombano, San Martino della Battaglia, Valcalepio, Valtellina
Ligurien ist die nach dem Aostatal und dem Molise drittkleinste Region Italiens. Die Gesamtweinproduktion beläuft sich auf ca. 300.000 hl bei 4.837 ha Rebfläche. Nur 6% davon sind Qualitätsweine. Das zerklüfftete Gebiet sowie die kleinen Einzelbesitzungen stehen einer hohen Qualität im Wege. Im Bereich der Weissweine konzentriert man die Bemühungen auf die weissen Rebsorten Vermentino, Pigato und Bosco sowie auf die roten Sorten Rossesse, Sangiovese und Dolcetto. Im Jahr 1970 wurden noch 123 Traubensorten gezählt; die meisten sind davon verschwunden.
DOC Weine in Ligurien
Rossesse di Dolceaqua, Riviera Ligure di Ponente, Cinqueterre, Colli di Luni
Trentino und Südtirol bilden eine zusammenhängende Region mit ca. 12.800 ha Rebfläche. Die Grenze beider Gebiete bildet die Salurner Klause, eine Engstelle des Flusses Etsch. Die Weinregionen bilden ein Y, wobei das italienischsprachige Trentino dem Eisacktal und das deutschsprachige Südtirol dem Etschtal folgt. Der Standard beider Gebiete ist vergleichsweise hoch, da mehr als 50% der erzeugten Weine DOC Status haben.
DOC Weine im Trentino
Campo Rotaliano, Sorni, Casteller
DOC Weine in Südtirol
Colli di Bolzano, Lago di Caldaro (Anbaugebiet Kalterersee),Meranese di Collina= Meraner Hügel, Santa Maddalena = St. Magdalener, Terlano aus dem Ort Terlan, Valle Isarco = Eisacktaler
Venetien (italienisch Veneto) erstreckt sich westwärts bis an den Gardasee und nordwärts bis an die Alpen sowie lokal an die Grenze zu Österreich. Hauptstadt Venetiens ist Venedig. Geographisch gesehen ist Venetien die vielfältigste italienische Weinanbauregion. Einerseits ist ein Drittel von Gebirgszügen bedeckt, andererseits verfügt die Region in der zentralen Ebene über ausgedehnte Reisfelder und über einen grossen Küstenstreifen. Dementsprechend verfügt Venetien über eine breite Palette von Weinstilen, die auf einer Rebfläche von 75.315 ha erzeugt werden. Auf knapp 25% dieser Fläche werden Qualitätsweine mit DOC Status angebaut. Die wenigen Küstenweine sind in der Regel bedeutungslos. Im hügeligen Hinterland wird fast ausnahmslos Weißwein angebaut. Große Weine mit Ausdruck sind selten. Es überwiegen ordentliche Durchschnittsqualitäten.
DOC Weine in Venetien
Arcole, Bardolino, Bianco di Custozza, Breganze, Lessini Durello, Lison Pramaggiore, Merlara, Piave, Prosecco, Soave, Valpolicella.
Friaul - Julisch Venetien
Die Region Friuli Venezia Giulia oder nur kurz Friaul hat eine bestockte Rebfläche von 18.700 ha. Die Region grenzt im Norden an Österreich und im Osten an Slowenien. Die Hauptstadt ist Triest. Bis Mitte der 1960er ware war Friaul eine Rotweingegend, in der vorwiegend Merlot zum Einsatz kam. Insbesondere durch neue Kellermethoden wie zum Beispiel die gekühlte Gärung wandelte sich die Gegend innerhalb einer Generation zu DER Weisweinregion Italiens.
DOCG Weine in Friaul
DOC Weine in Friaul
Carso, Colli Orientali del Friuli, Colli Goriziano, Friuli Annia, Friuli Aguileia, Friuli Grave, Friuli Isonzo, Friuli Latisana, Lison-Pramaggiore.
Die für ihren Parmaschinken und den Käse Parmesan bekannte Region verfügt ausserdem über 58.240 ha Rebfläche, die auch das Grundmaterial für den ebenfalls berühmten Balsamico Essig liefert.
DOCG Weine in der Emilia-Romagna
DOC Weine in der Emilia-Romagna
Bosco Eliceo, Cagnina di Romagna, Colli Bolognesi, Colli di Faenza, Colli di Imola, Colli di Parma, Colli di Rimini, Colli di Scandiano e di Panona, Colli Piacebti, Lambrusco di Sorbara, Lambrusco Grasparossa di Castelvetro, Lambrusco Salamino di Santa Croce, Pagadebit di Romagna, Reno, Reggiano, Romagna Albana Spumante, Sangiovese di Romagna, Trebbiano di Romagna.
