Toronto

bevölkerungsreichste Stadt Kanadas und Hauptstadt der Provinz Ontario
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2009 um 17:47 Uhr durch Taxiarchos228 (Diskussion | Beiträge) (Bildungseinrichtungen: erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Toronto ist mit 2,5 Millionen Einwohnern[1] die größte Stadt Kanadas und Hauptstadt der Provinz Ontario. Sie liegt im Golden Horseshoe (Goldenes Hufeisen), einer Region mit über 8,1 Millionen Einwohnern, die sich halbkreisförmig um das westliche Ende des Ontariosees bis zu den Niagarafällen erstreckt. Rund ein Drittel der Bevölkerungszunahme des ganzen Landes entfiel in den letzten Jahren auf diesen Großraum. Die Einwohnerzahl der Metropolregion (Census Metropolitan Area) stieg von 4,1 Millionen im Jahre 1992 auf 5,1 Millionen im Jahre 2006.[2] Die Greater Toronto Area hatte 2006 über 5,5 Millionen Einwohner.[3]

Toronto
Skyline von Toronto, Harbourfront und CN Tower
Skyline von Toronto, Harbourfront und CN Tower
Wappen Flagge
Wappen von Toronto Flagge von Toronto
Wahlspruch: Diversity Our Strength
(„Vielfalt ist unsere Stärke“)
Lage
Lage von Toronto in Ontario
Lage von Toronto in Ontario
Lage von Toronto in Kanada
Lage von Toronto und Ontario in Kanada
Basisdaten
Provinz: Ontario
Region: Greater Toronto Area
Höhe: 76 m
Fläche: 630,18 km²
Einwohner:
- Metropolregion:
2.503.281 (2006)
5.555.912 (2006)
Bevölkerungsdichte: 3972 Einwohner/km²
Gründung: 1793
Postleitzahl: M1B – M9W
Zeitzone: Eastern Time (UTC-5)
Website: www.toronto.ca
Politik
Bürgermeister: David Miller

Die Stadt liegt am nordwestlichen Ufer des Ontariosees, dem mit 18.960 km² kleinsten der fünf Großen Seen. Durch die Eingemeindung einer Reihe von Vorstädten, die mit Toronto verschmolzen waren (Etobicoke, Scarborough, East York und North York), erfuhr Toronto Ende der 1990er Jahre administrativ eine mehrfache Vergrößerung. Das Zentrum mit dem Einkaufs- und Bankendistrikt befindet sich in der Nähe des Sees. Die Haupteinkaufsstraße ist die Yonge Street.

Toronto ist Kanadas Wirtschaftszentrum und einer der führenden Finanzplätze weltweit. Die Börse in Toronto zählt weltweit zu den sieben größten.[4][5]

Geographie

Lage

 
Satellitenbild Torontos

Toronto liegt am Nordwestufer des Ontariosees und ist Teil des Québec-Windsor-Korridors, des am dichtesten besiedelten Gebiets Kanadas. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft liegen westlich die Orte Mississauga und Brampton, die zur Regional Municipality of Peel gezählt werden. Etwas weiter im Osten befindet sich die Regional Municipality of Halton mit ihrem Hauptsitz in Milton. Im Norden liegen Vaughan und Markham (Regional Municipality of York). Im Osten liegt die Stadt Pickering, die zur Regional Municipality of Durham gehört. Zur Metropolregion Greater Toronto Area (GTA) gehören außer dem Stadtgebiet diese vier Regionalverwaltungen (Regional Municipality).

Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 630,18 km² und erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung auf 21 und in Ost-West-Richtung auf 43 Kilometer.[6] Die Fläche ist mit der etwas größeren von Hamburg (755 km²) vergleichbar. Die Stadtgrenze bildet im Süden der Ontariosee, im Westen der Etobicoke Creek und der Highway 427, im Norden die Steeles Avenue und im Osten der Rouge River. Das Hafengebiet am Ufer des Sees bildet eine Küstenlinie von insgesamt 46 Kilometern Länge.

Topographie

 
Die Felsklippen von Scarborough

Toronto wird vom Humber River am westlichen Rand, vom Don River östlich der Downtown auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens und von zahlreichen Nebenflüssen durchflossen. Der Naturhafen hat sich durch Sedimentation herausgebildet, die auch die Toronto Islands entstehen ließ. Die Vielzahl von Bächen und Flüssen, die von Norden her durch das Gebiet fließen und in den Ontariosee münden, haben zahlreiche bewaldete Schluchten geschaffen.[7] Diese Schluchten beeinflussen die Stadtplanung derart, dass manche Verkehrsstraßen wie die Finch Avenue, die Leslie Street, die Lawrence Avenue und die St. Clair Avenue auf der einen Seite der Schlucht enden und sich auf der anderen fortsetzen. Der fast 500 Meter lange Prince Edward Viaduct überspannt die vom Don River gebildete 40 Meter tiefe Schlucht.

Während der letzten Eiszeit lag der niedrigere Teil des Stadtgebietes unter dem Glacial Lake Iroquois[8], einem Eisstausee. Geländeabbrüche, die auf diese Zeit zurückgehen, sind von der östlich der Stadtmitte verlaufenden Victoria Park Avenue an der Mündung des Highland Creek zu erkennen. Die sogenannten Scarborough Bluffs sind schroffe Felsklippen bis zu einer Höhe von 65 Metern auf einer Länge von 14 Kilometern entlang der Uferlinie des Ontariosees. Toronto hat keine nennenswerten Erhebungen. Der niedrigste Punkt liegt am Ufer des Ontariosees auf 75 Meter über dem Meeresspiegel, der höchste auf 270 Meter nahe der York University im Norden der Stadt.

Klima

Aufgrund seiner Lage im äußersten Süden Kanadas herrscht in Toronto ein für das Land sehr moderates Klima. Erfahrungsgemäß herrschen grundsätzlich die vier Jahreszeiten in ausgeprägter Form und mit beträchtlichen Temperaturunterschieden, besonders in den kalten Monaten, vor. Aufgrund der Stadtbauentwicklung und der Nähe zum Wasser schwanken die Temperaturen besonders in stark bebauten und ufernahen Gebieten tagsüber vergleichsweise wenig. Zu anderen Zeiten des Jahres kann das mäßigende Klima des Sees in extreme lokale und regionale Wettersituationen umschwenken, wie beispielsweise dem sogenannten Lake effect snow und damit den Beginn des Frühlings hinauszögern und für herbstliche Bedingungen sorgen.

 
Frühling im High Park, im Westend Torontos

Die Winter in Toronto sind für gewöhnlich kurz, mit kurzen aber harten Kältephasen mit Temperaturextrema von unter –10 °C, die durch den Windchill als kälter empfunden werden. Die tiefste je gemessene Temperatur war am 10. Januar 1859 mit –32,8 °C. Mit Schnee muss in Toronto von November bis Mitte April gerechnet werden. Neben Schneestürmen und Eisregen sind trotzdem milde Ausreißer mit Temperaturen zwischen 5 und 14 °C möglich.

Die Sommer sind durch lange Phasen feuchten Klimas charakterisiert. Die durchschnittliche Tagestemperatur variiert in den Sommermonaten zwischen 20 °C und 29 °C, obwohl diese im Mittel auch bis 35 °C steigen können. Die höchste je gemessene Temperatur betrug am 8. Juli 1936 40,6 °C. Herbst und Frühling überbrücken die Hauptjahreszeiten mit milden bzw. kühlen Temperaturen und wechselnden Trocken- und Feuchtperioden.

Die Niederschläge verteilen sich grundsätzlich auf das ganze Jahr. Der Schwerpunkt liegt für gewöhnlich im Sommer als der feuchtesten Jahreszeit; der Großteil des Niederschlags fällt während Gewitter. Im Durchschnitt kommt Toronto auf einen Schneefall von 133 Zentimetern in der Jahressumme. Die größte Schneemenge wurde am 11. Dezember 1944 mit 48,3 Zentimetern gemessen. Die jährliche Sonnenscheindauer beträgt im Durchschnitt 2.038 Stunden.[9]


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Toronto
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −1,1 −0,3 4,2 11,9 17,9 24,2 26,8 25,9 21,6 15,3 7,8 1,2 13
Mittl. Tagesmin. (°C) −7,7 −7,3 −2,9 3,2 8,4 14,1 16,8 16,2 12,3 7,1 1,8 −4,8 4,8
Niederschlag (mm) 46 46 57 64 66 69 77 84 74 63 70 66 Σ 782
Sonnenstunden (h/d) 2,8 3,9 4,7 6,0 7,2 8,5 9,1 8,3 6,6 4,9 2,7 2,5 5,6
Regentage (d) 15 12 12 12 12 9 9 9 9 9 13 13 Σ 134
Wassertemperatur (°C) 3 2 2 3 6 12 19 21 18 13 9 6 9,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−1,1
−7,7
−0,3
−7,3
4,2
−2,9
11,9
3,2
17,9
8,4
24,2
14,1
26,8
16,8
25,9
16,2
21,6
12,3
15,3
7,1
7,8
1,8
1,2
−4,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
46
46
57
64
66
69
77
84
74
63
70
66
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Temperatur, Sonnenstunden, Regentage und Wassertemperatur: Der Internationale Klimaindex, Niederschlag: klimadiagramme.de

Stadtgliederung

Liste der Stadtbezirke von Toronto

Toronto wird als die „Stadt der Stadtviertel“ bezeichnet, da sie aus einer großen Anzahl von eigenständigen Gemeinden besteht. Bis zu 240 Viertel hatte Toronto bis 1997, als es von einer kleineren Kommune in einen Teil des Metropolitan Toronto umstrukturiert wurde. Der Teil, der vor der Verschmelzung als Toronto bezeichnet wurde wird heute manchmal als das „Alte Toronto“ (engl. Old City of Toronto) oder einfach „Downtown“ bezeichnet. Dieser Teil ist auch der am dichtesten besiedelte; in ihm befindet sich das Geschäfts- sowie Verwaltungszentrum.

