Israel

Staat in Vorderasien
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Staat Israel. Weitere Bedeutungen des Begriffs Israel unter Israel (Begriffsklärung).


מדינת ישראל
Medinat Yisra'el (hebr.)
دولة إسرائيل
Dawlat Isrā'īl (arab.)
Staat Israel
Flagge Israels
Flagge Israels
(Details)

Wahlspruch:

Amtssprachen Hebräisch, Arabisch
Hauptstadt Jerusalem (von den meisten Staaten wird nur Tel Aviv als Hauptstadt anerkannt)
Präsident Moshe Katsav
Premierminister Ariel Scharon
Fläche 20.946 km²
Bevölkerung 6.780.000
Bevölkerungsdichte 303 Einwohner pro km²
Gründung 14. Mai 1948 - 5. Ijar 5708
Währung Neuer Israelischer Schekel
Zeitzone UTC +2 (Sommerzeit: UTC+3)
Nationalhymne HaTikvah (dt: die Hoffnung)
Kfz-Kennzeichen IL
Internet-TLD .il
Vorwahl +972
Karte Israels

Israel (hebr.: ישראל Yisra'el, arab.: إسرائيل Isrā'īl) ist ein Staat im Nahen Osten, der an Syrien, den Libanon, Ägypten, Jordanien und an die palästinensischen Autonomiegebiete grenzt.

Geographie

Israel ist lang und schmal. In der Länge misst das Land vom Norden bis zum Süden 470 km. Die breiteste Stelle des Landes misst 135 km. Obwohl Israel nur ein kleines Land ist, hat es mehrere klimatische Zonen. Im Norden gemäßigt und bewaldet, ist Israel im Süden heiß und wüst. 50 % des Landes ist eine Wüste, wobei die Negev-Wüste die größte Fläche darstellt. An der Küste zum Mittelmeer und im Jordantal herrschen subtropisches Klima vor.

Bevölkerung

Im Jahr 2001 sind 81 % der israelischen Bevölkerung (das schließt die nicht-jüdische Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gazastreifens aus, die jüdischen Siedler in diesen Gebieten aber ein) jüdischen Ursprungs. Die Bevölkerung gliedert sich in Vatikim (welche vor der Staatsgründung eingewandert sind), Olim (diese sind nach der Staatsgründung eingewandert) und Sabra (sind im Land geboren). Unter den Juden haben 26 % wenigstens einen in Israel geborenen Elternteil, 37 % sind Israelis der ersten Generation, 27 % sind Einwanderer aus dem Westen und 11 % sind aus Asien oder Afrika, einschließlich der arabischen Länder. [1]

6 % der israelischen Juden bezeichnen sich als Haredim (ultra-orthodox religiös); weitere 9 % sind "religious"; 34 % bezeichnen sich selbst als "Traditionalisten" (die sich nicht strikt an die jüdische Halacha halten); und 51 % sind "säkular". Unter den Säkularen glauben 53 % an einen Gott. [2]

Israelische Araber stellen etwa 18 % der israelischen Bevölkerung. Innerhalb dieser Gruppe befindet sich eine Minderheit von 9 % palästinensischer Christen (etwa 3,2 % der Gesamtbevölkerung).[3]

Weitere kleinere Minderheiten sind die Drusen (1,5 %) und eine sehr kleine armenische Gemeinde.

Am 31. Dezember 2003 lebten etwa 224.200 israelische Bürger in Gemeinwesen im Westjordanland, in dieser Zahl sind die Israelis von Ost-Jerusalem nicht enthalten. Etwa 7.500 Israelis leben in den Siedlungen des Gazastreifens.

Etymologie

Die Volksetymologie des Alten Testaments deutet Israel als "Gottesstreiter" (vergleiche Gen 32,29). Jedoch ist diese Deutung vermutlich falsch. Vom Typ entspricht der Name Israel einer weit verbreiteten semitischen Namensform, die ein Verb im Imperfekt und das theophore Element אֵל (Gott) als Subjekt enthält. Das verbale Element im Namen Israel könnte, hier hätte die alttestamentliche Deutung Recht, von der Wurzel שרה (streiten, kämpfen) kommen. Möglich ist auch eine Ableitung von der Wurzel שרר (herrschen). Der hebräische Imperfekt kann mit dem deutschen Präsens oder der deutschen Wunschform wiedergegeben werden, sodass sich als mögliche Übersetzungen ergibt: "Gott streitet (für uns)." oder "Gott möge (für uns) streiten." oder "Gott herrscht." oder "Gott möge herrschen.".