Die Region umfasst rund 63.633 ha Rebfläche. So wie in Frankreich Bordeaux und Burgund die berühmtesten Weinbaugebiete sind, gilt dies in Italien - neben der Region Piemont - für die Toskana. Die Hauptrebsorte der Toskana ist der Sangiovese. Im Chianti, dem bekanntesten Wein der Gegend hat diese Sorte einen Anteil an mindestens 75%. Der sehr teure Brunello di Montalcino und der oft als kleiner Bruder dessen bezeichnete Rosso di Montalcino werden zu 100% aus einer Unterart der Sangiovese Traube erzeugt, der [[Brunello] Traube die auch Sangiovese Grosso genannt wird.
An der Küste zum Mittelmeer, werden seit einiger Zeit auch Cabernet Trauben wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc angebaut. Der Sassicaia etwa war Jahre lang einer der teuersten Tafelweine der Welt, da diese Trauben in der Toskana keinen DOC Status genossen. Bald bekommt er jedoch als Bolgheri Unterzone Sassicaia das DOC zugesprochen.
Eine Spezialität der Toskana ist neben diesen Rotweinen der Vino Santo. Dieser Oxidativ ausgebaute aufgespritete Süßwein wird häufig zusammen mit Cantuccini, einem traditionellem Mandelgebäck angeboten.
Chianti und Chianti Classico DOCG
Der Chianti ist der bekannteste Wein der Toskana. Chianti Classico dürfen nur Weine heißen, die aus dem Zentrum des Chianti-Gebietes stammen. Zugleich ist Chianti Classico häufig eine bessere Qualität als der gewöhnliche Chianti.
weitere DOCG Weine der Toskana
Brunello di Montalcino, Carmignano, Nobile di Montepulciano, Vernaccia di San Gimignano
weitere DOC Weine der Toskana
Ansonica Costa dell’Argentario, Barco Reale di Carmignano, Bianco dell’Empolese, Bianco della Valdinievole, Bianco delle Colline Lucchesi, Bianco di Pitigliano, Bianco Pisano di S. Torpè, Bianco Val d'Arbia, Bianco Vergine Val di Chiana, Bolgheri, Candia dei Colli Apuani, Colli dell’Etruria Centrale, Colli di Luni, Colline Lucchesi, Elba, Montecarlo, Monteregio di Massa Marittima, Montescudaio, Morellino di Scansano, Moscadello di Montalcino, Parrina, Pomino, Rosso di Montalcino, Rosso di Montepulciano, San Gimignano, Sant’Antimo, Val d’Arbia, Val di Cornia, Vino Nobile di Montepulciano, Vinsanto del Chianti Classico, Vinsanto di Montepulciano
Die italienische Region (ital. Marche) umfasst 24.590 ha Rebfläche. Hauptstadt ist Ancona. Die Region liegt in Mittelitalien an der adriatischen Küste, im Westen grenzen die Regionen Toskana und Umbrien an. Der Verdicchio ist der berühmteste Weisswein der Marken. Die autochthone, weisse Rebsorte stammt vermutlich von der Greco-Trebbiano-Familie ab. Das Meer und das im Westen liegende Gebirge der toskanischen Apenninen schaffen ein kühles, gemäßigtes Klima. Die Weingärten liegen fast ausschließlich auf Hängen mit häufig lehmhaltigem Boden. Die häufigsten Sorten sind die weißen Trebbiano, Maceratino, Pecorino, Verdicchio, Pinot Blanc, Pinot Gris und Malvasia sowie die roten Sangiovese, Montepulciano, Lacrima di Morro und Vernaccia di Serrapetrona. Je zur Hälfte werden Rot- und Weißweine produziert.
DOC Weine der Marken
Bianchello del Metauro, Colli Maceratesi, Colli Pesaresi, Esino, Falerio dei Colli Ascolani, Lacrima di Morro d´Alba, Offida, Rosso Conero, Rosso Piceno, Verdicchio dei Castelli di Jesi, Verdicchio di Matelica, Vernaccia di Serrapetrona.
Die Region mit 16.500 ha Rebfläche liegt im Herzen Italiens . Hauptstadt ist Perugia. Weinbau gab es in Umbrien auf beiden Seiten des Tiber schon vor den Römern zur Zeit der Etrusker und Umbrier. Archäologische Funde und über 3.000 Jahre alte, in die Vulkanfelsen getriebene Keller sind dafür historische Zeugen. Erst ab den 1950er Jahren erfolgte ein Neubeginn. Sowohl von der Landschaft als auch von den klimatischen und bodenmäßigen Verhältnissen ist das Gebiet der östlich angrenzenden Region Toskana sehr ähnlich. Die kalten Monate sind regenreich, die Sommer sind sonnig und durch Wind gekühlt. Viele Weingärten haben kalkreichen Lehm- und Sandboden. Es dominieren die roten Rebsorten Sagrantino, Sangiovese, Ciliegiolo, Canaiolo und Montepulciano sowie die weißen Grechetto, Trebbiano und Verdello. Der berühmte schon seit Jahrhunderten produzierte Orvieto macht rund zwei Drittel der DOC-Produktions-Menge aus.