Die Stadt setzt sich seit dem 1. Januar 1998 aus den sechs Stadtteilen Old Toronto (bestehend aus: Downtown Core (Central), North End, East End, West End), North York, Scarborough, Etobicoke, York und East York zusammen, die wiederum in insgesamt 140 Stadtviertel (neighbourhood) untergliedert sind.[10]

Stadtteil Einwohner Fläche in km²
East York 115.185 21,3
Etobicoke 345.000 123,9
North York 608.288 176,9
Old Toronto 676.352 97,2
Scarborough 593.297 187,7
York 143.255 23,2
Toronto City 2,48 Mio 630,2

Geschichte

Voreuropäische Besiedlung

 
Karte des Gebietes um den Ontariosee, Vincenzo Maria Coronelli 1688

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum der heutigen Stadt Toronto sind 11.000 Jahre alt. Indigene Völker zogen nach der letzten Eiszeit von Süden an das Nordufer des Ontariosees. Die Wyandot nannten den Ort Tarantua, was sich aus dem Wortschatz der Mohawkindianer tkaronto ableitet und die Bedeutung „Ort an dem Bäume am Wasser stehen“ hat. Es entwickelte sich später zum Wort „Ort der Zusammenkünfte“ oder „Treffpunkt“.[11] Die Beschreibung geht auf den Lake Simcoe zurück, an dem die Wyandot Bäume pflanzten und fischten. Eine viel genutzte Portageroute vom Lake Simcoe zum Lake Huron (Toronto Carrying-Place Trail)[12] ließ diesen Namen entstehen. Das Gebiet der heutigen Stadt war die Heimat einer Reihe von First Nations, die am Ufer des Ontariosees lebten. Zu Beginn der europäischen Besiedlung lebten in der Nähe von Toronto die Attawandaron (Neutral Nation), Seneca, Mohawk, Oneida und Cayuga. Unmittelbare Nachbarn waren die Senecadörfer Teiaiagon and Ganatsekwyagon.

Europäische Entdeckung und Besiedlung

Französische Handelskaufleute gründeten an der Stelle des heutigen Exhibition Place 1750 Fort Rouillé, das bereits 1759 wieder abgerissen wurde.[13] Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges erfuhr die Region einen Zustrom britischer Siedler. 1787 kam der sogenannte Toronto Purchase zustande, eine Vereinbarung zwischen der britischen Monarchie und der Mississaugas of the New Credit First Nation zustande. Dabei tauschte die Mississaugas of New Credit 101.528 Hektar Land im Gebiet des heutigen Toronto gegen 140 Barrel an Gütern und 1.700 britische Pfund. Dieser Handel wurde jedoch 1805 wieder rückgängig gemacht.[14]

 
Fort York im Jahr 1804

Im 17. Jahrhundert waren es die Pelzjäger, die den Treffpunkt recht erfolgreich für ihre Geschäfte nutzten, bis der britische Gouverneur Simcoe aus dem wirtschaftlichen Umschlagplatz ein Fort bauen ließ und damit 1793 York gründete. Die Siedlung entwickelte sich nur langsam; selbst der damalige Regierungssitz von Oberkanada war zu diesem Zeitpunkt noch in Niagara-on-the-Lake. (→ Geschichte Ontarios) Erst 1797 wurde York Hauptstadt Oberkanadas. Während des Britisch-Amerikanischen Krieges kam es 27. April 1813 zu einer Schlacht zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Rund 1.700 Briten fielen nach York ein. Der sechsstündige Kampf endete nachdem die britische Seite ihr Munitionslager in die Luft sprengte und sich nach Kingston zurückzog. Nach der für beide Seiten verlustreichen Schlacht okkupierten die Amerikaner sechs Tage lang York. In der Folge kam es zu weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen, die erst 1815 endeten. (→ Krieg und Einfluss mit den USA)

Nach der Umbenennung von York in Toronto

König Georg IV. gründet am 15. März 1827 das heute als University of Toronto bekannte King's College. Die Stadt gewann damit weiter an Bedeutung. Im Jahr 1832 wechselte der Regierungssitz Oberkanadas von Kingston nach York. Am 6. März 1834 wurde York zur besseren Unterscheidung von New York in Toronto umbenannt. Erster Bürgermeister wurde im selben Jahr William Lyon Mackenzie. Mackenzie war ein radikaler Reformer in Oberkanada. Dies Krise gipfelte am 5. Dezember 1837 darin, dass er Rebellen gegen die Provinzregierung führte. Doch zwei Tage später mussten sich Mackenzie und seine Gefolgsleute ergeben.

Am 10. Februar 1841 entstand durch die britischen Kolonien Niederkanada und Oberkanada die Provinz Kanada, deren Hauptstadt in den Jahren 1849–1852 sowie 1856–1858 Toronto war. Mit der Gründung der kanadischen Konföderation am 1. Juli 1867 bildete sich die Provinz Ontario, deren Hauptstadt von Beginn an Toronto war.

 
Toronto im Jahr 1854: Blick auf die Front Street

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte sich in der Stadt die Industrialisierung bemerkbar. Am 19. Dezember 1846 wurde von Toronto die erste telegrafische Nachricht verschickt. Zehn Jahre später, am 27. Oktober 1856 wurde die Eisenbahnverbindung zwischen Toronto und Montreal eröffnet. 1861 verkehrten die ersten Straßenbahnen entlang der Yonge, der King und der Queen Street. Um den wachsenden Bedarf zu decken verkehrten vor der Elektrifizierung der öffentlichen Nahverkehrsmittel über 200 Straßenbahnwagen die von rund 1000 Pferden gezogen wurden.[15] Aufgrund der guten Verkehrsanbindung wurde die überregionale Landwirtschaftsmesse Canadian National Exhibition seit 1879 jährlich in Toronto abgehalten.

Zu dieser Zeit ähnelte die Stadt aufgrund der überwiegend aus dem Vereinigten Königreich stammenden Einwanderer einer britischen Kolonie. In den 1850er Jahren waren die Einwohner mit rund 73 % mehrheitlich protestantisch. Diese britische Dominanz hielt noch etwa ein weiteres halbes Jahrhundert an. Trotzdem zeichnete sich bereits damals eine Mischung teilweise divergenter Strömungen ab. Der stark dominierende Protestantismus beispielsweise war nicht eine homogene Glaubensgemeinschaft sondern teilte sich u.a. in Anhänger der evangelischen Baptisten und der anglikanischen Gemeinschaft auf. Die religiösen Unterschiede führten zu heftigen Spannungen, die sich in den Jahren von 1867 bis 1892 in mehreren Unruhen niederschlugen. An den Auseinandersetzungen waren vor allem die Katholiken und die aus Irland stammenden Protestanten beteiligt.

 
Karte Torontos 1894

Bereits die Volkszählung 1901 zeigte, dass 8 % der Bevölkerung Torontos nicht aus dem Vereinigten Königreich stammten. Die größte Gruppe kam mit 6866 Einwanderern aus Deutschland, gefolgt von 3015 aus Frankreich, 3090 Menschen mit jüdischen Vorfahren, 1054 kamen aus Italien, 737 aus den Niederlanden, 253 aus Skandinavien, 219 aus Asien sowie 142 aus Russland. Die Stadt hatte inzwischen gut 208.000 Einwohner. Die multikulturelle Gesellschaft Torontos war zur Wende ins 20. Jahrhundert bereits im Ansatz vorhanden. Wirtschaftlich hatte die Stadt Quebec bereits in den 1870er Jahren überholt und war nach Montreal die zweitgrößte Kraft im „Dominion Kanada“. 1906 begann mit der Stromgewinnung an den Niagarafällen die durchgehende Stromversorgung der Stadt.

 
Fertigstellung des Canada Life Building (ca. 1930)

Innerhalb von 20 Jahren stieg die Bevölkerung auf mehr als das Doppelte an und erreicht 1921 über 522.000 Einwohner. Danach schwächte sich die Wachstumsrate etwas ab. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden eine Reihe wichtiger Bauwerke und Einrichtungen. So wurde im Juni 1913 das Toronto General Hospital an der College Street eröffnet. Das 1912 gegründete Royal Ontario Museum wurde zwei Jahre später, am 19. März 1914, eröffnet.

Bis in die 1920er Jahre gab es zum Teil konkurrierende Gesellschaften für die öffentlichen Nahverkehrssysteme. Diese wurden 1921 von der Stadt unter der Toronto Transportation Commission zusammengefasst, der späteren Toronto Transit Commission. Gleichzeitig stieg auch der Individualverkehr stark an. 1910 gab es rund 10.000 Automobile – diese Zahl stieg bis 1928 auf das achtfache an. Im Juni 1929 eröffnete das Royal York Hotel, dessen Gebäude mit 28 Stockwerken und 124 Metern das damals höchste Bauwerk der Stadt war. Von den 1930er Jahren an veränderte sich die Skyline durch die Errichtung einer Vielzahl von Hochhäusern erheblich.

Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 brachte auch für Toronto große Probleme mit sich. So stieg bis 1933 die Arbeitslosenquote auf bis zu 30 % an, Kapital und persönliches Vermögen wurde vernichtet. Gleichzeitig sanken die Löhne enorm stark, so dass der durchschnittliche Monatslohn 40 Cent betrug. Die Erholung nahm ein ganzes Jahrzehnt in Anspruch. Selbst 1939 erreichte die Wirtschaftskraft noch nicht den Stand von vor 1929. [16]

Ähnlich wie beim Ersten Weltkrieg beteiligte sich Kanada auch beim Zweiten Weltkrieg gegen das Deutsche Reich vor allem als Lieferant von Kriegsmaterial. Der Krieg tangierte Toronto insofern, als dass die Stadtregierung versuchte die Wirtschaft an die Verhältnisse nach dem Krieg auszurichten.

Entwicklung zur Millionenstadt

 
CN Tower, Rogers Centre und der Gardiner Expressway mit Blickrichtung nach Westen

Bereits in den 1950er Jahren erreicht Torontos Bevölkerung die Millionengrenze. Die Zuwanderung aus dem europäischen und asiatischen Raum ist vor allem auf die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieg zurückzuführen. Mit dieser Entwicklung verlagerten sich Wohn- und Arbeitsraum deutlich außerhalb der Stadtgrenzen: Bis 1946 befanden sich 90 % der Industriebetriebe in York County innerhalb der Stadtgrenzen. Dieser Wert fiel bis 1954 auf 77 %. Diesem Trend folgte die immer besser werdenden Verkehrs- und Transportwege, aber sie verstärkten ihn auch. Allerdings stand die Stadt sowohl hinsichtlich der Bevölkerungszahl als auch der Wirtschaftskraft nach wie vor nur an zweiter Stelle in Kanada hinter Montreal.

Am 1. Januar 1954 wurde die Metropolregion Municipality of Metropolitan Toronto geschaffen. Das Gebilde bestand aus der Innenstadt sowie den Bezirken New Toronto, Mimico, Weston, Leaside, Long Branch, Swansea und Forest Hill, sowie den Stadtgemeinden Etobicoke, York, North York, East York und Scarborough. Die neu gegründeten Verkehrsbetriebe Toronto Transportation Commission trieben den Ausbau des Torontoer U-Bahnnetzes an und eröffneten eine Reihe neuer Buslinien. Wichtige Meilensteine in der Stadtentwicklung waren außerdem die Fertigstellung des letzten Abschnittes des Hightway 401 und die Eröffnung des Gardiner Expressway.

Bereits 1965 hatten mehr nationale Behörden ihren Hauptsitz in Toronto als in Montreal. Zudem förderte der Separatismus in Québec die Abwanderung von Wirtschaftsunternehmen, die ihren Hauptsitz von Montreal nach Toronto verlagerten. Torontos Einwohnerzahl überflügelte laut den Ergebnissen der Volkszählung von 1976 erstmals die von Montreal.

Heute ist Toronto mit rund 2,5 Millionen Einwohnern Kanadas bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Stadt. Am 1. Januar 1998 wurde eine tiefgreifende Reform der Stadtbezirke durchgeführt, bei der autonome Stadtgemeinden mit der Stadt Toronto verschmolzen wurden. Sir Peter Ustinov bemerkte einmal, Toronto sei heute sauber und sicher, ein New York wie von Schweizern geführt.[17] Toronto gilt als sicherste Stadt Kanadas. (→ Kriminalität)

Politik

Politische Verhältnisse

 
City Hall am Nathan Phillips Square

Toronto verfügt über eine einstufige Stadtverwaltung, die durch ein Regierungssystem aus Bürgermeister und Stadtverordneten bestimmt wird. Diese Verwaltungsstruktur ist im City of Toronto Act festgeschrieben. Der Bürgermeister wird durch die Stadtbevölkerung direkt gewählt und bildet den Vorsitz der Stadtregierung. Der Toronto City Council ist eine aus einer Kammer bestehende Legislative einschließlich 44 Stadträte, welche die Stadtbezirke repräsentieren. Der Bürgermeister und seine Stadträte werden seit der Wahl der Stadtregierung von 2006 für eine vierjährige Legislaturperiode gewählt. Davor galt eine dreijährige Legislaturperiode. Der derzeitige Bürgermeister ist seit 2003 David Miller (* 1958), der als 63. das Amt bekleidet. Er wurde mit 56,97 % der Stimmen am 13. November 2006 wiedergewählt und setzte sich gegen Jane Pitfield durch, die 32,32 % errang.[18]

 
Der Bürgermeister Torontos: David Miller

Zu Beginn der Legislaturperiode im Jahr 2007 bestand die Stadtregierung aus sieben Kommissionen; jede von ihnen besteht aus einem Vorsitzenden, einem Stellvertreter und vier Stadträten. Der Bürgermeister benennt die Vorsitzenden und die übrigen Mitglieder.[19] Ein Exekutivkomitee besteht aus den Kommissionsvorsitzenden. dem Bürgermeister, seinem Stellvertreter und vier anderen Stadträten. Die Räte sind auch mit der Aufgabe betraut, die Verkehrsbetriebe der Stadt Toronto (Toronto Transit Commission) und den Polizeidienst der Stadt (Toronto Police Services Board) zu überwachen. Die Stadtregierung hat ihren Sitz im Neuen Rathaus am Nathan Phillips Square.

Es gibt rund 40 Unterkommissionen, Beratungsstäbe und Runde Tische, die ebenfalls der Stadtregierung angehören. Diese Institutionen werden von Stadträten wie von freiwilligen Bürgern gebildet. Zu diesen Institutionen kommen vier weitere Gemeinderäte, die den Stadträten Empfehlungen aussprechen, allerdings keine eigenständigen Entscheidungsvollmachten haben. Jedem Stadtrat ist ein Mitglied aus dem Gemeinderat unterstellt. Toronto verfügte 2006 über einen Haushalt in Höhe von 7,6 Milliarden Dollar.[20] Die Stadt wird finanziell von der Provinzregierung Ontario durch Steuern und Abgaben getragen. Die Ausgaben der Stadt verteilen sich wie folgt: 36 % fließen in Programme der Provinz, 53 % dienen städtischen Aufgaben wie beispielsweise der öffentlichen Bücherei (Toronto Public Library) und dem Zoo von Toronto, 11 % werden schließlich für Fremdfinanzierungen und nicht zweckgebundene Aufwendungen verwendet.[21]

Wappen und Flagge

 
Das Wappenschild repräsentiert die beiden Türme des Rathauses und den blauen Himmel in Form eines T für Toronto.

Die Flagge der Stadt Toronto wurde vom damals 21-jährigen Studenten Renato entworfen.[22] Dieser Entwurf gewann einen 1974 abgehaltenen Designwettbewerb. Die Flagge zeigt stilisiert die beiden Türme der City Hall auf blauem Grund mit dem kanadischen Nationalsymbol, dem roten Ahornblatt an seiner Basis.[23] Nach der Gebietsreform 1997 hielt die Stadtregierung vergeblich nach einem neuen Design Ausschau. Daraufhin wurde der Vorschlag umgesetzt, kleinere Veränderungen an dem Entwurf von 1974 vorzunehmen, die im Oktober 1999 zur nun gültigen Flagge führten.[23] Der Freiraum oberhalb und zwischen den Türmen stellt den Buchstaben „T“ dar, die Initiale der Stadt Toronto.

Das Wappen der Stadt Toronto wurde von Robert Watt geschaffen und im Zuge der Gebietsreform 1998 eingeführt. Es zeigt auf der linken Seite einen Biber und auf der rechten Seite einen Bären, die sich gegenüberstehen und das Stadtschild halten. Beide Tiere stehen auf einem begrünten Hügel. Auf diesem ist ein blaues T für Toronto auf goldenem Grund dargestellt. Auf dem Wappen befindet sich eine Krone und ein Adler. Unterhalb des Wappens repräsentieren drei blaue senkrechte Wellenlinien die Flüsse Humber, Don und Rouge. Darunter ist eine waagerechte Wellenlinie dargestellt, in die die drei Flüsse münden. Die Linie steht für den Ontariosee. Unter dem Stadtwappen befindet sich ein Band mit dem Motto „Diversity Our Strength“ (deutsch: „Vielfalt unsere Stärke“) von zwei kanadischen, roten Ahornblättern umrahmt. Das Motto wurde zur Gebietsreform 1998 eingeführt.[24]

Partnerstädte

Städtepartnerschaften bestehen zu:

Nicht mehr bestehende Städtepartnerschaften hatte Toronto zu den Städten Amsterdam, Wuxi und Indianapolis.

