Allongeperücke
Eine Allongeperücke ist eine langlockige und große Perücke für Herren aus der Zeit um ca. 1665 bis 1715.
Etymologie
Allonge ist franz. für "Verlängerung" oder "Anhängsel". Eine Allonge ist ein auf einen Wechsel geklebtes Blatt zur Anbringung von Indossamenten.
Aussehen
Eine Allongeperücke geht über die Schulter bis etwa zur Brust. Vom Mittelscheitel aus fallen auf beiden Seiten die Locken herunter. Als Material wurde - je nach Qualität und Preis - Menschen- oder Tierhaar verwendet. Alle natürlich vorkommenden Haarfarben waren vertreten, sowie weiß oder grau gepudert. Unter der Perücke war das Haar oft kurzgeschnitten oder geschoren.
Geschichte
Die erste Erwähnung von Perücken gab es unter Ludwig XIII. von Frankreich um das Jahr 1630. Sein Nachfolger Ludwig XIV. ernannte die Perücke 1673 zur Staatsperücke. Im 18. Jahrhundert wurde sie nur noch von Richtern und Hochadel getragen und kam um 1730 mit Ausnahme von Amtstrachten völlig außer Gebrauch. Heute tragen Richter und die Parlamentarier in Großbritannien und Nordirland immer noch die Allongeperücke.