Stephan Hann ist ein Berliner Modemacher, der für seine Modeobjekte aus wiederverwertbaren Materialien berühmt ist.
Werdegang
Stephan Hann wurde in Berlin geboren, machte von 1987-1990 eine Herrenmaßschneiderlehre an der Deutschen Oper Berlin und studierte von 1991-1996 Kostüm und Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Nach seiner Ausbildung zog es ihn nach Paris. Seit 2003 arbeitet er dort regelmäßig für das Haus Daniel Swarovski in Paris.
1985 erregte er zum ersten Mal Aufsehen, als er seine "Papier-Kollektion" präsentierte: Großvolumige Telefonbuch- und Toilettenpapier-Roben, die an die Silhouetten der Grand-Parure der französischen Hofmode erinnerten.
1993 entstand seine Naturkollektion "Naturgewalten". Feengleiche Luxuswesen mit Rosenblättern, Federn und Zweigen umgeben. Mit seinen Roben aus zarten Blütenträumen begeisterte er die Betrachter. 1994 wurde ihm der Preis "Junior Riecher" der Berliner Modejournalisten verliehen.
1995 entwarf Stephan Hann seine "Zelluloid-Kollektion". Die Glanzeffekte des Materials begeisterten den Meister und das Publikum.
1996 widmete das Kunstgewerbemuseum Berlin ihm eine Einzel-Ausstellung. 1998 stellte das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg unter dem Titel "Stephan Hann - Photokleider" die Zelluloidroben aus.
1998 brachte Stephan Hann seine "Architekturkollektion" heraus, Kleider aus gefalteten Architekturplänen als Ganzkörperhüllen oder Seidenroben mit Flügel- und Fächerarmen.
2000 entstand seine "Lexmark-Kollektion" aus Farbfotodrucken. Hier griff er seine Natur-Bildthemen aus der "Naturgewalten-Kollektion" wieder auf, diesmal z. B. in Form von hunderten von Rosen, ausgeschnitten aus Farbkopien.
2004 fertigte er seine "Tetra Pak-Kollektion" an. Das Material aus Papier, Plastik und Aluminium mit seinem Metallic-Schimmer faszinierte ihn schon lange. In kleine Stücke gerissen und schuppenartig eng aneinander genäht bildete das Tetra Pak-Material nun die Grundlage für seine Recycling-Mode.
2007 wurden im Museum für angewandte Kunst (Wien) Fotos und seine Materialkleider unter dem Titel "Recycling Couture" gezeigt.
2008 eröffnete das Kunstgewerbemuseum Berlin eine Ausstellung unter dem Titel "couture remixed".
Stephan Hann präsentierte seine Modelle auf Modenschauen in Berlin (1993, 1997, 1999, 2002), Moskau (2001) und Paris (2003).
Stephan Hann lebt und arbeitet in Paris und Berlin.
Ausstellungen / Modenschauen Auswahl
- 1993 Umweltbundesamt Berlin
- 1994 Kunstgewerbemuseum Berlin
- 1998 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- 1999 Nederlands Architectuurinstituut Rotterdam
- 1999 Umweltbundesamt Berlin
- 1999 Badisches Landesmuseum Karlsruhe
- 2003 Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
- 2004 Villa Cromford, Industriemuseum Ratingen
- 2007 Museum für Angewandte Kunst Wien
- 2007 Deutsches Textilmuseum Krefeld
- 2007 Schubert Galerie, Berlin
- 2008 Kunstgewerbemuseum Berlin
Kooperationen / Entwurf und Realisierung von Kollektionen / Auswahl
- 1997 Internationale Filmfestspiele Berlin
- 1999 Nederlands Architectuurinstituut Rotterdam
- 2000ff Lexmark, USA
- 2002 Berliner Volksbank
- 2003 Tetra Pak, Paris
- 2003ff Daniel Swarovski, Paris
- 2004 Moet & Chandon
- 2004 Loulou de la Falaise, Paris
- 2007 Bertelsmann, Gütersloh
Weblinks
- Berliner Zeitung, 3.11.1994
- Berliner Morgenpost 02.05.2002
- wienweb.at 28.02.2007
- Beitrag von TVBerlin zur Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Berlin
- Goetheinstitut
- BerlinDesignBlog
Personendaten | |
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NAME | Hann, Stephan |
KURZBESCHREIBUNG | Berliner Modemacher |