Wohnungslosigkeit

Zustand von Menschen ohne festen Wohnsitz
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Wohnungslosigkeit bezeichnet die Situation, in der sich Menschen befinden, die in Einrichtungen wohnen, in denen die Aufenthaltsdauer begrenzt ist und in denen keine Dauerwohnplätze zur Verfügung stehen. Dazu zählen Übergangswohnheime, Asyle und Herbergen, aber auch Übergangswohnungen und andere Lösungen. Wohnungslosigkeit wird häufig mit Obdachlosigkeit verwechselt oder gleichgesetzt. Als wohnungslos gelten jedoch wesentlich mehr Betroffene, nämlich auch Frauen und Kinder, die wegen häuslicher Gewalt ihre Wohnung verlassen mussten und die kurz- bis mittelfristig in einer Schutzeinrichtung beherbergt sind, wie z. B. in Frauenhäusern, sind wohnungslos.

Wohnungslos sind auch Immigranten und Asylwerber, die in Auffangstellen, Lagern, Heimen oder Herbergen wohnen, bis ihr Aufenthaltsstatus geklärt ist sowie Ausländer mit befristeter Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, die in Gastarbeiterquartieren leben.

Eine weitere Gruppe Wohnungsloser sind Menschen, die aus Institutionen entlassen werden, z. B. Gefängnissen, Spitälern, Heilanstalten und Jugendheimen. Diese Menschen bleiben weiter hospitalisiert, weil häufig keine oder nicht rechtzeitig Vorkehrungen zur Entlassung getroffen wurden und zum Zeitpunkt der Entlassung kein Wohnplatz zur Verfügung steht. Ganz junge Erwachsene fallen oft nicht mehr unter die Jugendwohlfahrt, bleiben aber weiterhin im Heim, weil keine andere Wohnmöglichkeit zur Verfügung steht.

Letztlich gelten auch Menschen, die in Dauereinrichtungen für Wohnungslose wohnen, oder sich in ambulanter Wohnbetreuung in Einzelwohnungen befinden, als wohnungslos.

Der Europäische Verband nationaler Organisationen der Wohnungslosenhilfe (FEANTSA), in seiner übergreifenden Definition von Wohnungslosigkeit unterscheidet vier Hauptgruppen von Wohnungslosigkeit im Allgemeinen:

  • Obdachlosigkeit
  • Wohnungslosigkeit
  • Ungesichertes Wohnen
  • Ungenügendes Wohnen

Obdachlosigkeit wird im Umgangssprachlichen häufig mit Wohnungslosigkeit gleichgesetzt. Die beiden Begriffe unterscheiden sich jedoch in der aktuellen internationalen wissenschaftlichen Diskussion grundlegend von einander. Während Obdachlosigkeit nur einen geringen Teil der Wohnungslosigkeit ausmacht, der jedoch am besten sichtbar ist, da die Betroffenen sich häufig im öffentlichen Raum aufhalten (und dort oft auch nächtigen), ist Wohnungslosigkeit im Allgemeinen für Außenstehende meist unsichtbar. Scham und Schuldgefühle führen auch dazu, dass die Betroffenen ihre Wohnungslosigkeit vor anderen verschweigen. Häufig gehen mit Wohnungslosigkeit auch noch eine oder mehrere Problematiken einher, wie Verschuldung, Krankheit, häusliche Gewalt, Drogen- oder Alkoholsucht und Arbeitslosigkeit.

Quellen