Wolfgang Schäuble

deutscher Politiker (CDU), MdB, Bundesminister, Bundestagspräsident
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Wolfgang Schäuble (* 18. September 1942 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Politiker (CDU).

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Dr. Wolfgang Schäuble (CDU)

Er war von 1984 bis 1989 Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, von 1989 bis 1991 Bundesminister des Innern und von 1991 bis 2000 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 1998 bis 2000 war er außerdem Bundesvorsitzender der CDU.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1961 absolvierte Schäuble ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Freiburg im Breisgau und Hamburg, welches er 1966 mit dem ersten und 1970 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1971 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur.. Er trat dann in die Steuerverwaltung des Landes Baden-Württemberg ein und war hier zuletzt als Regierungsrat beim Finanzamt Freiburg I tätig. Anschließend war er von 1978 bis 1984 als Rechtsanwalt beim Landgericht Offenburg zugelassen.

Familie

Schäuble ist mit der Volkswirtin Ingeborg Schäuble verheiratet und hat vier Kinder. Sein Bruder Thomas Schäuble war Innenminister des Landes Baden-Württemberg.

Partei

1961 begann er seine politische Laufbahn mit dem Eintritt in die Junge Union. Während des Studiums wurde er auch Vorsitzender des RCDS in Hamburg bzw. Freiburg. 1965 trat er dann auch in die CDU ein. Von 1969 bis 1972 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union Südbaden. Von 1976 bis 1984 war er dann Vorsitzender des Bundesfachausschusses Sport der CDU.

Nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 wurde Schäuble Bundesvorsitzender der CDU. Dieses Amt gab er dann 2000 in der Folge der CDU-Spendenaffäre ab.

Abgeordneter

Schäuble ist seit 1972 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1981 bis 1984 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Im November 1991 wurde er dann zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Auch von diesem Amt trat er im Februar 2000 im Zuge der CDU-Spendenaffäre zurück. Seit Oktober 2002 ist er Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Wolfgang Schäuble wurde stets direkt in den Deutschen Bundestag gewählt. Zuletzt erreichte er bei der Bundestagswahl 2002 im Wahlkreis 285 (Offenburg) 52,9 % der abgegebenen Erststimmen.

Öffentliche Ämter

Am 15. November 1984 wurde er als Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. In dieser Funktion war er auch mit der Vorbereitung des Staatsbesuches von Erich Honecker 1987 betraut. Anläßlich einer Kabinettsumbildung wurde er dann am 21. April 1989 zum Bundesminister der Innern ernannt. Als solcher war er 1990 auch Verhandlungsführer der Bundesrepublik Deutschland um den Einigungsvertrag mit der DDR. Am 12. Oktober 1990 wurde Schäuble bei einem Attentat nach einer Wahlkampfveranstaltung in Oppenau schwer verletzt. Er ist seitdem vom dritten Brustwirbel an abwärts gelähmt und an den Rollstuhl gebunden. 1997 erklärte Helmut Kohl, Schäuble sei sein Wunschkandidat für eine Nachfolge im Amt des Bundeskanzlers. Allerdings solle eine Amtsübergabe nicht vor 2002 stattfinden. Nach der Abwahl von Eberhard Diepgen als Regierender Bürgermeister von Berlin war Schäuble als Spitzenkandidat für die vorgezogenen Neuwahlen am 21. Oktober 2001 im Gespräch, wurde jedoch von der Berliner CDU zugunsten von Frank Steffel abgelehnt. Die CSU und Teile der CDU wollten Schäuble Anfang März 2004 in Anbetracht seiner großen politischen Erfahrung zur Wahl des Bundespräsidenten vorschlagen. Trotz Unterstützung vor allem durch den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) und den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch wurde er schließlich doch nicht nominiert, weil sich die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, andere CDU-Politiker und die FDP wegen der noch nicht vollumfänglich aufgeklärten Spendenaffäre gegen ihn aussprachen.

Siehe auch: Kabinett Kohl II, Kabinett Kohl III, Kabinett Kohl IV


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