Die Arche Noah (lat.: arca = Kasten) war nach dem biblischen Buch Genesis, Kapitel 6-9 ein von dem Patriarchen Noah gebauter schwimmfähiger Kasten. Die Arche war gemäß dem Bibelbericht 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch. Setzt man die Elle mit nur 44,5 Zentimeter an (einige meinen, die alte Elle sei eher 56 Zentimeter oder 61 Zentimeter gewesen), dann wäre die Arche 133,5 Meter lang, 22,3 Meter breit und 13,4 Meter hoch gewesen. Sie wäre also fast halb so lang gewesen wie der Ozeandampfer Queen Elizabeth II. Dieses Verhältnis von Länge zu Breite (6 zu 1) wird heute noch im Schiffbau benutzt. Dadurch hatte die Arche einen Bruttoraumgehalt von fast 40.000 Kubikmeter. Ein solches Schiff hätte schätzungsweise in etwa die gleiche Wasserverdrängung wie der 269 Meter lange Ozeanriese des 20. Jahrhunderts, die Titanic. Kein Frachtschiff der alten Zeit hätte einem Vergleich mit der gewaltigen Größe der Arche auch nur annähernd standgehalten. Sie hatte dem biblischen Bericht zufolge, da sie von innen durch zwei zusätzliche Böden verstärkt war, drei Decks und verfügte dadurch über eine Bodenfläche von ungefähr 8.900 Quadratmeter.
Noah wurde der biblischen Überlieferung gemäß von Gott auserwählt und vorgewarnt und rettete in der selbstgebauten Arche seine Familie, die aus acht Personen - ihm selbst, seiner Frau, seinen drei Söhnen Sem, Ham und Jafet sowie deren Ehefrauen und viele Tierpaare vor der Sintflut, an deren Ende die Arche auf dem Berg Ararat strandete.
Der Legende nach sollen sich Überreste der Arche noch heute auf dem in Anatolien in der Türkei gelegenen Berg Ararat befinden, der darum immer wieder Abenteurer anzieht. So berichtete zum Beispiel im Oktober 2003 die russische Zeitung Prawda von einer russischen Expedition der Neizvestnaya Planeta TV Company, die nicht nur Ankersteine, sondern auch die Arche selbst 30 Kilometer entfernt vom Berg gefunden haben will. Laut dem Bericht soll 2004 eine neue Expedition durchgeführt werden.
Bis heute hat jedoch keine dieser "Entdeckungen" je einer kritischen Untersuchung standgehalten, oftmals wurden vorgebliche Teile der Arche als plumpe Fälschungen entlarvt. Die Geschichte von der Arche Noah wird heute von fast allen Theologen als Mythos angesehen, dessen Bedeutung nicht in dem historischen Gehalt, sondern in der theologischen Aussage gesehen wird, dass Gott die Menschheit nicht ein weiteres Mal der Vernichtung anheimgeben wird, sondern seine Schöpfung unter dem Friedenszeichen des Regenbogens bewahrt.
Einige evangelikale Strömungen, insbesondere - aber nicht ausschließlich - in den USA, halten aber an der Geschichtlichkeit der Sintflut fest. Auch bibeltreue christliche Gemeinschaften, wie Freikirchen, die Siebenten-Tags-Adventisten und die Zeugen Jehovas nehmen den Bericht im 1. Buch Mose wörtlich. Übrigens bestätigte auch Jesus den Sintflutbericht, in dem er sagte: Damals, vor der großen Flut, aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet - bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Sie ahnten nichts davon, bis die Flut hereinbrach und alle umbrachte. So wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. (Matt. 24,38-39, zit. nach der Neuen evangelistischen Übersetzung)
Siehe auch
Weblinks
- Bericht der russischen Zeitung Pravda über die Noah-Expedition (auf Englisch)
- Kritik bisheriger Fundberichte aus dem Talk.Origins-Archiv (auf Englisch), siehe insbesondere CH500 bis CH505.6
- "Passten alle Tiere in die Arche Noah?" (Aufsatz aus kreationistischer Sicht)