Freundschaftlich verbunden ist Toronto mit:

Bevölkerung

Torontos Bevölkerung seit 1861, gezählt nach den jeweils gültigen Grenzen
Jahr Stadtgebiet CMA[26] GTA
1861 65.085 193.844[27]
1901 238.080 440.000[27]
1951 1.117.470 1.262.000[27]
1971 2.089.728 2.628.045[28]
1976 2.124.295 2.803.101[28]
1981 2.137.380 2.998.947[28]
1986 2.192.721 3.733.085[29]
1991 2.275.771[30] 3.893.933[31] 4.235.756[30]
1996 2.385.421[32] 4.263.759[32] 4.628.883[30]
2001 2.481.494[33] 4.682.897[33] 5.081.826[30]
2006 2.503.281[33] 5.113.149[33] 5.555.912[33]

Einwohnerentwicklung und Demografie

Bei der vorletzten Volkszählung im Jahr 2001 wurde eine Bevölkerung von 2.481.494 Einwohnern gemessen. Im Jahr 2006 wurde diese auf gut 2,6 Millionen geschätzt. Im Großraum Toronto wurde im selben Jahr eine Einwohnerzahl von etwa 5,5 Millionen Menschen geschätzt. Mit 2,5 Millionen Einwohner lebt knapp die Hälfte in der Kernstadt. Der andere Teil verteilt sich auf 24 Gemeinden mit 7.125 Quadratkilometern. In den Jahren 1996 bis 2006 wuchs die Bevölkerung jährlich um 1,8 % und gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Ballungsräumen in Kanada. Absolut entspricht dieses jährliche Wachstum einen Zuzug von fast 100.000 Bewohnern. Wegen der bereits hohen Dichte des Stadtkerns wachsen vor allem die Gemeinden des Umlands. Brampton, Vaughan, Richmond Hill, Markham, Ajax, Whitby verzeichneten im Zeitraum von 2001 bis 2006 insgesamt 20 % Zunahme. Das starke Wachstum wird vor allem von der internationalen Zuwanderung hervorgerufen. In den Jahren 2001 bis 2006 wanderten 447.900 Menschen aus dem Ausland in die Stadtregion zu. Der Anteil der im Ausland geborenen Einwohner machte 45,7 % bzw. 2,32 Millionen (2006) aus und macht die Stadt damit zum wichtigsten kanadischen Zuwanderungsziel. Die größten Gruppen stammen aus Indien mit 77.800 und China mit 63.900 Menschen. Die hohe Zuwanderungsrate wirkt sich verteuernd auf den Wohnungsmarkt aus, weshalb Immigranten sich heute verstärkt in den umliegenden Städten niederlassen. Die höchsten Anteile an nicht in Kanada geborenen Bürgern besitzen die benachbarten Städte Markham mit 56,5 % und Mississauga mit 51,6 %.[34]

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2001 sind 43,7 % der Stadtbevölkerung nicht aus Kanada stämmig; dieser Anteil stieg in den letzten Jahren stetig – 1991 betrug der Anteil noch 38 %.[35] Die Vielzahl der Bevölkerungsgruppen spiegelt sich in den vielen von einer Gruppe geprägten Stadtvierteln wie z. B. Chinatown, Little Italy, Greektown oder Koreatown wider. Dabei bilden die Einwohner, die aus Südasien stammen mit 12,0 % den größten Anteil; gefolgt von Chinesischstämmigen mit 11,4 % und Afroamerikanern mit 8,4 %.[36]

Religion

Entsprechend der multikulturellen Einwohnerstruktur findet sich in der Stadt eine Vielzahl an unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten. Die christlichen Religionen bilden dabei die größte Gruppe mit gut 50 %. Die römisch-katholischen Kirche wird vom Erzbistum Toronto verwaltet. Der Anteil der Konfessionslosen beträgt 18,7 %.[37]

Die Religionszugehörigkeit verteilt sich (nach Erhebungen aus dem Jahr 2001)[38] wie folgt:

  • Katholische Kirche: 31,1 %
  • Protestantische Kirchen: 21,1 %
  • Orthodoxe Kirche: 4,8 %
  • Koptische Kirche: 0,2 %
  • Andere christliche Glaubensrichtungen: 3,9 %
  • Islam: 6,7 %
  • Hinduismus: 4,8 %
  • Jüdisch: 4,2 %
  • Buddhismus: 2,7 %
  • Sikhismus: 0,9 %
  • Andere fernöstliche Religionen: 0,2 %

Wirtschaft und Infrastruktur

Finanz- und Wirtschaftshauptstadt Kanadas

 
Commerce Court West: der Finanzdistrikt von Toronto

Toronto ist Kanadas wichtigstes Handels- und Finanzzentrum und gehört auch weltweit zu den bedeutendsten. In der Stadt konzentrieren sich viele Banken und Investmentfirmen im Finanzdistrikt an der Bay Street. Die Toronto Stock Exchange ist nach ihrer Marktkapitalisierung die siebtgrößte Börse; und in Nordamerika auf Platz Drei.[39] Die fünf größten Banken haben ihren Hauptsitz in Toronto.

Im Bereich Medien, Verlagswesen, Telekommunikation, Informationstechnologie und Filmindustrie hat die Stadt ebenfalls eine führende Rolle eingenommen. Zu den bekanntesten Firmen gehören Thomson Corporation, CTVglobemedia, Rogers Communications, Alliance Atlantis and Celestica sowie die Hotelkette Four Seasons Hotels, die Hudson's Bay Company und Manulife Financial. Die meisten Industrien und Fertigungsbetriebe befinden sich zwar außerhalb der Stadtgrenzen Torontos, allerdings haben die meisten Großhändler und Distributoren dieser Wirtschaftszweige ihren Sitz in der Stadt. Die strategische Bedeutung der Stadt im Québec-Windsor-Korridor begünstigt die nahegelegenen Produktionsstandorte von Motorfahrzeugen, Eisen, Stahl, Lebensmitteln, Maschinen, Chemie und Papier. In Ergänzung dazu ist Toronto seit 1959 durch den Sankt-Lorenz-Strom vom Atlantischen Ozean aus erreichbar.

Die fünf größten privaten Arbeitgeber sind nach der Anzahl ihrer Beschäftigten (Zahlen aus dem Jahr 2001): Toronto-Dominion Bank (14.000), Canadian Imperial Bank of Commerce (12.000), Rogers Communications (11.600), Royal Bank of Canada (11.000) und Bank of Montreal (8.400).[40]

Die Arbeitslosenquote lag 2007 dennoch bei 7,87 % und damit höher als im Schnitt in der Provonz Ontario, die bei 6,38 % lag.[41]

Bildungseinrichtungen

 
Hart House

In Toronto gibt es eine Reihe von Universitäten: die auf verschiedene Zweigstellen im Stadtgebiet verteilte University of Toronto, die York University, die Ryerson University, das Ontario College of Art & Design sowie die University of Guelph-Humber. Die 1827 gegründete University of Toronto ist die größte Ontarios und zählt weltweit nach der Harvard University und Yale University zu den renommiertesten auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung. Außerdem beherbergt die Universität das drittgrößte Bibliothekensystem Nordamerikas. Die York University befindet sich in North York, im Norden Torontos. Sie verfügt über die größte Rechtsbibliothek im Commonwealth.

Daneben hat Toronto eine Reihe von Hochschulen: Seneca College, Humber College, Centennial College und George Brown College. In der Stadt unterhält das frankophone Collège Boréal eine Zweigstelle. In der Nähe von Oshawa, das zum Großraum Torontos gehört, ist das Durham College und das University of Ontario Institute of Technology beheimatet.

Die Faculty of Music und das Royal Conservatory in Downtown bieten eigene Konzert- und Opernprogramme an. Der Filmemacher Norman Jewison gründete 1988 das Kanadische Filmzentrum (Canadian Film Centre), welches Kanadas größtes Institut für die professionelle Ausbildung im Bereich Film, Fernsehen und Neuen Medien ist. Das Tyndale University College and Seminary ist ein überkonfessionelles Institut und Kanadas größtes Predigerseminar.

Die Schulbehörde Toronto District School Board (TDSB) unterhält insgesamt 558 öffentliche Schulen, davon 451 Grundschulen und 102 Schulen der Sekundarstufe. Damit ist die TDSB die größte Schulbehörde Kanadas. Konfessionell an den Katholischen Glauben gebundene Schulen werden von einer eigenen Behörde, dem Toronto Catholic District School Board, verwaltet. Darüber hinaus verfügt Toronto über mehrere private Schulen, zur Vorbereitung auf die Universität wie z.B. Greenwood College School, Upper Canada College, Crescent School, Toronto French School, University of Toronto Schools, Havergal College, Bishop Strachan School, Branksome Hall oder St. Michael's College School.

Die Stadtbibliothek von Toronto ist das größte Büchereisystem im Land, das durch 99 Zweigstellen über 11 Millionen Medien verfügt.[42]

Medien

Toronto ist Sitz einer Vielzahl von Printmedien. Mit rund 400.000 Exemplaren hat Kanadas auflagenstärkste Zeitung, der Toronto Star seinen Sitz in der Yonge Street 1. Die Druckausgabe der Zeitung wird vornehmlich in Ontario gelesen. Weitere wichtige Zeitungen aus Toronto ist die 1844 gegründete Tageszeitung The Globe and Mail, die konservative Zeitung National Post sowie die Toronto Sun. Darüber hinaus gibt es Zeitungen in chinesischer und hebräischer Sprache und eine Vielzahl an Magazinen und Zeitschriften, die ebenfalls in Toronto erscheinen.

