Audi A4 B7

dritte Baureihe B7 des Audi A4
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Die dritte Baureihe B7 des Audi A4 wurde gegen Ende 2004 ausgeliefert und offiziell noch dem Typ 8E zugeordnet. Oftmals galten die Neuerungen deshalb als Facelift, obwohl die Baureihe intern wegen der vielen technischen und optischen Änderungen die Bezeichnung B7 trug.

Audi
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Audi A4 B7 Limousine
A4 B7
Produktionszeitraum: 2004–2008
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Kombi, fünftürig
Cabrio, Stoffverdeck
Motoren: Ottomotoren:
1,6–4,2 Liter
(75–309 kW)
Dieselmotoren:
1,9–3,0 Liter
(85–171 kW)
Länge: 4573–4586 mm
Breite: 1772–1816 mm
Höhe: 1391–1453 mm
Radstand: 2648–2650 mm
Leergewicht: 1290–1895 kg

Vorgängermodell Audi A4 B6
Nachfolgemodell Audi A4 B8
Audi A4 Limousine
Audi A4 Avant
Audi A4 Cabriolet
A4 DTM Edition
RS4 Limousine auf Basis des B7

Veränderungen gegenüber dem Vorgänger

Die Karosserie des B7 war neu gestaltet. Geändert wurden die Seitenlinie, Stoßfänger, Scheinwerfer und Heckleuchten. Die markanteste Änderung war der Single-Frame Kühlergrill, den dieses Modell erstmalig in der Mittelklasse von Audi trug. Das Design des Innenraums war dagegen bis auf das geänderte Lenkrad, die Sitze und die Zeiger der Tachoinstrumente mit dem Vorgängermodell B6 identisch.

Des Weiteren wurde neben dem Fahrwerk, der Lenkung und den Bremsen auch die Crash-Sicherheit auf aktuellen Stand gebracht. Das ESP von Bosch wurde von Version 5.7 auf 8.0 aufgewertet welches u.a. eine Fading-Kompensation, Trockenbremsen bei Regen und eine verbesserte Regelung bei Untersteuern aufweist. Zusätzlich wurde ein neues Airbagsystem verbaut (von 8.4 auf 9.41) welches u.a. über einen zweistufigen Fahrer/Beifahrerairbag und eine Sitzbelegungserkennung verfügt. Dadurch werden Airbags nur dann gezündet wenn der entsprechende Sitz auch belegt ist und die Gasfüllung entsprechend der Aufprallgeschwindigkeit angepasst.

Mit Einführung des B7 wurde ebenfalls die Motorenpalette aktualisiert (vgl. Motoren) und ein neuer 2-Liter-Benzinmotor mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung eingesetzt, der 147 kW (200 PS) leistete. Dieser Motor ersetzte den stärksten 1,8-Liter-Benziner des Vorgängers und wurde später in zwei weiteren Leistungsstufen angeboten. Zwei neue 2-Liter-Dieselmotoren mit 103 und 125 kW (140 und 170 PS) ersetzten den stärksten Vierzylinder-Diesel aus der alten Baureihe.

Bei den Sechszylindern kam ein neu entwickelter 3,2-Liter-Benzin- und 3-Liter-Dieselmotor zum Einsatz, welche beide über einen wartungsfreien Nockenwellenantrieb durch eine Steuerkette verfügten. Der V6-Benzinmotor mit Benzindirekteinspritzung leistete 188 kW (255 PS) und ersetzte die beiden Sechszylinder-Benziner aus der alten Baureihe. Das neue 3-Liter-Dieselaggregat leistete zunächst 150 kW (204 PS), später wurde die Leistung auf 171 kW (233 PS) angehoben. Der neue V6-Diesel mit Common-Rail-Einspritzung arbeitete laufruhiger als sein 2,5-l-Pendant mit Verteilereinspritzpumpe aus dem Vorgänger, das im B7 noch einige Zeit angeboten wurde. Der 2,5-Liter-Diesel wurde später durch eine 2,7-Liter-Variante mit 132 kW (180 PS) auf Basis des neuen 3-Liter-Motors ersetzt.

Die Liste der Serien- und Sonderausstattung blieb nahezu unverändert. Lediglich das in Verbindung mit Xenonlicht bestellbare optionale Kurvenlicht adaptive light, der Regensensor und die automatisch öffnende Gepäckraumklappe für die Limousine waren neu im Ausstattungsprogramm.

