St. Katharinen (Magdeburg)

Kirchengebäude in Magdeburg
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Die Sankt-Katharinen-Kirche war eine Kirche in der Magdeburger Altstadt. Sié war der Heiligen Katharina geweiht.

Geschichte

Der Grundstein zur Kirche wurde 1230 gelegt, wobei eine Anwesenheit des Erzbischofs Albrecht von Kevernburg möglich erscheint. Im Jahr 1468 wurde das ursprüngliche Kirchenschiff abgerissen, um ein größeres zu errichten. Bedingt durch ein Gewitter geriet 1521 der nördliche Kirchturm in Brand. Es entstanden jedoch nur geringe Schäden.

1524 trat die Kirchengemeinde, der damalige Pfarrer Johann Ziegenhagen und der Kaplan Bode zum Protestantismus über.

Baulich erfolgten kleine Änderungen und Ergänzungen, in dem 1593 ein Turmuhr und 1603 eine neue Kanzel errichtet wurden.

Am Sonntag nach Ostern im Jahr 1613 kam es zu einen umfangreichen Stadtbrand der auch die St.-Katharinen-Kirche schwer beschädigt. Unter anderem waren die Glocken, das Uhrwerk und die Orgel zerstört. Als Brandursache wurde ein städtischer Bürger namens Teufel ermittelt, der in der Peterstraße einen Wagen voll Stroh zu Bauzwecken ablud und dabei zu dicht an seinen Herd gelangte. Das Feuer griff schnell auf andere Häuser und ganze Straßenzüge über.

Die Schäden an der Kirche wurden jedoch in kurzer Zeit beseitigt. Bereits im August 1613 hatte ein Glockengießer Borstelmann im Auftrage der Gemeinde eine neue Glocke gegossen. Im Jahr 1618 musste diese Glocke wegen eines Sprungs umgegossen werden. Ebenfalls 1613 entstand eine neue Orgel die von Michael Prätorius wegen ihres Klangs in seinem Werk "Syntagma Musicum" gelobt wurde.

Am 26. November 1630 stürzte bei einem schweren Sturm eine der Turmspitzen herunter, ohne jedoch die Kirche ansonsten zu schädigen.

Bei der Erstürmung Magdeburgs durch kaiserliche Truppen unter Tilly am 10. Mai 1631 wurde auch die Katharinenkirche schwer beschädigt. In der Kirche fand ein Massaker statt, bei welchem 53 Menschen, überwiegend Frauen, durch die Truppen Tillys die Köpfe abgeschlagen wurden. Die Kirche fing Feuer. Türme und Kirchendach brachen ein. Auch die Orgel wurde vernichtet. Die große Glocke blieb als einzige der ganzen Altstadt, abgesehen vom intakten Geläut des Magdeburger Doms, erhalten.

1637 errichtete Hans Harnischwischer auf den Trümern des nördlichen Turms einen Glockenstuhl, damit die Glocke wieder genutzt werden konnte. Am 16. Juni des Jahres übernahm der Ratsmann Pascha Thomas das Amt des Kirchenvaters, welches er bis 1653 inne hatte. Nach seinen Ableben wurde ihm Veruntreuung von Geldern der Gemeinde vorgeworfenNachfolger wurde Paul Lüderwald.

Am 1. Juni 1653 brach der notdürftig instandgesetzte Nordturm zusammen. Von der großen Glocke brach der Kronenbügel ab. Ein neues Notglockenhaus wurde erst am 18. März 1655 eingeweiht. Die große Glocke war vom Glockengießer Georg Schreiber repariert worden.

1656 stürzten die Reste des südlichen Turms ein.

1668 begann der Wiederaufbau der Kirche. Ausgestattet mit Empfehlungsschreiben der Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und des Administrators des Erzstiftes Magdeburg reisten Spendensammler durch Deutschland aber auch durch die Niederlande, Schweden und die Schweiz. Die Baukosten sollten 6000 Taler betragen. Der neue Altar wurde 1676 von Joachim Balicke gestiftet und vom Bildhauer Tobias Wilhelmi und dem Kunstmaler Fensterer gestaltet. 1679 wurde die Katharinenkirche vom Pfarrer der benachbarten Sankt-Johannis-Kirche Ernestus Bake geweiht. Erster Pfarrer nach dem Wiederaufbau wurde Nikolaus Müller.

1689 begann man mit der Wiedererrichtung der Kirchturmspitzen. Ein 1691 gefasster Beschluss zur Einrichtung einer Türmerwohnung wurde nicht umgesetzt. 1692 entstand eine neue Kanzel. Am 1. August 1695 wurde der Turmknopf gesetzt und die Glocken aus dem Notglockenstuhl in den südlichen Kirchturm gebracht. Im gleichen Jahr erwarb die Gemeinde die Orgel der Sankt-Johannis-Kirche.

Literatur

  • Hans-Joachim Krenzke, Kirchen und Klöster zu Magdeburg, Stadtplanungsamt Magdeburg, 2000


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