Neben dem lokalen Fernsehsender CITY-TV sind in Toronto auch die landesweit ausstrahlenden Sender CFMT-TV und CFTO-TV vertreten. Für die chinesischsprachige Bevölkerung in Toronto existieren ebenfalls eigene Sender, die landesweit in kantonesischer Sprache ausstrahlen. In Toronto gibt es mehr als 30 Radiosender.

Verkehr

Toronto verfügt mit dem Lester B. Pearson International Airport über den größten Flughafen, auf dem ein Drittel des kanadischen Luftverkehrs abgewickelt wird. Ursprünglich weit außerhalb der Stadt befindet er sich heute unmittelbar am nordwestlichen Stadtrand, ca. 20 Kilometer vom Zentrum entfernt, überwiegend auf dem Gebiet der benachbarten Stadt Mississauga. Des Weiteren existiert ein kleiner Flughafen auf den der Stadt vorgelagerten Toronto Islands, der Toronto City Centre Airport. Insgesamt hat die Greater Toronto Area neun Flughäfen und zehn Heliports.

 
Straßenbahn in Toronto

Der Verkehrsbetrieb Toronto Transit Commission (TTC) ist nach New York City und Mexiko-Stadt das drittgrößte öffentliche Nahverkehrssystem Nordamerikas. Trotz der Größe des Systems verfügt die Stadt lediglich über vier U-Bahn-Linien. Daneben verfügt sie als eine von wenigen Städten in Nordamerika noch über eine Straßenbahn. Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen werden von der TTC betrieben. Für Verbindungen zu den Vororten und ins Umland gibt es ein Schnellbahnsystem, die doppelstöckigen Züge von GO Transit, die alle über den Hauptbahnhof Union Station führen.

Toronto ist Ausgangspunkt des transkontinentalen Fernverkehrszuges The Canadian. Eisenbahn-Fernverkehrszüge der VIA Rail Canada verkehren ausgehend vom Hauptbahnhof Union Station in Richtung Montreal–Quebec, Ottawa, Windsor, Sarnia, Niagara Falls–New York (zusammen mit Amtrak betrieben) und Greater SudburyWinnipegEdmontonVancouver. Des Weiteren betreibt die Ontario Northland Railway Fernzüge in Richtung CochraneMoosonee sowie Amtrak einen Zug nach New York.

Für den Individualverkehr existieren mehrere Autobahnen in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung. Die Hauptverkehrsader bildet der etwas nördlich des Stadtzentrums gelegene Highway 401, der in bestimmten Abschnitten die höchste Verkehrsdichte in Nordamerika aufweist. Am Ufer des Ontariosees verbindet die Stadtautobahn Gardiner Expressway die westlichen Vororte mit der Innenstadt.

Öffentliche Einrichtungen

 
Leiterwagen der Torontoer Feuerwehr

Von den über 20 Krankenhäusern fungiert rund die Hälfte als Netzwerk des Universitätsklinikums. Das 1812 gegründete Toronto General Hospital ist das Hauptkrankenhaus der Unikliniken.

Die Feuerwehr in Toronto geht auf das Jahr 1874 zurück. Vor dieser Zeit wurde die Brandbekämpfung von Freiwilligen geleistet. Seit der Gebietsreform 1998 verschmolzen auch die Feuerwehren der Stadtteile zu einer Organisationseinheit. Damit ist die Feuerwehr in Toronto mit rund 3100 Einsatzkräften, 81 Stationen und weit über 100 Fahrzeugen die größte Kanadas und nach New York City, Chicago und Los Angeles die viertgrößte Nordamerikas.[43]

Torontos Polizei geht auf das Jahr 1834 zurück. Die Toronto Police Service ist in 17 Einheiten aufgeteilt und besteht aus einer Mannschaft von 5710 Kräften.[44]

Toronto hat mit dem DLWC-Projekt ein neues Verfahren für die Klimatisierung von Bürogebäuden entwickelt. Da die Wassertemperatur am Boden des sehr tiefen Ontariosees in Sommer und Winter gleich bleibend nur vier Grad Celsius beträgt, lässt es sich zur Kühlung der Innenstadt verwenden.

Die Legislativversammlung von Ontario hat ihren Sitz im Parlamentsgebäude am Queen’s Park. Die Versammlung, die aus 107 Mitgliedern besteht, werden in einer Mehrheitswahl aus einzelnen Wahlkreisen Ontarios bestimmt.

Die Stadt hat drei Gerichte, die für Verstöße gegen das Provinzrecht von Ontario zuständig sind.[45]

Kriminalität

Eine niedrige Kriminalitätsrate hat der Stadt den Ruf der sichersten Großstadt Nordamerikas eingebracht.[46] 1999 lag die Rate der Tötungsdelikte bei 1,9 pro 100.000 Menschen.[47] Vergleichsweise lag diese Rate im selben Jahr bei 34,5 in Atlanta, 5,5 in Boston, 7,3 in New York, 2,8 in Vancouver und 45,5 in Washington D. C.. Das bisherige Maximum an Tötungsdelikten verzeichnete Toronto 1991 mit 3,9 pro 100.000 Einwohnern.[48] Auch bei den Raubdelikten liegt die Stadt, verglichen mit anderen nordamerikanischen Großstädten, sehr niedrig mit 115,1 Überfälle pro 100.000 Einwohner. Dallas hatte im Vergleich 583,7 Delikte pro 100.000 Einwohner, 397,9 waren es in Los Angeles, 193,9 in Montreal. Die generelle Kriminalitätsrate lag bei 48 Delikten auf 100.000 Einwohner. Auch diese Vergleichsgröße ist deutlich geringer als in anderen Großstädte, wie z.B. Cincinnati mit 326, Los Angeles mit 283, New York mit 195 und Vancouver mit 239.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Stadtbild und Architektur

 
Skyline Torontos bei Abenddämmerung: mittig der CN Tower, daneben das Rogers Centre mit dem beweglichen, weißen Kuppeldach

Torontos Architekturtradition setzt Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Viele der führenden Architekten haben in Toronto Bauwerke gestaltet, wie beispielsweise der aus Toronto stammende Frank Gehry, Daniel Libeskind, Norman Foster, Will Alsop, Ieoh Ming Pei, Ludwig Mies van der Rohe oder Santiago Calatrava. Einige architektonische Stile wurden in Toronto entwickelt wie der sogenannte Bay-and-Gable-Stil. Es handelt sich hierbei um sehr schmale (teilweise nur 6 Meter), halb freistehende Reihenhäuser aus rotem Backstein. Der Begriff bay-and-gable beschreibt zwei Charakteristika: Die Häuser verfügen über einen Erker (engl. bay window) und das Dach wird von einem spitzen Giebel (engl.: gable) abgeschlossen. Die Häuser im viktorianischen Stil umfassen manchmal auch neogotische Elemente. Die meisten Bay-and-Gable-Häuser findet man heute in den Vierteln The Annex, Cabbagetown und Little Italy.

 
In Toronto konzentrieren sich die höchsten Gebäude auf den Bereich Downtown

Das Straßensystem ist größtenteils schachbrettförmig ausgerichtet. Eine der wichtigsten Straßen der Stadt ist die Yonge Street. Gedacht war sie als militärische Nachschublinie; heutzutage spielt sich das wirtschaftliche und kulturelle Leben hauptsächlich entlang dieser Straße ab. Sie beginnt mehr als 1800 Kilometer im Hinterland und endet am Ontariosee und ist damit eine der längsten Straßen Nordamerikas. Das Stadtzentrum (Central Business District) dehnt sich im Norden bis zur Bloor Street, im Süden bis zum Viertel Harbourfront, im Westen bis zur Spadine Avenue und im Osten bis zur Parliament Street aus. Zwischen dem Hauptbahnhof Union Station und der Harbourfront verläuft die mehrspurige Stadtautobahn Gardiner Expressway. Im Bereich der Downtown verläuft die Stadtautobahn aus Platzgründen meist auf einer Brückenkonstruktion. Außerhalb des Stadtkerns prägen kleine Häuser das Stadtbild.

Im Stadtkern prägen vor allem hohe Bauwerke das Stadtbild. Im Metropolraum befinden sich im Großraum Toronto über 2000 Gebäude, die über 90 Meter hoch sind; damit hat Toronto nach New York City die zweitmeisten Wolkenkratzern auf dem Nordamerikanischen Kontinent.[49] Allein in Downtown Toronto gibt es über 100 Wolkenkratzer mit der Mindesthöhe von 100 Metern. Der höchste Wolkenkratzer Torontos ist mit 298 m der First Canadian Place an der Ecke King Street und Bay Street. Gegenwärtig steigt die Zahl der Wolkenkratzer deutlich, da sich mehrere hundert Hochhäuser in der Planungs- oder Bauphase befinden.

Südlich der Innenstadt befinden sich die Toronto Islands, vier künstlich erweiterte Inseln im Ontariosee. Diese befinden sich auf Höhe der Innenstadt und schirmen den Hafen vom See ab. Auf der westlichsten Insel liegt ein kleiner Flughafen (Toronto City Centre Airport), der über eine Pendelfähre von der Innenstadt aus zu erreichen ist. Die übrigen Inseln sind als Park mit kleineren Seen, Wasserläufen, Seebrücke, Strand und Vergnügungseinrichtungen gestaltet. Diese Inseln sind für den motorisierten Verkehr gesperrt und vom Queen´s Quay Terminal mit Personenfähren in etwa zehn Minuten erreichbar.

