Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Ladenburg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis |
Geografische Lage: | 49° 28' n. B. 08° 37' ö. L. |
Höhe: | 96 bis 106 m ü. NN |
Fläche: | 19,00 km² |
Einwohner: | 11.549 (31.03.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 608 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 68520-68526 |
Vorwahl: | 06203 |
Kfz-Kennzeichen: | HD |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 038 |
Stadtgliederung: | 1 Stadtteil |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstr. 7 68526 Ladenburg |
Offizielle Website: | www.ladenburg.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@ladenburg.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rainer Ziegler (SPD) |
Ladenburg ist eine Stadt am Neckar im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg (Deutschland) mit spätmittelalterlicher Altstadt.

Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene am Neckar nördlich der Mündung des Kandelbachs. Die nächst größeren Städte sind jeweils etwa 11 km entfernt, Heidelberg im Südosten und Mannheim im Nordwesten, mit denen es keinen direkten Grenzverlauf gibt.
Nachbargemeinden
Ladenburgs Stadtgebiet grenzt im Westen, neckarabwärts an Ilvesheim, im Norden an Heddesheim, der Hirschberger Ortsteil Leutershausen folgt im Nordosten zum Odenwald hin, südlich von Leutershausen folgen die Bergstraßen Gemeinden Schriesheim direkt im Osten und Dossenheim im Südosten. Der Flussverlauf des Neckars bildet die Grenze zu Edingen-Neckarhausen
Geschichte
Erstbesiedlung zwischen 3000 v. Chr. und 200 v. Chr., keltische Siedlung Lokwodunom (= "Seeburg"), Römerstadt Lopodunum. Im Jahre 98 Stadtrecht unter Kaiser Trajan.
- 200 v. Chr. – Verlegung des keltischen Gaumittelpunktes vom Heiligenberg bei Heidelberg nach Ladenburg, das inmitten einer Neckarschlinge liegt.
- 40 – Dicht dabei werden Elbgermanen von den Römern als Bauernmiliz angesiedelt und Suebi Nicrenses genannt.
- 74 – Römische Kastelle mit Lagerdorf bilden die Urzelle der späteren Stadt. Zur Garnison zählt ein Reiterregiment der Cannanefates.
- 98 – Kaiser Ulpius Trajanus erhebt Ladenburg zum Hauptort der Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium, dem Ulpischen Gaubezirk der Neckarsweben.
- 220 – Die Römerstadt Lopodunum besitzt Forum mit Marktbasilika, Wochenmarkt, Tempel, Schauspieltheater, Thermen, Paläste und eine Stadtmauer. Die ummauerte Fläche beträgt rund 32 Hektar, Streufunde belegen sogar eine Siedlungsfläche von rund 45 Hektar. Damit war Ladenburg vor Rottenburg, Bad Cannstatt, Bad Wimpfen, Heidenheim, Rottweil und Heidelberg die größte römische Stadt im heutigen Baden-Württemberg.
- 260 – Alamannen zerstören die Stadt. Nur wenige Römer bleiben hier und tradieren den römischen Ortsnamen.
- 369 – Wiedereroberung der Stadt durch Kaiser Valentinian I., der hier einen Burgus, eine Hafenbefestigung, errichten lässt. Anfang oder Mitte des 5. Jahrhunderts endet die römische Herrschaft im Raum Ladenburg endgültig.
- 496 – Merowinger erbauen einen als Palatium überlieferten Königshof. Lobdenburg wird Hauptstadt des Lobdengaus.
- 628 – Frankenkönig Dagobert I. „verschenkt“ Stadt und Gau an Bistum Worms. Königshof wird Bischofshof, die spätere Nebenresidenz der Wormser Bischöfe (von 1400 bis 1564 sogar Hauptresidenz und Bischofssitz).
- 874 – König Ludwig der Deutsche beurkundet zu Lobetenburg. Die karolingische Stadt wird als Civitas Publica bezeichnet.
- 10. Jahrhundert – Erbauung der ersten mittelalterlichen Stadtmauer.
- 1006 – Kaiser Heinrich II., der Heilige, bestätigt dem Bischof von Worms zu Laudenburg alle Besitzungen des Domstiftes.
- 1011 – Der Kaiser verleiht den Bischöfen die Grafschaft im Lobdengau.
- 1073 – König Heinrich IV. liegt schwer erkrankt in der bischöflichen Saala.
- 1200 – Bau der äußeren Stadtmauer, die zum Teil noch der römischen Wehrmauer folgt. Martinstor, Hexenturm und Pfaffenturm stehen heute noch.
- 1253 – Mit Schultheiß, Schöffen und Bürgern tritt die Gemeinde erstmals in Erscheinung.
- 1385 – Ladenburg wird nach blutigen Fehden zwischen Worms und Pfalz geteilt.
- 1400 – Ladenburg wird Bischofssitz, da die Wormser Bürger ihren Bischöfen den Gehorsam versagen und sie vertreiben.
- 1412 – Bischof Fleckenstein lässt an der St.-Gallus-Kirche den Südturm errichten, „weil ihm, als Bischof, zwei Türme zustehen“, somit ein Dom.
- 1502 – Größte Blüte der Stadt unter dem Bischof Johann von Dalberg. Sein Freund Kaiser Maximilian besucht Ladenburg. Der spätere Reformator Reuchlin leitet die vom Kloster Lorsch übernommene und mit Dalbergschen Beständen ergänzte bedeutende, heute als "Bibliotheca Palatina" bekannte, Büchersammlung.