DOCG Weine in Umbrien
Montefalco Sagrantino, Torgiano Rosso Riserva
DOC Weine in Umbrien
Assisi, Colli Altotiberini, Colli Amerini, Colli del Trasimeno, Colli Martani, Colli Perugini, Lago di Corbara. Montefalco, Orvieto und Orvieto Classico, Rosso Orvietano, Torgiano
Die Region (ital. Lazio) mit der Hauptstadt Rom umfasst 47.884 ha Rebfläche. Sie liegt an der Küste des Tyhrrhenischen Meeres und besitzt eine rund 320 Kilometer lange Küste. Schon in der Antike gab es hier einen umfangreichen Weinbau und eine ausgeprägte Weinkultur. Das Gebiet lieferte für die Hauptstadt des Römischen Reiches Speise und Trank. Das Klima ist an der Küste trocken und heiß und wird in das Landesinnere zunehmend kühler und feuchter. Außer in den Apenninen (mit dem mit 2.216 Meter höchsten Gipfel Monte Terminillo) werden fast überall Reben kultiviert. Insgesamt sind 200 Sorten zugelassen, viele davon stammen von antiken Rebsorten ab. Von Bedeutung sind aber nur ein Dutzend. Zu nahezu 90% werden Weißweine erzeugt, die auf dem oft vulkanhaltigen Boden besonders gut gedeihen. Besonders die Rebsorten Malvasia und Trebbiano mit zahlreichen Varietäten sind Bestandteil dieser Weine. Die wichtigsten roten Sorten sind Sangiovese und Montepulciano. Internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot gewinnen an Bedeutung.
DOC Weine in Latium
Aleatico di Gradoli, Aprilia, Atina, Bianco Capena, Castelli Romani, Cerveteri, Cesanese del Piglio, Cesanese di Affile, Cesanese di Olevano Romano, Circeo, Colli Albani, Colli della Sabina, Colli Etruschi Viterbesi, Colli Lanuvini, Cori, Est! Est!! Est!!! di Montefiascone, Frascati, Genazzano, Marino, Montecompatri-Colonna, Orvieto und Orvieto Classico, Tarquinia, Velletri, Vignanello, Zagarolo.
Kenner schätzen die Weine der Abruzzen nicht nur weil sie objektiv gut sind sondern auch und vor allem, weil die Abruzzenweine ein einigermaßen angemessenes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Die rebfläche in den Abruzzen beträgt 33.352 ha, die der Molise nur 7.650 ha.
DOC Weine in den Abruzzen
Controguerra, Montepulciano d'Abbruzzo, Trebbiano d'Abbruzzo
DOC Weine in Molise
Die Region (italienisch Campania) mit 41.129 ha Rebfläche mit der Hauptstadt Neapel ist eines der ältesten Weinbaugebiete Italiens. Das mediterrane Klima mit dem Einfluss des nahen Meeres und die schützenden Berge bieten eine ideale Basis für Weinbau, zum größten Teil werden Rotweine produziert. Besonders die rote Sorte Aglianico liefert insbesonders bei Avellino körperreiche, farbintensive und aromatische Rotweine. Daraus wird der einzige kampanische DOCG-Wein Taurasi gekeltert. Weitere Sorten sind Asprinio, Biancolella, Coda di Volpe, Falanghina, Fiano, Forastera, Greco und Piedirosso. Von der Wein-Gesamtproduktion entfallen nur drei Prozent auf DOC-Weine.
DOCG Weine in Kampanien
DOC Weine in Kampanien
Aglianico del Taburno, Aversa Asprinio, Campi Flegrei, Capri, Castel San Lorenzo, Cilento, Costa d´Amalfi, Falerno del Massico, Fiano di Avellino, Galluccio, Greco di Tufo, Guardia Sanframondi, Ischia, Penisola Sorrentina, Sannio, Sant´Agata de´ Goti, Solopaca, Vesuvio .
Die Region ist mit 10.848 ha eine der kleinsten Weinbauregionen Italiens. Die Hauptstadt ist Potenza. Die Anbaugebiete sind höchst unterschiedlich. So zählen die Weinberge im Bereich Vulture zu den höchstgelegendsten in ganz Europa. Das Rebland ist in viele tausend kleiner Parzellen, die häufig nicht einmal 1 ha gross sind, zerstückelt. Diese Hetreogenität macht eine Klassifizierung sehr schwer, so dass es bisher nur 2 DOC Zonen gibt, aus denen ca. 4 % der Basilikataweine kommen. Mittlerweile zeigen einige Winzer das grossartige Potential des Aglianico in der Basilikata und die Qualitätsbemühungen werden auch schon international honoriert.