CN Tower

 
Der Turmkorb des CN Tower

Höchstes Gebäude, städtebauliche Dominante und Wahrzeichen ist der 1976 fertiggestellte CN Tower. Seit seiner Fertigstellung ist er mit 553 Metern der höchste Fernsehturm der Welt. Der Turm hätte ursprünglich nur funkübertragungstechnische Zwecke erfüllen sollen. Er überragt mit seiner Höhe alle Wolkenkratzer der Stadt und zählt mit jährlich über zwei Millionen Besuchern zu den meistbesuchten Gebäuden Kanadas. Bis zum 12. September 2007 war der CN Tower auch das höchste freistehende Bauwerk der Erde.[50] Diesen Rang hat seither der immer noch im Bau befindliche Burj Dubai. Neben einem Drehrestaurant und einer Aussichtsplattform auf 365 m Höhe hat der Turm eine zweite Aussichtsplattform (Sky Pod) unterhalb der Antennenspitze auf 447 m Höhe. Diese war bis 2008 die höchste Aussichtskanzel der Welt.

Sportstätten und Veranstaltungshallen

 
Nächtlich beleuchtetes Rogers Centre

Benachbart zum CN Tower ist das 1989 eröffnete Rogers Centre, früher SkyDome genannt. Die 54.000 Plätze fassende Arena ist die Heimat der BlueJays (Baseball) und der Argonauts (Canadian Football) und verfügt als erste Sportarena der Welt über ein komplett zurückfahrbares Dach und über die größte Videotafel der Welt. Eingebaut wurde auch das Renaissance Toronto Hotel Downtown (früher: SkyDome Hotel), das 70 zweigeschossige Suiten mit Sicht aufs Spielfeld anbietet. Des Weiteren befindet sich im Gebäude eines der legendären Hard Rock Cafes, gleichfalls mit Ausblick auf das Spielfeld. Am 2. Februar 2005 wurde der SkyDome in Rogers Centre umbenannt.

Östlich des Rogers Centre befindet sich auf der Südseite der Bahnlinien die Mehrzweckhalle Air Canada Centre, die neben Konzerten und Theatervorführungen auch als Heimspielarena der Basketballmannschaft Toronto Raptors, der Eishockeymannschaft Toronto Maple Leafs, der Lacrossemannschaft Toronto Rock sowie der Footballmannschaft Toronto Phantoms dient. Je nach Veranstaltung bietet die Halle bis zu 19.800 Zuschauern Platz.

Östlich der Downtown befindet sich das im April 2007 fertiggestellte, größte reine Fußballstadion Kanadas, das BMO Field für rund 20.000 Zuschauer.

Downtown

Gegenüber der Union Station an der Front Street befindet sich das Luxushotel Fairmont Royal York. Das 1929 fertiggestellte Gebäude erinnert mit seinen 28 Stockwerken (124 m) und unterschiedlich hoch abgestuften Gebäudeteilen an ein Schloss. Das Gebäude war bis 1931 das höchste Haus der Stadt.

Unter der Oberfläche befindet sich ein über 27 Kilometer langes Tunnelnetz PATH, das unterirdisch Bürokomplexe sowie über 1200 Geschäfte und Ämter miteinander verbindet. Die Nord-Südachse dieses Netzes führt vom Royal York Hotel und der Union Station bis weit über die Queen Street West hinaus. In der Ost-Westachse bilden die U-Bahnstationen St. Andrew und King der gelben Linie die äußersten Punkte der Untergrundstadt, die die größte der Welt ist.

 
Allen Lambert Galleria

Ebenfalls ans PATH angeschlossen ist der Brookfield Place, früher auch als BCE Place bezeichnet – ein Büro- und Gewerbekomplex, der aus den zwei Wolkenkratzern Bay Wellington Tower (207 Meter) und TD Canada Trust Tower (261 Meter) besteht. Geplant wurde dieser Komplex von dem Torontoer Architekturbüro Bregman + Hamann Architects unter Mitwirkung von Santiago Calatrava, der die sechsstöckige Allen Lambert Galleria entwarf. Diese Galerie verbindet beide Wolkenkratzer miteinander und beherbergt ein großes, lichtdurchflutetes Atrium, das von einer bogenartigen Strebenkonstruktion abgeschlossen wird.

Östlich des Brookfield Place steht das 1892 errichtete Gooderham Building, ein markantes Bügeleisengebäude.

Das Toronto-Dominion Centre ist ein von Ludwig Mies van der Rohe zwischen 1967 und 1969 erbauter Gebäudekomplex aus sechs Hochhäusern. Die markantesten Bauwerke sind zwei schwarze Wolkenkratzer, der höchste von ihnen ist mit 222 Metern der Toronto-Dominion Bank Tower. In der Nähe des IBM Tower befindet sich die Börse von Toronto.

 
Im Eaton Centre

Das in den 1970er Jahren eröffnete Eaton Centre ist ein sechsstöckiges Einkaufszentrum mit über 285 Läden, 17 Kinos, Diskotheken und einem Luxushotel, das wöchentlich von bis zu einer Million Menschen frequentiert wird. Es wurde nach dem irischen Einwanderer Timothy Eaton benannt, der 1869 an dieser Stelle einen Gemischtwarenladen eröffnete. Aus diesem entstand ein in ganz Kanada bekanntes Versandhaus. Der südliche Eingang befindet sich an der Ecke Queen Street West und Yonge Street und sieht sich nördlich bis zum Dundas Square. Das Eaton Centre wurde unter Mitwirkung des deutschen Architekten Erhard Zeidler zusammen mit Bregman + Hamann Architects entworfen.

Östlich vom Südeingang des Eaton Centre an der Ecke von Queen Street West und Bay Street gelegen befindet sich das durch den finnischen Architekten Viljo Revell Anfang der 1960er Jahre errichtete avantgardistische Gebäudekomplex des Neuen Rathauses von Torontos. Die beiden Gebäude sind 20- bzw. 27-geschossige Hochhäuser mit gebogenen Grundriss. Über einem unteren muschelförmigen Plenarsaal sind die zwei Hochhäuser miteinander verbunden. Das Gebäude dient seit 1965 als Rathaus und befindet sich gegenüber dem früher genutzten Bau des Alten Rathauses. Westlich des Rathauses schließt sich die Osgoode Hall an. Das ehemalige Gerichtsgebäude wurde zwischen 1835 und 1855 errichtet und ist nach dem ersten Oberrichter William Osgoode von Oberkanada benannt.

Der mit knapp 93 Metern höchste Kirchenbau Torontos und der zweithöchste Kanadas ist die St.-James-Kathedrale. Die 1844 fertiggestellte anglikanische Kirche gehört zur ältesten Kirchengemeinde der Stadt und steht etwas Abseits der Innenstadt an der Church Street, an der sich viele Kirchen Torontos befinden.

Südlich des St.-James-Parks befindet sich der St. Lawrence Market, der sich auf einen Süd- und Nordbau verteilt. Das südliche Gebäude diente der Stadt zwischen 1845 und 1904 als Rathaus; heute informieren wechselnde Ausstellungen über die Stadtgeschichte. Der erste Stock war früher eine Polizeistation. Heute bieten vor allem in der nördlichen Markthalle über 120 Händlern ihre Erzeugnisse an.

 
360-Grad-Blick vom CN Tower

Außerhalb Downtown

 
Casa Loma im Winter

Nördlich des Stadtzentrums befindet sich Casa Loma, ein Schloss in „europäischem“ Stil, das von Sir Henry Pellatt Anfang 1900 gebaut wurde. Es ist heute ein Museum mit 98 Zimmern, Geheimgängen, einem alten Schwimmbad und einem botanischem Wintergarten.

Die Chinatown von Toronto ist die größte in Nordamerika. Wie die anderen zeichnet sie sich durch zweisprachige Straßenschilder und zahlreiche chinesische Geschäfte und Restaurants aus. Sie befindet sich im Bereich der Dundas Street West und der Spadina Avenue unmittelbar westlich der Yonge Street. Das Viertel geht bis in das Jahr 1878 zurück.[51] Damals halfen hunderte eingewanderte Chinesen den Canadian Pacific Railway zu bauen. Den größten Zuwachs an chinesischen Einwanderern verzeichnete Toronto in den Jahren 1947 bis 1960. Als 1961 der Bau des neuen Rathauses am Nathan Phillips Square begann, verlagerte sich das Chinesenviertel von der Kreuzung zwischen Queens Street und Bay Street in westliche Richtung.

Östlich des Don Valley Parkway liegt Greektown, ein Stadtviertel an der Danforth Avenue gelegen, in dem vornehmlich griechische Einwanderer leben. In den 1970er und 1980er Jahren galt das Viertel als das größte Griechenviertel Nordamerikas.[52] In dem Viertel entlang der Danforth Avenue Ecke Pape befinden sich zweisprachige Straßenschilder auf Englisch und Griechisch. Mit rund 125.000 Griechen ist Greektown heute die zweitgrößte griechische Gemeinschaft außerhalb Griechenlands. An der mit griechischen und kanadischen Flaggen gesäumten Danforth Avenue sind zahlreiche Restaurants und Cafés mit griechischer Küche und Musik zu finden.