- 1565 – Nach einer Schlägerei zwischen dem reformierten Pfarrer Eckard und dem Bischof Bettendorf am Weihnachtsabend 1564 in St.-Gallus versöhnte sich Bettendorf mit den Wormsern und verließ Ladenburg. Daraufhin ließ der calvinistische Kurfürst am Karfreitag die St.-Gallus-Kirche plündern, und katholische Bildnisse zerschlagen (Kurpfälzer Bildersturm).
- 1615 – Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz empfängt bei Ladenburg seine Braut Elisabeth Stuart.
- 1622 – Belagerung und Teilzerstörung im 30-jährigen Krieg durch Peter Ernst II. von Mansfeld, nachdem Tilly zuvor bereits die Stadt besetzt hatte.
- 1645 – Der französische Marschall Turenne erobert Ladenburg und überquert hier den Neckar.
- 1689–1693 – Ludwig XIV. lässt durch Comte de Mélac die Stadt plündern.
- 1704 – Herzog Marlborough quartiert im Spanischen Erbfolgekrieg mit einem britischen Heer in Ladenburg.
- 1705 – Nach über 1.000 Jahren verlassen die Wormser Bischöfe Ladenburg, das kurpfälzische Oberamtsstadt wird.
- 1713 – Der als Färbersohn 1646 in Ladenburg geborene und spätere österreichische Hofkanzler Johann Friedrich Adam Reichsgraf von Seilern rettet mit der Pragmatischen Sanktion die Erbfolge der Habsburger.
- 1799 – Die französische Revolutionsarmee (Französische Revolution) besetzt Ladenburg.
- 1802–1803 – Ladenburg kommt zum Großherzogtum Baden und bleibt bis 1863 Amtssitz.
- 1849 – Badische Aufständische erobern die von preußischen Truppen besetzte Stadt und behaupten die Neckarbrücke.
- 1903 – Der Autoerfinder Dr. Carl Benz lebt von 1903 bis 1929 in Ladenburg, wo er begraben liegt.
- 1945 – Das 1. Bataillon des 324. amerikanischen Infanterie-Regiments übernimmt am 28. März die Stadt kampflos. Ladenburg wurde von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges weitestgehend verschont.
- 1979 – Ladenburg erhält am 24. Januar von Bundespräsident Walter Scheel die Golplakette im Bundeswettbewerb „Stadtgestalt und Denkmalschutz im Städtebau“.
- 1998 – Ladenburg feiert sein Stadtjubiläum: 1900 Jahre Stadt Ladenburg.
- 2005 - Grünprojekt 2005. 30. April bis 11. September 2005
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Ladenburg hat 22 Mitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 13. Juni 2004 wie folgt dar:
CDU | : 9 Sitze |
SPD | : 6 Sitze |
FWG | : 3 Sitze |
Grüne | : 3 Sitze |
FDP | : 1 Sitz |
Wappen
Blasonierung: Das Wappen ist schrägrechts geteilt von silber und blau. Davor ein rotes Stadttor mit zwei Türmen. An der Hauptstelle befinden sich zwei gekreuzte Schlüssel.
Bedeutung: Die Farben Silber und Blau stehen für die Kurpfalz. Die gekreuzte Schlüssel stammen aus dem Wappen des Bistums Worms
Städtepartnerschaften
- Präfektur Garango (Burkina Faso, seit 1983)
- Paternion (Österreich, seit 1984)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Lobdengau-Museum im Bischofhof (mit Freilichtmuseum)
- Schwerpunkte: Archäologie, Stadtgeschichte und Volkskultur
- Das Carl Benz-Haus
- Wohnhaus der Erfinders des Automobils, bzw. älteste Autogarage der Welt
- Automuseum Dr. Carl Benz
Bauwerke
- St-Gallus-Kirche mit Krypta aus dem 11. Jahrhundert
- Sebastianskapelle
- Evangelische Stadtkirche
- Marktplatz mit Marienbrunnen
- Rathaus und Domhof
- Bischofshof
- Ehemaliges Antoniusspital mit Statue des heiligen Antonius (Stadtheiliger)
- Reste der mittelalterlichen Stadtbesfestigung mit Hexenturm und Martinstor
- Römisches Forum
- spätrömische Hafenbefestigung (Burgus)
- Jesuitenhof oder Bettendorfer Hof
- Handschuhsheimer Hof, typischer Adelshof
- Seylern-Haus, sowie zahlreiche weitere Fachwerkhäuser in der Altstadt
- Wasserturm am Benzpark
- Wohnhaus und erste Garage des Autoerfinders Dr. Carl Benz (heute Museum)
Verkehr
Mit Edingen-Neckarhausen verbindet Ladenburg eine Fähre. Diese Verbindung existiert schon seit dem Mittelalter, ist mindestens seit 1483 nachgewiesen. Etwas weiter flußabwärts kann die Eisenbahnbrücke auch von Radfahrern und Fußgängern mitbenutzt werden. Das Bauwerk aus rotem Sandstein (s. Bild ganz oben) wurde mit mehreren Bögen 1848 errichtet und ist Teil der Eisenbahnverbindung von Darmstadt über Weinheim zum Knoten Mannheim-Friedrichsfeld. Direkt am Ende der Brücke liegt der Ladenburger Bahnhof, der vom Nahverkehr bedient wird. Beim Industriegebiet in der Weststadt führt eine Straßenbrücke mit der L 542 über den Neckarkanal auf die Ilvesheimer Insel. Im Osten besteht Anschluß an die A 5.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Der Automobilpionier Carl Benz lebte hier von 1903 bis zu seinem Tode 1929. Seine Frau Bertha Benz lebte ebenfalls in Ladenburg.