DOC Weine in Basilikata
Die Region (italienisch Puglia) mit der Hauptstadt Bari liegt tief im Süden an der adriatischen Küste. Im Gegensatz zu den anderen südlichen Regionen gibt es kaum Berge; die Landschaft besteht aus Hochebenen und Flachland. Es herrscht ein trocken-heißes Klima mit wenig Niederschlag vor. Apulien verfügt über die meisten Rebsorten im Süden Italiens, rund 80 Prozent davon sind rote.
Die roten Rebsorten sind Aleatico, Bombino Nero, Malvasia Nera, Montepulciano, Negroamaro, Primitivo, Sangiovese, Somarello Rosso und Uva di Troia. Die häufigsten weißen sind Bombino Bianco, Fiano, Falanghina, Impigno, Moscato di Trani und Verdeca. Auf einer Rebfläche von 106.715 ha wird hier der meiste Wein Italiens produziert (mehr als in ganz Deutschland). Gemeinsam mit Sizilien liegt es an der Spitze der italienischen Weinproduktions-Menge.
Es gibt zwar 25 DOC-Zonen , diese machen aber nur unter fünf Prozent der Produktions-Menge aus. Ein großer Teil der Weine wird für die Destillation von Industrie-Alkohol und für die Produktion von Massenweinen verwendet.
DOC Weine in Apulien
Aleatico di Puglia, Alezio, Brindisi, Cacc´e Mmitte di Lucera, Castel del Monte, Copertino, Galatina, Gioia del Colle, Gravina, Leverano, Lizzano, Locorotondo, Martina Franca, Matino, Moscato di Trani, Nardò, Orta Nova, Ostuni, Primitivo di Manduria, Rosso Barletta, Rosso Canosa, Rosso di Cerignola, Salice Salentino, San Severo, Squinzano .
Sizilien mit der Hauptstadt Palermo (ca. 700'000 Einwohner) ist mit 133.518 ha Rebfläche die grösste Weinregion Italiens. Dazu zählen wir aber auch die südwestlich liegende Insel Pantelleria und die nördöstlich gelegenen Liparischen Inseln. Es gibt noch keinen als DOCG klassifizierten Wein. DOC-Weine machen nur ca. 3% der Gesamt-Rebfläche aus. Es gibt aber ausgezeichnete Tafelweine (IGT´s). Zu den bekanntesten zählen die zwei Marken Corvo und Regaleali.
DOC Weine in Sizilien
Alcamo, Cerasuolo di Vittoria, Contea di Sclafani, Contessa Entellina, Delia Nivolelli, Eloro, Etna, Faro, Malvasia delle Lipari, Marsala, Menfi, Monreale, Moscato di Noto, Moscato di Pantelleria, Moscato di Siracusa, Passito di Pantelleria, Riesi, Sambuca di Sicilia, Santa Margherita di Belic, Sciacca.
Sardinien hat eine Rebfläche von 43.331 ha. Die südliche Lage im Mittelmeer sichert reichlichen Sonnenschein. Besonders an der Südküste gibt es viel Trockenheit, deshalb ist oft eine künstliche Bewässerung erforderlich. Neue Weinberge werden oft im Windschatten von Bergen oder Bäumen angelegt. Die Temperaturen sind aber in den verschiedenen Teilregionen der Insel sehr unterschiedlich. So entstehen im kühleren Norden (Gallura, Anglona und Alghero) vor allem frische, fruchtige Weissweine mit schöner Säure und Duftigkeit; die warme Süd- und Westseite der Insel bietet Rot-, Weiss- und Dessertweinen gute Bedingungen. Die Produktion wird weitgehend von grossen Genossenschaften beherrscht. Zu zwei Dritteln werden Rotweine und zu einem Drittel Weissweine erzeugt.
DOCG Weine in Sardinien
DOC Weine in Sardinien
Alghero, Arborea, Campidano di Terralba, Cannonau di Sardegna, Carignano del Sulcis, Girò di Cagliari, Malvasia di Bosa, Malvasia di Cagliari, Mandrolisai, Monica di Cagliari, Monica di Sardegna, Moscato di Cagliari, Moscato di Sardegna, Moscato di Sorso-Sennori, Nasco di Cagliari, Nuragus di Cagliari, Sardegna Semidano, Vermentino di Sardegna, Vernaccia di Oristano.
Weblinks
http://www.weinlanditalien.de - Offizielle Seite für Italienische Weine http://www.ernestopauli.ch/Wein/Italien/Italien.htm - weitergehende Beschreibungen zu den Regionen