Park- und Gartenanlagen

Toronto hat in seinem Stadtgebiet weit über 200 Parkanlagen[53] und Gärten mit über 90 Kilometer Spazierwegen.[54]

 
Herbsttag im High Park

Der mit 161 Hektar größte Park der Stadt ist der High Park im Westend Torontos nördlich der Humber Bay. Er erstreckt sich südlich der Bloor Street West und westlich des Parkside Drive, östlich der Ellis Park Road. Der Park ist eine Mischung aus Naherholungsgebiet mit Einrichtungen für Sport, Kultur und Bildung, Spielplätzen sowie einem Naturpark und einem Zoo.

Allan Gardens ist ein Botanischer Garten, der vom früheren Bürgermeister George William Allan gestiftet wurde. Sechs Gewächshäuser zeigen beispielsweise rare tropische Pflanzen und Palmen. Die Universität hat 1931 ihr Gewächshaus in Allan Gardens verlegt. Einige Episoden der kanadischen Show Kenny vs. Spenny sind in diesem Garten gedreht worden.

Der rund 15 Hektar große Trinity Bellwoods Park zwischen dem Gebiet nördlich der Queen Street West und der Dundas Street bietet Spielflächen für diverse Sportarten wie Tennis, Fußball oder Volleyball.

Der HTO Park in der Harbourfront südlich des Rogers Centre ist ein 2007 am Ufer des Ontariosees eröffneter Stadtstrand.

Im Nordosten der Stadt befindet sich der 287 Hektar große Zoologische Garten, der Toronto Zoo. Er ist flächenmäßig der drittgrößte Zoo der Welt und bietet über 10 Kilometer Fußwege. Er beherbergt rund 5000 Tiere und 460 Arten. Sein Vorläufer, der Riverdale Zoo wurde 1888 eröffnet. 1970 wurde aufgrund einer Bürgerinitiative der Neubau eines Zoos begonnen, der am 15. August 1974 eröffnet wurde. Jährlich verzeichnet der Zoo rund 1,2 Millionen Besucher.[55]

Die mit Fähren erreichbaren vorgelagerten Toronto Islands bieten auf 230 Hektar weitläufige Spazierwege, Strände und Sportanlagen. Über 1,2 Millionen Besucher nutzen jährlich die Möglichkeiten des Toronto Island Park.[56]

Kultur und Museen

 
Die Konzerthalle Roy Thomson Hall

Toronto besitzt eine bedeutende Kunstgalerie, die Art Gallery of Ontario (AGO), eine Konzerthalle namens Roy Thomson Hall für das Toronto Symphony Orchestra, mehrere weitere Konzertsäle, sowie eine Anzahl von Theatern für Oper, Ballett, Operette und Schauspiel. Im Jahr 2006 wurde ein neues Opernhaus eröffnet. Toronto ist auch der Heimatort des international bekannten Barockorchesters Tafelmusik.

Am 14. Juni 2006 wurde das Four Seasons Centre eröffnet. Ein über 2000 Sitze fassendes Opernhaus südlich des neuen Rathauses. Der 181 Millionen teure Bau ersetzte das große Opernhaus aus dem Jahr 1874.

Seit 1976 findet das Toronto International Film Festival statt. Seit 1980 werden hier die Genie Awards und seit 1986 die Gemini Awards verliehen.

 
Erweiterungsbau The Crystal des ROM

Das meist nur ROM genannte Royal Ontario Museum ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten und das größte Museum Kanadas. Es verfügt über Sammlungen zu Naturwissenschaft, Archäologie sowie Kunst- und Kulturgeschichte sowie einer Abteilung mit Bildern und Exponaten zu den First Nations. Durch seine Kunstsammlung aus Fernost erlangte es Weltberühmtheit. Aus vier Jahrtausenden sind hier Kunstwerke der Shang-Dynastie (um 1500 v. Chr.), der Tang-Dynastie (7.–10. Jahrhundert n. Chr.), der Ming-Dynastie (14.–17. Jahrhundert) bis zu den Mandschu-Kaisern des 20. Jahrhunderts zu sehen. Keramikfiguren, prächtige Vasen und Meisterwerke der Tempelkunst stellen nur eine Auswahl dar. Die naturwissenschaftliche Abteilung beherbergt Saurierskelette und Schaukästen, die die Biotope der Säugetiere nachbilden. Kinder haben die Möglichkeit, in der Discovery Gallery kleine Experimente durchzuführen. Im zweiten Obergeschoss erhält man einen Einblick in die Kunst- und Kulturgeschichte des Mittelmeerraums. Unter anderem bekommt man hier ägyptische Mumien zu sehen. Seit Juni 2007 wartet das ROM mit zehn erweiterten Galerien auf. Der moderne Neubau und der Altbau wurden dabei ineinander verschachtelt. Die neue Außenfassade The Crystal stellt eine dem Dekonstruktivismus zuzuordnende, zerklüftete, kristallähnliche Form dar, die zu 25 % aus Glas und zu 75 % aus Aluminium besteht. Die zur Bloor Street West zeigende Fassade ist gleichzeitig der Haupteingang des Museums. Der von den Architektenbüro Bregman + Hamann und Daniel Libeskind entworfene Neubau kostete insgesamt 270 Millionen Dollar. Dieser Umbau beinhaltet auch Renovationen im alten Gebäudetrakt, die bis 2010 abgeschlossen sein sollen.

Die internationale Hockey Hall of Fame (HHOF) ist ein Gebäude in Toronto. Die dazu gehörige Institution wurde gegründet, um die besten Eishockeyspieler zu ehren. Die Hall of Fame ist mit einem Eishockeymuseum kombiniert.

An der Bloor Street West befindet sich das Bata Shoe Museum, ein Schuhmuseum, welches zum Bata-Konzern gehört. Das 1979 gegründete Museum zeigt über 12.000 Schuhe aus allen Teilen der Erde und einer Zeitspanne von 4.500 Jahren.

Insgesamt zehn verschiedene Häuser, Schulen, Industriegebäude und sonstige Bauten sind zu historischen Stätten erklärt worden. Eines der bedeutendsten ist die Fort York National Historic Site, dem Ort wo 1793 die Briten Toronto gründeten und wo am 27. April 1813 der Höhepunkt des Britisch-Amerikanischen-Krieges als Schlacht von York stattfand.

Sport

 
Spiel im Rogers Centre zwischen den New York Yankees und den Toronto Blue Jays

Toronto ist in den großen nordamerikanischen Sportligen (außer American Football) jeweils mit einem eigenen Club vertreten. Der wohl wichtigste Verein für Toronto ist der Eishockey-Club Toronto Maple Leafs, der in der National Hockey League spielt. Der Verein konnte in früheren Jahren 13-mal den Stanley Cup gewinnen und gehört damit zu den erfolgreichsten Eishockeymannschaften in Nordamerika. Als Farmteam für die Maple Leafs fungieren die Toronto Marlies in der American Hockey League. In der Basketballliga NBA spielen die Toronto Raptors als einziges Team außerhalb der Vereinigten Staaten. Wie auch die Maple Leafs tragen die Raptors ihre Spiele im Air Canada Centre aus. Die Toronto Blue Jays (Baseball) und die Toronto Argonauts (Canadian Football) spielen im weithin sichtbaren und mitten im Zentrum der Stadt stehenden Rogers Centre. Des Weiteren gibt es noch die Toronto Rock, die in der NLL Lacrosse spielen, sowie den noch jungen Toronto FC, der in der MLS Fußball spielt. Auch der Toronto FC ist das einzige Team seiner Liga, das nicht aus den Vereinigten Staaten kommt.

Toronto diente als Austragungsort zahlreicher wichtiger Sportveranstaltungen. Nachdem 1976 die Olympischen Sommerspiele nach Montreal vergeben wurden war die Stadt Ausrichter der 5. Sommer-Paralympics. Seit 1990 findet im jährlichen Wechsel mit Montreal das Rogers Masters (früher: Canadian Open) in Toronto statt, das zu den neuen Turnieren der ATP Masters Series zählt. 1993 fand in Toronto die 4. Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaft statt. Ein Jahr später war Toronto neben Hamilton Austragungsort der Basketball-Weltmeisterschaft. Für die Olympische Sommerspiele 1996 und 2008 bewarb sich die Stadt, unterlag allerdings gegen Atlanta bzw. Peking. Das Kanadische Olympische Komitee (COC) mit Sitz in Toronto erwägt, sich für die Spiele Sommerspiele 2020 oder 2024 ein drittes Mal zu berwerben.[57] Toronto ist zusammen mit der Region des Golden Horseshoe auch Bewerber für die Panamerikanischen Spiele 2015. Die Provinz Ontario unterstützt diese Bewerbung mit 1,77 Milliarden Dollar.[58]

