Malassezia

Gattung der Familie Malasseziaceae
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Malassezia ist eine Gattung von Brandpilzen mit derzeit neun beschriebenen Arten. Sie sind die einzigen Vertreter der Ordnung der Malasseziales. Alle Arten zählen zur normalen Hautflora warmblütiger Tierarten, darunter auch des Menschen, und leben meist von Fetten. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch krankheitserregend werden.

Malassezia

Malassezia lipophilis (REM-Aufnahme)

Systematik
Abteilung: Basidienpilze (Basidiomycota)
Klasse: Ustilaginomycetes
Unterklasse: Incertae sedis
Ordnung: Malasseziales
Gattung: Malassezia
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Malasseziales
R.T.Moore 1980
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Malassezia
Baill. 1889

Merkmale

Malassezia-Kolonien sind klein, cremefarben bis gelblich, ihre Oberfläche ist glatt bis schwach faltig und matt oder schimmernd, der Rand ganz bis gelappt.

Die Zellwand ist dick und besteht aus mehreren, aufgrund der Einstülpung der Zellmembran miteinander verzahnten Lagen. Die flaschenförmigen Hefe-Zellen sind rundlich, eiförmig oder zylindrisch. Die durch die Ablösung der Knospe gebildete Narbe ist deutlich kragenförmig.

Zur sexuellen Vermehrung fehlen Beobachtungen, asexuell vermehren sie sich per sympodialer oder unipolarer Knospung.

Auf Anfärbung mit Diazonium Blau B reagieren Malassezia positiv, Harnstoff wird hydrolisiert.

Lebensweise

 
Patientin mit Pityriasis versicolor

Alle Arten zählen zur normalen Hautflora warmblütiger Tierarten, darunter auch des Menschen. Malassezia sind lipophile Hefen, sprich, können also aus Fetten Kohlenstoff gewinnen, die Mehrheit der Arten sind für ihr Wachstum sogar auf Fette angewiesen. Fermentation findet nicht statt.


Systematik

Die Gattung wurde 1889 von Henri Ernest Baillon anhand der bereits 1853 durch Charles Philippe Robin als Microsporon furfur erstbeschriebenen Typusart Malassezia furfur erstbeschrieben, der Name ehrt Louis-Charles Malassez. Die Ordnung wurde 1980 durch Royall T. Moore erstbeschrieben.

Bis 1996 waren nur wenige Arten bekannt, durch die Arbeiten der Teams um Eveline Guého und Takashi Sugita stellte sich jedoch heraus, dass die morphologische Erscheinung der einzelnen Arten allein keine Unterscheidung zuließ, als diagnostische Merkmale dienen zusätzlich vor allem Angaben zu Wachstumsbedingungen in Kultur (Temperatur, Nährmedium).

Zeitweise wurden die Arten in die Gattung Pityrosporum gestellt, dieser heute synonyme Name verweist auf die verbundenen Hautkrankheiten (Pityriasis).

Nachweis

  • E. Guého, G. Midgley, J. Guillot: The genus Malassezia with description of four new species In: Antonie van Leeuwenhoek 69, 1996, S. 337-355