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Israels

Der Staat Israel existiert seit 1948, seine geschichtlichen Wurzeln liegen allerdings deutlich früher.

Im 13. Jahrhundert v. Chr. wird das Land Israel durch die Israeliten erobert. Jerusalem wird nach biblischer Überlieferung etwa 1000 v. Chr. Hauptstadt von Davids Königreich.

Im Jahr 332 v. Chr. beginnt die griechisch-römische Oberherrschaft, die bis 636 n. Chr. andauert; die jüdische Eigenstaatlichkeit (mit den Königreichen Juda und Israel) ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahrhunderten Geschichte. Zwischen 636 und 1099 n. Chr. folgt die arabische Herrschaft. Die Kreuzfahrer regieren von 1099-1291 das Land unter dem Namen "Lateinisches Königreich Jerusalem", es folgen die Mameluken von 1291 bis 1517 und dann die Osmanische Herrschaft 1517–1918.

Seit der Zerstörung des Zweiten Tempels durch die Römer wurde das Land "Palästina" genannt und ist von einer Reihe fremder Herrscher regiert worden. Keine dieser Obrigkeiten hatte für Palästina eine eigene Verwaltung vorgesehen oder das Gebiet als selbstständige geographische Einheit betrachtet. Auch für die Türken ist das Areal ein Teil Südsyriens. Das Land, das später wieder "Palästina" heißen sollte, wird in drei Distrikte eingeteilt.

Während der Osmanischen Herrschaft ist Palästina nur dünn bevölkert und stagniert wirtschaftlich. Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gehen von der Ankunft der ersten zionistischen Pioniere in den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts aus. In den folgenden Jahrzehnten wandern – auch deshalb – viele weitere Menschen, Juden wie Araber, in Palästina ein.

Die erste Masseneinwanderung (Alijah = Einwanderung nach Israel) von Juden nach Palästina erfolgt um 1882. Theodor Herzl beruft 1897 den ersten Zionistenkongress in Basel ein und legt damit einen wichtigen Grundstein für die spätere Gründung eines jüdischen Staates. Nach Angaben der "Jewish Colonization Association" für das Jahr 1903 lebten im Jahr 1898 5.200 Juden in Palästina in landwirtschaftlichen Mustersiedlungen (Siehe auch "Altneuland", 1904 Heft 11, Seite 339).

 
Seite 339, jüdische Einwohnerzahl landwirtschaftlicher Siedlungen im Jahr 1898

Im religiösen und historischen Bewusstsein der Juden (und abgeschwächter Weise im Bewusstsein des Okzidents) war Israel immer das "Heilige Land" geblieben, das mit der Bibel und der Geschichte des jüdischen Volkes verbunden ist. Der Bedürfnisse der arabischen Bevölkerung war man sich dabei nicht unbedingt bewusst. Zwischen 1904 und 1914 erfolgt die zweite Alijah. Bereits im Jahr 1909 wird mit Tel Aviv die erste moderne jüdische Stadt gegründet.

Mandatszeit

Durch den Sieg der Briten im 1. Weltkrieg wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der Völkerbund auf der Friedenskonferenz von Paris Großbritannien das Mandat für Palästina mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird.

Zu den Mandatsbedingungen gehört, dass die Briten die Verwirklichung der Balfour-Deklaration ermöglichen sollen, in der sie am 2. November 1917 die "Gründung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk" versprochen haben. Grenzen dieser "jüdischen nationalen Heimstätte" werden jedoch nicht bestimmt.

Im Juli 1922 teilen die Briten Palästina in zwei Verwaltungsbezirke. Juden ist es im Folgenden nur noch erlaubt, sich westlich des Jordan anzusiedeln (das heißt in 22 % des Gesamtareals). Dies machte die Hoffnungen nach einem Israel in den Grenzen der Zeit Königs David und Salomon zunichte. Im östlichen Teil, der Transjordanien genannt wird (das heutige Jordanien), setzen die Briten einen haschemitischen Herrscher namens Abdullah ein, der von der arabischen Halbinsel vertrieben worden war.

Zwischen 1924 und 1932 folgt die vierte Immigrationswelle, von 1933 bis 1939 die fünfte, wodurch die jüdische Bevölkerung in Palästina stark wächst. Zunächst werden Transjordanien und Palästina noch als Verwaltungseinheit mit einheitlichen Mandatsgesetzen, der gleichen Währung und gleichen Mandatspässen betrachtet (siehe auch: Weißbuch von 1939). Mit der Unabhängigkeit Transjordaniens im Jahr 1946 ist Palästina allerdings endgültig geteilt.

Am 29. November 1947 stimmt die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, demzufolge Westpalästina in einen jüdischen und arabischen Staat zu teilen ist. Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden der Schoa eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnen den Plan dagegen ab.

Nach der Unabhängigkeit

Am 14.Mai 1948 kommt es zur formellen Gründung des Staates Israel; Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien erklären dem neuen Staat umgehend den Krieg. Es folgt der Israelische Unabhängigkeitskrieg (1. Israelisch-Arabischer Krieg; siehe auch: Jom Haazmaut), der von Mai 1948 bis Juli 1949 andauert und der Israel gegenüber dem Teilungsplan erhebliche Gebietsgewinne - vor allem um Akko und im nördlichen Negev - bringt. 1949 wird ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Die nach dem Teilungsplan für die Palästinenser vorgesehenen Gebiete gelangen unter jordanische (Westjordanland einschließlich Ostjerusalem) beziehungsweise ägyptische (Gazastreifen) Verwaltung.

Im Jahr 1967 kommt es zum Sechstagekrieg, bei dem Israel dem geplanten gemeinsamen Angriff Ägyptens, Syriens und Jordaniens durch einen Präventivschlag zuvorkommt. Dabei kann Israel Ostjerusalem einnehmen, außerdem das Westjordanland, den Gazastreifen, den Sinai und den Golan erobern. Bereits 1973 kommt es erneut zu einem Krieg; mehrere arabische Staaten greifen Israel im Jom-Kippur-Krieg an. Durch den überraschenden Angriff am höchsten jüdischen Feiertag, an dem das öffentliche Leben in Israel weitgehend stillsteht, können die Angreifer erhebliche Erfolge erzielen; es gelingt Israel jedoch, die arabischen Armeen zu schlagen. 1979 wird auf Initiative des ägyptischen Präsidenten Anwar El-Sadat ein Friedensprozess in Gang gesetzt und der israelisch-ägyptische Friedensvertrag unterzeichnet, was unter anderem die Rückgabe des Sinai bis 1982 zur Folge hat.

Ab den 1980er Jahren nehmen die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr zu. Im Jahr 1987 brechen schließlich gewalttätige Unruhen, die 1. Intifada, aus. Die Folgejahre stehen im Zeichen dieser Auseinandersetzung, aber auch von Friedensverhandlungen, die dazu führen, dass 1994 die palästinensische Selbstverwaltung im Gazastreifen und in Teilen des Westjordanlandes umgesetzt wird. Zwischenzeitlichen Fortschritten stehen allerdings Rückschritte und schwere Krisen - zum Beispiel die Ermordung Jitzhak Rabins durch einen jüdischen Extremisten sowie wiederholte Selbstmordattentate - gegenüber. Der vorerst größte Stillstand erreicht den Friedensprozess, nachdem sich 1999 Ehud Barak und Jassir Arafat in Camp David unter der Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton nicht einigen können. Strittige Punkte sind vor allem die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge und die Teilung Jerusalems. Die Paläestinenser bleiben bei ihren Positionen und nehmen auch das Angebot, 95 % der Fläche der umstrittenen Gebiete (zum Teil im Tausch gegen kleine israelische Areale) zu erhalten, nicht an. Auch die israelische Seite ist zu weiteren Zugeständnissen in den strittigen Fragen nicht bereit. Nur wenige Monate später kommt es zu einer dramatischen Verschlechterung der Situation: mit dem Ausbruch der zweiten oder Al-Aqsa-Intifada werden die Friedensverhandlungen abgebrochen, es kommt zu einer Spirale der Gewalt, die bis Anfang 2004 mehrere tausend Menschen beider Seiten das Leben kostet.

Siehe auch: Nahostkonflikt, Israelisch-palästinensischer Konflikt (Chronologie)

Politik

Hauptartikel: Politisches System Israels

Israels Parlament, die Knesset wurde am 25. Januar 1949 zum ersten Mal gewählt. Sie wählt den Staatschef, den Präsidenten für eine siebenjährige Amtszeit. Der Präsident hat die Aufgabe, den Ministerpräsidenten zu ernennen. Der Ministerpräsident bildet die Exekutive.

Ministerpräsident ist seit 2001 Ariel Scharon, sein Stellvertreter in einer großen Koalition war bis 2002 Shimon Perez von der Arbeitspartei. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Ernsthaftigkeit palästinensischer Friedens- und Waffenstillstandsvorschläge verließ die Arbeitspartei Ende 2002 die Koalition. Aus den Neuwahlen vom Januar 2003 ging Likud als stärkste Fraktion im Parlament hervor.

Parteien und politische Organisationen

Israel besitzt ein Mehrparteiensystem. Traditionell stehen sich die zwei großen Parteien, der nationalistische Likud-Block und die eher links eingestellte Israelische Partei der Arbeit gegenüber. Entscheidend für die Mehrheitsbildung sind jedoch oft die kleineren Parteien, beispielsweise die religiöse Schas, oder die Nationalreligiöse Partei. Weitere Parteien sind Meretz und Shinui (anti-religiös), zudem existieren mehrere arabische Parteien.

Aus den stark sozialistischen Anfängen des israelischen Staats erklärt sich die bedeutende Rolle, die die Histadrut, der Allgemeine Verband der Arbeiter Israels, im politischen Leben spielt.

In Deutschland sind die bekanntesten Gruppen der israelischen Friedensbewegung Gush Shalom und Peace Now.

Siehe auch: Liste der israelischen Premierminister, Kibbuz, Alijah (Immigration)

Militär

Hauptartikel: Israelische Streitkräfte

In Israel gelten für Frauen 24 Monate und für Männer 36 Monate Wehrpflicht. Ausgenommen von der Wehrpflicht sind nur orthodoxe Juden, israelische Araber, alle nichtjüdischen, schwangeren oder verheirateten Frauen. Rechtlich ist es nur Frauen gestattet, der Wehrpflicht aus Gewissensgründen nicht nachzukommen und einen zivilen Ersatzdienst von ein oder zwei Jahren zu leisten.

Auf die Wehrpflicht folgt ein Monat Reservedienst pro Jahr, bei Männern bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres (oder des 51. bei Offizieren) und bei Frauen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres.

Israel besitzt vermutlich seit 1967 Atomwaffen. 1986 hat Mordechai Vanunu, ein ehemaliger Techniker des Atomforschungszentrums von Dimona, in England Fotos dieser Atomanlage an die Presse weitergegeben, die die Vermutung stützen, Israel sei Atommacht. Israel hat den Besitz von Atomwaffen seitdem weder bestätigt noch bestritten (die sogenannte Politik der "atomaren Zweideutigkeit"), Ende Juli 2004 hat Premierminister Ariel Sharon indirekt den Besitz von Atomwaffen zugegeben. Israel, Indien und Pakistan sind die einzigen Staaten, die den Atomwaffensperrvertrag nie unterzeichnet haben. Nordkorea ist dem Atomwaffensperrvertrag zwar 1985 beigetreten, hat aber am 11. Januar 2003 den Austritt erklärt.

Siedlungspolitik

Datei:Israel Siedlungen.jpg

Die jüdischen Siedlungen werden in den besetzten umstrittenen Gebieten errichtet und dürfen nur von jüdischen Israelis bewohnt werden. Etwa 200.000 Israelis leben derzeit in diesen Siedlungen, von denen die kleineren oft nur aus mehreren Wohncontainern bestehen. Die Siedlungen werden von einem massiven Sicherheitsapparat geschützt, da viele Araber keine Juden auf "palästinensischem" Gebiet dulden wollen und das Leben der Siedler permanent bedroht ist. Der Siedlungsausbau wie auch der Schutz der Siedlungen machen jährlich einen erheblichen Teil der israelischen Staatsausgaben aus. Kritiker meinen, dass die israelische Siedlungspolitik gegen das Völkerrecht nach Artikel 49 der 4. Genfer Konvention verstößt, welche einer Besatzungsmacht untersagt, Zivilbevölkerung in das besetzte Gebiet zu übersiedeln.

Die Regierung Scharon hat in einer Koalition mit der Arbeitspartei die Aufgabe der Siedlungen im Gaza-Streifen beschlossen. Hierbei handelt es sich um einen einseitigen Plan Israels, der nicht im Rahmen der 'Road-Map' erarbeitet wurde. Weiterhin bestehen Pläne, einige Siedlungen im Westjordanland zu räumen. Aus dem Umfeld Scharons war jedoch zu vernehmen, dass im Gegenzug angestrebt werden soll, die größten Siedlungen im Westjordanland auch in Zukunft zu halten. Diese könnten dann über den bislang teilweise errichteten 'Schutzwall' dem Staat Israel ganz einverleibt werden.

Wirtschaft

Israel hat eine technologisch hochentwickelte Marktwirtschaft mit hohem Staatsanteil. Israel ist bei fossilen Energieträgern (Rohöl, Erdgas, Kohle), bei Getreide, Rindfleisch, Rohstoffen und militärischer Ausrüstung von Importen abhängig. Trotz begrenzter natürlicher Ressourcen hat Israel seinen landwirtschaftlichen und industriellen Sektor in den letzten zwanzig Jahren intensiv entwickelt. Mit Lebensmitteln versorgt sich Israel, abgesehen von Getreide und Rindfleisch, weitgehend selbst. Israel besitzt bedeutende Kapazitäten bei Erdölraffinerien, Diamantenschleifereien und in der Fabrikation von Halbleitern. Bedeutende Exportartikel sind geschliffene Diamanten, Hochtechnologie, militärische Ausrüstung, Software, Arzneimittel, Feinchemikalien und landwirtschaftliche Produkte (Früchte, Gemüse und Blumen).

Israel steht meist im Leistungsbilanzdefizit, das durch große Transferzahlungen aus dem Ausland und durch Anleihen ausgeglichen wird. Etwa die Hälfte der staatlichen Auslandsschulden hat Israel bei den USA, seiner Hauptquelle für wirtschaftliche und militärische Unterstützung. Ein verhältnismäßig großer Anteil der israelischen Auslandsschulden wird in Form von Israel Bonds von Privatinvestoren gehalten. Die Kombination von amerikanischen Kreditgarantien und direkten Anleihen bei Privatinvestoren ermöglicht Israel, zu günstigen Zinssätzen zu leihen, manchmal unterhalb der marktüblichen Zinssätze.

Aus der früheren Sowjetunion sind über eine Million jüdische Einwanderer ins Land gekommen, ein Sechstel der Bevölkerung, davon allein in der Zeit von 1989 bis 1999 mehr als 750.000. Dadurch kamen Wissenschaftler und Akademiker ins Land, die für seine Zukunft von beträchtlichem Wert sind. Der Zustrom, verbunden mit der Öffnung neuer Märkte nach dem Ende des Kalten Krieges, belebte Israels Wirtschaft und sorgte während der 1990er Jahre für ein rasches Wachstum. Doch ab 1996 begann das Wachstum sich zu verlangsamen, als die Regierung eine straffere Steuer- und Geldpolitik verfolgte und der Einwandererstrom sich verlangsamte. Dadurch sank die Inflation 1999 auf ein Rekordminimum.

Kultur

Hauptartikel: Israelische Kultur

Sport

Sportvereine (Auswahl):

Weitere Themen

Literatur

  • Brenner, Michael: Geschichte des Zionismus, München 2002. ISBN 3406479847
  • Glasneck, Johannes/Timm, Angelika: Israel. Die Geschichte des Staates seit seiner Gründung, Bonn 1992. ISBN 3416027531
  • Hermann L. Gremliza: Hat Israel noch eine Chance?, Hamburg 2001. ISBN 393078632X
  • Michael Warschawski, Mit Höllentempo. Die Krise der israelischen Gesellschaft, Hamburg 2004, ISBN 3-89041-448-2
  • Wolffsohn, Michael: Wem gehört das Heilige Land?. Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe, München 1997. ISBN 349223495X
  • Moshe Zuckermann: Zweierlei Israel, Hamburg 2003. ISBN 3930786397
  • Leon Uris:Exodus, Roman über die Entstehung Israels, 1958.
  • Altneuland, Monatsschrift für die wirtschaftliche Erschließung Palästinas, Organ der zionistischen Kommission zur Erforschung Palästinas, 1904, Heft 11, Seite 339 : die jüdischen Siedler in Palästina
  • Schoeps, J. H.(HRSG.): Neues Lexikon des Judentums, Bertelsmann Lexikon Verlag, München, ISBN 3-577-10604-2
  • Norman G. Finkelstein: Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, Mythos und Realität, Kreuzlingen/München 2002, ISBN 3-7205-2368-3

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