Georg Baselitz

deutscher Maler und Bildhauer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Mai 2005 um 21:34 Uhr durch 84.191.192.146 (Diskussion) (Künstlerisches Schaffen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Georg Baselitz, deutscher Maler und Bildhauer, geboren als Hans-Georg Kern am 23. Januar 1938 in Deutschbaselitz (sorbisch Němske Pazlicy), heute ein Ortsteil von Kamenz in der sächsischen Oberlausitz.

Künstlerisches Schaffen

Baselitz prägte mit seinen neoexpressionistischen Werken die Moderne, in der zweiten Hälfte des 20igsten Jahrhunderts, nachhaltig wie nur wenige andere deutsche Künstler. Mit seinen sexuellen Darstellungen, vor allem in den 50iger und 60iger Jahren, wirkte er stark provokativ - was ihn letztlich auch veranlasste die DDR zu verlassen. Sein Bild "Die große Nacht im Eimer" (1962/1963), das einen Jungen nach dem Onanieren darstellt, ist vielleicht sein bekanntestes Werk dieser Zeit.

Die Bilder der Anfangszeit sind geprägt von seiner groben Malweise, die seinen Widerstand gegen festgelegte Kategorien und gegen die Übergriffe des Systems verdeutlichen. Seine "Heldenbilder" des "neuen Typen" der 60iger Jahre, sind typische Beispiele. Mitte der 60er Jahre fängt Baselitz an, Frakturbilder zu malen, die Bildmotive in Streifen zu zergliedern und neu zusammenzufügen. Dies führte 1969 zur Motivumkehr mit seinen Bild "Der Wald auf dem Kopf", dem weitere meist figürliche Darstellungen folgten.

Mit diesen "auf den Kopf" stehenden Bildern wurde er weltweit berühmt. Seine Werke hingen und hängen bei fast allen namhaften internationalen Ausstellungen und Museen. Wie auch in seinen früheren Werken wollte er dem Betrachter die Unabhängigkeit der Kunst von der Realität signalisieren. Dabei ist zu vermerken, dass die Bildkomposition von Anfang an auf dem "Kopf stehend" war. Oft verwendete er seine Finger als Pinsel.

Wichtige Lebensdaten

  • Nach Kindheit, Schule und Abitur in seiner Oberlausitzer Heimat beginnt er 1956 ein Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Berlin-Weißensee (Ost-Berlin). Bereits hier zeigte sich seine individuellen Persönlichkeit die so gar nicht den sozialisten Vorstellungen der DDR entsprachen. Dies fühte zum Verweis von der Hochschule wegen "gesellschaftlicher Unreife".
  • 1957 setzt er sein Studiums an der Hochschule der bildenden Künste bei Professor Hann Trier in West-Berlin fort, dem 1958 der endgültige Umzug nach West-Berlin folgt. Hier setzte er sich verstärkt mit den Theorien von Wassily Kandinsky und Kasimir Malewitsch auseinander. Er reist nach Paris und Amsterdam und beschäftigte sich mit der Kunst von "Geisteskranken" (Sammlung Prinzhorn).
  • 1961 Nimmt er den Künstlernamen Georg Baselitz an, angelehnt an seinen Geburtsort. Gemeinsam mit seinen Kollegen Eugen Schönebeck gestaltet er eine Ausstellung in Berlin und veröffentlicht das 1. Pandämonische Manifest.
  • Aber auch im "Westen" entsprachen seine Werke nicht den gesellschaftlichen Werten und Normen, was 1963 zum Eklat führte. Seine Bilder "Die große Nacht im Eimer" und "Der nackte Mann" lösten während seiner ersten Einzelaustellung in der Berliner Galerie Werner & Katz einen Skandal aus, und wurden beschlagnahmt.
  • 1969 malt Baselitz "Der Wald auf den Kopf" seine erstes nahmhaftes Bild in der Motivumkehr. Dem folgte 1970 die erste Ausstellung in Köln, wo ausschließlich "Auf dem Kopf hängende Bilder" hingen.
  • 1971 Umzug nach Forst an der Weinstraße
  • 1975 Umzug ins Schloss Derneburg bei Hildesheim

Werke (leider nur sehr unvollständige Auswahl)