Trivia

  • Erstmalig in der Geschichte der A4-Baureihe wird mit dem B7 auch ein Regensensor angeboten.
  • Fahrzeuge mit Xenonscheinwerfer sind serienmäßig mit einer Halogen-Tagfahrlicht-Lampe ausgestattet.
  • Der Ellipsoid-Halogenscheinwerfer wurde durch einen Scheinwerfer mit Reflektortechnik ersetzt.
  • Die Diesel-Varianten zeigen im Gegensatz zum Vorgänger B6 wieder ihre Auspuffendrohre.
  • Gegenüber dem vorherigen Modell verfügen die S-Varianten über vier ovale Auspuffendrohre.
  • Der B7 ist um 39 mm länger und 6 mm breiter als der B6.
  • Einen Weltrekord mit einem durch Biogas angetriebenen A4 dieser Baureihe stellte am 23. Oktober 2008 der Tuning-Experte Alfons Hohenester auf. Auf der Teststrecke in Papenburg erreichte das 528 PS starke Fahrzeug eine maximale Geschwindigkeit von 327,2 km/h.[1] Als Motor kam der 2,7-l-V6-Motor mit zwei Turboladern aus dem RS4 der B5-Baureihe zum Einsatz, welcher für diesen Einsatz auf 3,0 Liter Hubraum aufgebohrt und für den Betrieb mit hochkonzentriertem Biogas optimiert wurde.[2] Initiiert wurde die Weltrekordfahrt vom Gaskompetenzzentrum des TÜV Rheinland.
  • Die Produktionsanlagen wurden innerhalb von acht Wochen mit 1200 LKW-Fuhren ins spanische Martorell verfrachtet. Dort werden sie für die Fabrikation des weitgehend baugleichen Seat Exeo genutzt.[3]

Karosserievarianten

Zeitgleich wurde die Limousine (vier Türen) und der Kombi (fünf Türen) angeboten. Die Cabrio-Variante auf Basis des B7 wurde etwa ein Jahr nach Einführung der Limousine und des Avant auf der IAA 2005 vorgestellt und seit Anfang 2006 ausgeliefert.

Antrieb

Der Audi A4 ist serienmäßig mit Frontantrieb ausgestattet. Optional ist für verschiedene Motoren das Allradsystem quattro erhältlich. Bei den S/RS-Varianten ist der Allradantrieb serienmäßig.

Bauzeit

Modellpflege

Der B7 erfuhr nur wenige Änderungen. Die Dieselmotoren konnten bis Ende 2005 gegen Aufpreis mit einem Rußpartikelfilter, bei Audi als DPF (Dieselpartikelfilter) bezeichnet, ausgestattet werden; seit Anfang 2006 ist der Filter serienmäßig.

Neben Änderungen in der Motorenpalette wurden einige Details ab Mitte 2006 geändert. So wurde eine neue Radio-Generation eingeführt, die kein Kassettendeck mehr bietet, sich dafür aber durch eine MP3-Abspielfunktion und geändertes Design von den vorherigen Radios unterscheidet. Das „kleine“ Navigationssystem wird über den monochromen 6-Zoll-Bildschirm des neuen Radio bedient, der auch die Navigationshinweise darstellt (zuvor wurde dies nur über das Kombiinstrument realisiert). Das „große“ Navigationssystem blieb unverändert. Des Weiteren wurden die Bedienschalter über dem Radio durch eine Chromleiste ergänzt sowie neue Scheinwerfer mit weißem Blinkerglas über die aufpreispflichtigen Sportpakete S line angeboten. Letzte Änderung ist bei den S- und RS-Modellen serienmäßig. Die Cabriolet-Varianten erhielten die geänderten Scheinwerfer Mitte 2007.

Anfang 2007 stellte Audi im Zuge der Debatte zur globalen Erwärmung das Modell 2.0 TFSI e vor. Das e steht dabei für economy (englisch: wirtschaftlich) und verfügt über

  • eine Schaltanzeige im Tachoinstrument,
  • einen lang übersetzten sechsten Gang,
  • eine Motorhaube aus Aluminium,
  • Leichtlaufreifen sowie
  • Aerodynamik-Anbauteile (als S line Exterieurpaket bezeichnet).

Der auf 125 kW (170 PS) gedrosselte 2-Liter-Turbomotor soll durch diese Maßnahmen 169 g CO2/km (Limousine) bzw. 171 g CO2/km (Avant) ausstoßen.

Seit Mitte 2007 ist das Modell 1.9 TDI e erhältlich, das gegenüber der normalen Variante mit einem 6-Gang-Getriebe ausgestattet ist und die oben genannten Veränderungen enthält.

Modellvarianten

Die Variante S4 war mit Einführung dieses Modells erhältlich und leistete wie im Vorgänger 253 kW (344 PS) in allen drei Karosserievarianten.

Mitte 2005 erschien die A4 DTM Edition, die nur als Limousine und mit einem 2,0-l-Turbomotor mit 162 kW (220 PS) erhältlich war. Durch eine exklusive Optik sollte diese Variante an die Audi-Erfolge in der DTM erinnern.

Seit Ende 2005 war der besonders sportlich ausgelegte RS4 mit 309 kW (420 PS) als Limousine zu Preisen ab ca. 69.000 € erhältlich. Seit Mitte 2006 wurde dieses Modell auch als Avant und Cabriolet angeboten. Neben deutlich mehr Leistung kennzeichnete diese Variante eine leicht abgeänderte und sportlichere Optik.

Motorisierungen

Commons: Audi A4 B7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Audi A4 B6Audi A4
2004-2008
Audi A4 B8