Regelmäßige Veranstaltungen

 
Canadian National Exhibition
  • Im März findet seit 1981 die viertägige Canadian Music Week statt, ein Musikfestival und eine Musikkonferenz.
  • Anfang Juni findet in Toronto das ethnisch-kulturelle Volksfest International Caravan statt. Das sei 1968 ausgetragene Festival bietet in mehr als dreißig Pavillons überall im Stadtgebiet verteilt musikalische und folkloristische Darbietungen in Form von Konzerten und Theateraufführungen.
  • Ende Juni findet jedes Jahr die Pride Week in Toronto statt. Sie gehört zu den größten Gay Pride-Festivals weltweit. Zu den Höhepunkten gehören der Dyke March und die Pride parade. 2004 berichtete der Toronto Star, dass rund 1,2 Millionen Menschen an der Parade teilgenommen haben.
  • Seit 1989 findet jährlich im Sommer das viertägige Beaches International Jazz Festival statt. Das Freiluft-Jazzfestival findet im Viertel The Beaches von Old Toronto statt. Der Hauptact findet auf einer Bühne jeweils im Kew Garden statt. Parallel dazu spielen Bands auf zwei Kilometer entlang der Queen Street East.
  • Das Canadian National Exhibition ist eine Mischung aus Jahrmarkt und einer Landwirtschaftsmesse. Die Veranstaltung findet seit 1879 von Mitte August bis zum Labour Day auf dem Exhibition Place, einem Platz westlich der Downtown statt. Sie ist mit jährlich etwa 1,3 Millionen Besuchern gleichzeitig Nordamerikas fünftgrößte Messe.[59] Neben den Ausstellungen finden auch Sport- und Musikveranstaltungen statt sowie eine Flugschau.
  • Die Toronto Santa Claus Parade ist eine seit 1905 stattfindenden Weihnachtsparade, die Mitte November stattfindet. Mehr als eine halbe Million Menschen schauen der Parade jährlich zu, die sich über sechs Kilometer durch die Innenstadt Torontos zieht. Die Parade wird seit 1952 landesweit im Fernsehen übertragen.[60]

Persönlichkeiten

 
Neil Young wurde in Toronto geboren

Siehe auch: Liste der Söhne und Töchter von Toronto

Toronto ist Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Als kanadische Hauptstadt für Film, Musik und Medien sind besonders viele Persönlichkeiten aus diesem Bereich vertreten. Beispielsweise sind in Toronto folgende Filmschaffende geboren: Raymond Massey, Michael Ironside, Mike Myers, Harland Williams, Will Arnett, die Schauspielerin Jessica Steen und der Regisseur David Cronenberg, der vor allem für seine Horrorfilme bekannt geworden ist. Weltweit berühmt ist vor allem der gebürtige Torontoer Rockmusiker Neil Young. Nicht direkt in Toronto geboren aber aufgewachsen ist der Komiker und Schauspieler Jim Carrey. Er trat bereits mit 15 Jahren auf verschiedenen Bühnen von Clubs in Toronto auf. Zum Teil in Toronto aufgewachsen ist die portugiesisch-kanadische Sängerin Nelly Furtado. Aus Toronto stammt die Rockband Rush und ihr Sänger und Bassist Geddy Lee.

Der weltweit als Architekt und Designer tätige Frank Gehry wurde 1929 in Toronto geboren. Der Pritzker-Preis-Träger Gehry erhielt 1998 von der University of Toronto die Ehrendoktorwürde. Die Universität benannte sogar einen eigenen Lehrstuhl für jährlich wechselnde Gastprofessoren nach ihm.[61] Der einzige Bau von Gehry in Toronto ist die Neugestaltung des Art Gallery of Ontario im Jahr 2008. Der frühere Premierminister Lester Pearson wurde 1897 in dem heutigen Bezirk von Toronto Newtonbrook geboren und wuchst in Toronto auf. Er studierte am Victoria College sowie an der University of Toronto. 1957 erhielt er als Initiator zur Beendigung der Sueskrise den Friedensnobelpreis. Der seit 2006 amtierende kanadische Premierminister Stephen Harper wurde 1959 in Toronto geboren, wuchs in der Stadt auf und begann sein Wirtschaftsstudium 1978 an der University of Toronto.

In Toronto wirkten auch eine Reihe berühmt gewordener Wissenschaftlern. Der Arzt Frederick Banting studierte und arbeitete in Toronto. Für die Entdecker des Insulins erhielt er 1923 zusammen mit dem ebenfalls in Toronto forschenden John James Richard Macleod den Nobelpreis für Medizin. Arthur L. Schawlow, der Mathematik und Physik an der University of Toronto studierte und 1941 seinen Abschluss machte erhielt 1981 wegen seiner Mitwirkung an der Entwicklung des Lasers den Nobelpreis für Physik. Ebenfalls den Physik-Nobelpreis erhielt Bertram Brockhouse, der an der Universität in Toronto diplomierte. John C. Polanyi ist Hochschullehrer in Toronto und erhielt 1986 den Nobelpreis für Chemie. Der Physiker Walter Kohn machte 1946 seinen Master in Angewandter Mathematik an der University of Toronto und erhielt 1998 den Nobelpreis für Chemie.

Literatur

Englischsprachige Literatur

  • Derek Hayes: Historical Atlas of Toronto, Douglas & McIntyre 2008, ISBN 978-1553652908.
  • Key Porter Books Limited (Hrsg.): Toronto: A City Becoming, Key Porter Books 2008, ISBN 978-1552639498.
  • Sean Stanwick , Jennifer Flores: Design City Toronto, Academy Press 2007, ISBN 978-0470033166.

Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistics Canada: Bevölkerungszahlen der Stadt
  2. Statistics Canada: Bevölkerungszahlen der Metropolregion
  3. The fact that these municipalities form the GTA is stated in Ontario Population Projections Update, 2005-2031 Ontario and Its 49 Census Divisions (engl.)
  4. Bericht im Toronto Star (2004)
  5. Überblick über Torontos Wirtschaftsdaten
  6. toronto.ca: Toronto's geography
  7. toronto.ca: Ravines and Natural Features
  8. Informationen zum Lake Iroquois (engl.)
  9. Canadian Climate Normals 1971–2000: Toronto
  10. Karte der Stadtviertel Torontos
  11. The real story of how Toronto got its name
  12. The Toronto Carrying-place
  13. Fort Rouillé
  14. The Toronto Purchase
  15. Horse-Drawn Streetcars in Toronto
  16. Toronto History: The Great Depression, 1929–39
  17. Spiegel Online: Toronto: Sicher, sauber, sexy
  18. Offizielles Wahlergebnis der Bürgermeisterwahlen 2006 in Toronto
  19. City Council names Speaker and members to Standing Committees, Agencies, Boards and Commissions. 6. Dezember 2006, abgerufen am 18. März 2007.
  20. 2006 City Budget. City of Toronto, 2006, abgerufen am 18. März 2007.
  21. 2006 Operating Budget. City of Toronto, 2006, abgerufen am 18. März 2007.
  22. Brucemark, contributed by Phil Nelson: Council committee picks Toronto's 25-year-old design. In: Toronto Star City Hall Bureau. Abgerufen am 25. März 2007.
  23. a b City of Toronto flag. In: City of Toronto: Toronto Protocol.
  24. City of Toronto Motto
  25. Partnerstädte von São Paulo (engl.)
  26. CMA=Census Metropolitan Area
  27. a b c Toronto history FAQs, City of Toronto Archives, geprüft am 18. März 2007
  28. a b c Population Tables for Toronto, Statistics Canada
  29. 1986 Community Profile for Toronto, City of Toronto. Zuletzt geprüft am 8. Mai 2007
  30. a b c d 1991 Community Profile for Toronto, City of Toronto. Zuletzt geprüft am 12. Januar 2009
  31. Population and Dwelling Counts, for Census Metropolitan Areas in Decreasing Order of 1996 Population, 1991 and 1996 Censuses - 100% Data, Statistics Canada. Zuletzt geprüft: 18. März 2007
  32. a b Population and Dwelling Counts, for Canada, Census Metropolitan Areas, Census Agglomerations and Census Subdivisions (Municipalities), 2001 and 1996 Censuses - 100% Data, Statistics Canada, zuletzt geprüft: accessdate = 18. März 2007
  33. a b c d e 2006 Community Profile for Toronto, Ontario, Statistics Canada. Zuletzt geprüft: 8. Mai 2007
  34. thestar.com: A city of unmatched diversity
  35. Proportion of foreign-born population, by census metropolitan area (1991 to 2001 Censuses)
  36. Visible minority population characteristics (Toronto)
  37. Statistische Daten Torontos
  38. Statistik zur Religionszugehörigkeit der Bürger Torontos
  39. 2ontario.com: Toronto Stock Exchange is the Third Largest in North America
  40. greatertoronto.org: City of Toronto
  41. toronto.ca: Labour force overview
  42. Toronto Public Library contributes 63 millionth record (engl.)
  43. Toronto Fire Services
  44. Website des Toronto Police Service
  45. Toronto Court Services
  46. CTV.ca: Despite rise, police say T.O. murder rate „low“
  47. Statistic des Toronto Police Service (pdf)
  48. CTV.ca: Double murder occurred on Christmas Day: police
  49. Statistik bei emporis.com
  50. http://www.cbc.ca/canada/story/2007/09/12/cntower-surpassed.html
  51. Torontos First Chinatown
  52. Geschichte über Greektown Toronto
  53. Liste aller Torontoer Parkanlagen
  54. Toronto Parks and Gardens
  55. Fakten über den Toronto Zoo
  56. Informationen zum Toronto Island Park
  57. thestar.com: Third time lucky for T.O. Games bid?
  58. Ontario Supports 2015 Pan American Games
  59. theex.com: About us
  60. citynews.ca: The History Of Toronto's Santa Claus Parade
  61. The Frank Gehry International Visiting Chair in Architectural Design

Koordinaten: 43° 23′ N, 79° 14′ W

Vorlage:Lesenswert Kandidat

Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA