Israel

Staat in Vorderasien
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Dieser Artikel befasst sich mit dem modernen Staat Israel, andere Bedeutungen unter Israel Begriffsklärung.


Israel (hebr. Medinat Yisra'el, arab. Dawlat Isrâ' îl ) ist ein Staat im Nahen Osten, der an Syrien, den Libanon, Ägypten, Jordanien und an die palästinensischen Autonomiegebiete grenzt.

Der heutige Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 gegründet.

Datei:Is-map.jpg

Unabhängigskeiterklärung

Textfassung: verkündet in Tel Aviv am 14.Mai 1948 (5. Ijar 5708)

  • 17.-6. Jh. v. Chr. Das Zeitalter der Bibel
  • ca. 17. Jh. v. Chr. Abraham, Isaak und Jakob, die Erzväter des jüdischen Volkes und Träger des Glaubens an den Einen Gott, lassen sich im Land Israel nieder.
  • Eine [[Hungersnot}} zwingt die Israeliten zur Auswanderung nach Ägypten.
  • ca. 13. Jh. v. Chr. Mose führt die Israeliten aus Ägypten, danach 40 Jahre Wüstenwanderung.
  • Empfang der Thora mit den Zehn Geboten am [[Berg Sinai}
  • 13.-12. Jh. v Chr. Besiedlung des Landes Israel durch die Israeliten
  • ca. 1020 Beginn der Monarchie; erster König: Saul
  • ca. 1000 Jerusalem wird Hauptstadt von Davids Königreich.
  • ca. 960 Bau des Ersten Tempels, des nationalen und geistlichen Zentrums des jüdischen Volkes in Jerusalem, durch König Salomo
  • ca. 930 Teilung des Reiches: Juda und Israel
  • 722-720 Zerstörung Israels durch die Assyrer; Verschleppung der 10 Stämme (die »10 verlorenen Stämme«)
  • 586 Eroberung Judas durch Babylon
  • Zerstörung Jerusalems und des Ersten Tempels;
  • Beginn des babylonischen Exils
  • 538-142 Persische und hellenistische Zeit
  • 538-515 Rückkehr vieler Juden aus Babylon;
  • Wiederaufbau des Tempels
  • 332 Eroberung durch Alexander den Großen;
  • Beginn der hellenistischen Zeit
  • 166-160 Makkabäer (Hasmonäer) Aufstand gegen Beeinträchtigungen der Ausübung der jüdischen Religion und die Entweihung des Tempels
  • 142-129 Jüdische Autonomie unter den Hasmonäern
  • 129-63 Jüdische Unabhängigkeit unter Hasmonäer-Dynastie
  • 63 Jerusalem wird von dem römischen General Pompeius erobert.
  • 63 v. Chr. - 313 n. Chr. Römische Herrschaft
  • 63-4 v. Chr. Herodes, römischer Vasallenkönig, regiert das Land Israel.
  • Renovierung des Tempels in Jerusalem
  • ca. 20-33 n. Chr. Wirken Jesus von Nazareth
  • 66 n. Chr. Jüdischer Aufstand gegen die Römer
  • 70 Zerstörung Jerusalems und des Zweiten Tempels
  • 73 Eroberung Masadas, des letzten Bollwerks der Juden
  • 132-135 Bar-Kochba-Aufstand gegen Rom
  • ca. 210 Kodifizierung des mündlichen jüdischen Gesetzes (Mischna) abgeschlossen
  • 313-636 Byzantinische Herrschaft
  • ca. 390 Kommentar der Mischna (Jerusalemer Talmud) abgeschlossen
  • 614 Persische Invasion
  • 636-1099 Arabische Herrschaft
  • 691 Kalif Abd el-Malik erbaut am Standort des Ersten und des Zweiten Tempels in Jerusalem den Felsendom.
  • 1099-1291 Kreuzfahrerzeit (Lateinisches Königreich Jerusalem)
  • 1291-1516 Mameluckische Herrschaft
  • 1517-1917 Osmanische Herrschaft
  • 1564 Herausgabe des Shulchan Aruch (jüdische Gesetzessamlung)
  • 1860 Bau des ersten jüdischen Viertels außerhalb der Stadtmauern Jerusalems
  • 1882-1903 Erste Alijah (Masseneinwanderung), hauptsächlich aus Russland, aber auch aus den umliegenden arabischen Staaten
  • 1897 Theodor Herzl beruft den ersten Zionistenkongres in Basel ein; formale Gründung der Zionistischen Weltorganisation
  • 1904-1914 Zweite Alijah
  • 1909 Gründung des ersten Kibbuz, Degania, und der ersten modernen jüdischen Stadt, Tel Aviv
  • 1917 Durch den Sieg der Briten wird die 400-jährige osmanische Herrschaft beendet; der britische Außenminister Balfour sichert die Unterstützung Großbritanniens bei der Errichtung einer »Nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina« zu.
  • 1918-1948 Britische Herrschaft
  • 1919 Pariser Friedenskonferenz
    • Vertrag zwischen den Zionisten und Emir Faisal über gute Zusammenarbeit und Bündelung der Kräfte zwischen arabischen und jüdischen Nationalisten
  • 1919-1923 Dritte Alijah, hauptsächlich aus Russland
  • 1920 Gründung des jüdischen Gewerkschaftsbundes Histadrut und der jüdischen Selbstverteidigungsorganisation Haganah, Einrichtung des Nationalrats (Va'ad Leumi) zur Selbstverwaltung der jüdischen Gemeinschaft (yishuv)
  • 1921 Gründung des ersten Moschaw, Nahalal
  • 1922 Der Völkerbund überträgt Großbritannien das Mandat für Palästina (Land Israel) und Jordanien. Beides zusammen bildet Transjordanien.
  • Gründung der Jewish Agency als Vertretung der jüdischen Gemeinschaft gegenüber den Mandatsbehörden.
  • 1924 Eröffnung des Technions, des ersten israelischen Instituts für Technologie, in Haifa
  • 1924-1932 Vierte Alijah, hauptsächlich aus Polen
  • 1925 Eröffnung der Hebräischen Universität auf dem Skopus-Berg in Jerusalem
  • 1929 Arabische Extremisten verüben Massaker an Juden in Hebron
  • 1931 Gründung der jüdischen Untergrundorganisation Etzel
  • 1933-1939 Fünfte Alijah, hauptsächlich aus Deutschland
  • 1936-1939 Arabische Extremisten stiften antijüdische Unruhen an.
  • 1939 Britisches Weißbuch schränkt jüdische Einwanderung drastisch ein.
  • 1939-1945 2. Weltkrieg; Holocaust in Europa
  • 1940-1941 Gründung der Untergrundbewegung Lehi; Gründung der Palmach (Elitetruppe der Haganah)
  • 1944 Bildung der Jüdischen Brigade innerhalb der britischen Streitkräfte
  • 1947 Die UNO schlägt als Kompromiss die Teilung des Landes in einen arabischen und einen jüdischen Staat vor.
  • 1948 Der Staat Israel wird gegründet, Ägypten, Saudi Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien erklären dem neuen Staat den Krieg.
  • Unabhängigkeitskrieg (Mai 1948 - Juli 1949)
  • 1949 Unterzeichnung von Waffenstillstandsabkommen mit Ägypten, Jordanien, Irak, Syrien und dem Libanon; (ein Friedensabkommen konnte bisher nur mit Jordanien und Ägypten erreicht werden).
  • der ursprünglich nach dem Teilungsplan für die Araber vorgesehene Teil Israels wird von Jordanien annektiert, den Juden wird der Zugang zum Tempelberg verboten
  • Wahl der ersten Knesset (Parlament);
  • Israel wird 59. Mitglied der UNO.
  • 1948-1952 Masseneinwanderung aus europäischen und arabischen Ländern
  • 1956 ein Angriff Ägyptens provoziert den Sinai-Feldzug
  • 1961-1962 Prozess gegen Adolf Eichmann und Hinrichtung wegen Holocaust-Verbrechen
  • 1964 Fertigstellung der Landeswasserleitung, die Wasser aus dem See Genezareth im Norden in die trockenen südlichen Landesteile transportiert.
  • 1948-1967 syrische Scharfschützen erschießen wiederholt Zivilisten im Hula-Tal (unterhalb der Golanhöhen)
  • 1967 Sechs-Tage-Krieg; Wiedervereinigung Jerusalems
  • 1968-1970 Ägyptischer Zermürbungskrieg gegen Israel
  • 1973 Jom-Kippur-Krieg
  • 1975 Israel wird assoziiertes Mitglied des europäischen gemeinsamen Marktes.
  • 1977 Regierungsübernahme durch den Likud-Block nach Wahlen zur Knesset; Ende der 30-jährigen Regierungszeit der Arbeitspartei
  • Der ägyptische Präsident Anwar Sadat besucht Jerusalem.
  • 1978 Unterzeichnung des Camp-David-Abkommens, die als Grundlage für einen umfassenden Frieden im Nahen Osten und als Vorschlag für eine palästinensische Selbstverwaltung dienen sollen. Israel beginnt daraufhin die Räumung der Sinai-Halbinsel (inklusive Abbau der bereits gebauten Siedlungen)
  • 1979 Unterzeichnung des israelisch-ägyptischen Friedensvertrages
  • Premierminister Menachem Begin und Präsident Anwar Sadat erhalten den Friedensnobelpreis. Sadat wird kurz darauf von Islamisten erschossen.
  • 1981 Die israelische Luftwaffe zerstört einen irakischen Atomreaktor kurz vor seiner Inbetriebnahme.
  • 1982 Abschluss des israelischen Rückzugs von der Sinai-Halbinsel nach einem Drei-Stufen-Plan.
  • Operation »Frieden für Galiläa« gegen PLO-Terroristen im Libanon
  • 1984 Nach Wahlen Bildung einer Regierung der nationalen Einheit (aus Likud und [[Arbeitspartei (Israel)|Arbeitspartei)
  • »Operation Mose«, Einwanderung schwarzer Juden aus Äthiopien
  • 1985 Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens mit den USA
  • 1987 Ausbruch ausgedehnter gewalttätiger Unruhen (Intifada) in den von Jordanien zurückeroberten Gebieten Israels
  • 1988 Bildung einer Likud-Regierung nach Wahlen
  • 1989 Vier-Punkte-Friedensinitiative Israels
  • Beginn einer Masseneinwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion
  • 1991 während des Golfkriegs irakische Angriffe mit Skud-Raketen auf Israel
  • Nahost-Friedenskonferenz in Madrid
  • »Operation Salomo«, Luftbrücke für schwarze Juden aus Äthiopien
  • 1992 Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu China und Indien
  • Die Arbeitspartei übernimmt unter der Führung von Jitzhak Rabin die Regierung.
  • 1993 Grundsatzerklärung zur vorläufigen Selbstverwaltung;
  • Unterzeichnung von Vereinbarungen für die Palästinenser durch Israel und "die PLO als Vertreterin des palästinensischen Volkes" (Oslo-Verträge)
  • 1994 Einführung der palästinensischen Selbstverwaltung im Gazastreifen und im Gebiet von Jericho
  • Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl
  • Eröffnung marokkanischer und tunesischer Interessenvertretungen
  • Unterzeichnung des israelisch-jordanischen Friedensvertrags
  • Rabin, Perez und Arafat erhalten den Friedensnobelpreis
  • 1995 Erweiterung der palästinensischen Selbstverwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen; Wahl des Palästinenserrates
  • Ermordung von Premierminister Jitzhak Rabin bei einer Friedenskundgebung durch den jüdischen Extremisten Jigal Amir.
  • Shimon Perez wird neuer Premierminister.
  • 1996 Zunahme der Terroranschläge fundamentalistischer Araber gegen Israel (siehe z.B. Hamas)
  • Operation »Früchte des Zorns«, Abschreckungsmaßnahmen gegen Terroranschläge der Hizbullah in Nordisrael
  • Eröffnung von Handelsvertretungen in Oman und Qatar; nach Knessetwahlen Bildung einer Likud-Regierung;
  • Eröffnung einer Handelsvertretung Omans in Tel Aviv

Politik

Israels Parlament, die Knesset, wählt den Staatschef, den Präsidenten für eine fünf-jährige Amtszeit. Der Präsident hatte früher die Aufgabe, den Ministerpräsidenten zu ernennen, seit 1996 wird dieser jedoch direkt gewählt. Diese Regelung wurde jedoch wieder abgeschafft, da es nicht zu den gewünschten Ergebnissen führte. Der Ministerpräsident bildet die Exekutive.

Ministerpräsident ist seit 1999 Ariel Scharon, sein Stellvertreter in einer großen Koalition war bis 2002 Shimon Perez von der Arbeitspartei. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Ernsthaftigkeit palästinensischer Friedens- und Waffenstillstandsvorschläge verließ die Arbeitspartei Ende 2002 die Koalition. Aus den Neuwahlen vom Januar 2003 ging Likud als stärkste Fraktion im Parlament hervor.

Parteien

sonstige politische Organisationen

  • Histadrut (Allgemeiner Verband der Arbeiter Israels)

Geographie

Israel liegt am östlichen Ende des Mittelmeers. Die Gegend war lange Zeit Teil der Provinz Syrien.

siehe auch: Israelisch-palästinensischer Konflikt, Intifada, Kibbuz, Alijah (Immigration)