Ian Wilmut

britischer Embryologe (1944–2023)
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Ian Wilmut (* 1944 (andere Quellen berichten von 1945 ) in Warwickshire) ist ein britscher Embryologe. Er wird als geistiger "Vater" von Klonschaf Dolly anerkannt.

Promoviert hat Wilmut 1971 in Cambridge in England. Er hat während seiner Forschungsarbeit das am 5. Juli 1996 geborene Schaf Dolly mit dem Kern einer adulten Zelle geklont. Bei diesem Versuch ist es erstmals gelungen, Säugetiere zu klonen, vorher wurde dies nur bei Amphibien erfolgreich durchgeführt.

Nach diesem Erfolg bekam er in den Jahren 1998, 1999 und 2002 dreimal die Qualifikation "Doctor of Science" (DSc). Zusätzlich erhielt er mehr als zehn verschiedene Auszeichnungen für seine Forschungsleistungen, unter anderem auch im Jahr 2002 den Ernst Schering Research.

Wilmut ist derzeit Leiter des Forschungsteams am Roslin Institute Midlothian bei Edinburgh. Er betreut dort die Abteilung "Gen-Expression und Entwicklung". Der Forscher lehnt reproduktives Klonen ab, ihm wird nachgesagt, er habe die Welt der Embryologie revolutioniert.

Im April 2004 reichte Wilmut bei der zuständigen Behörde, der (HFEA, Human Fertilisation and Embryology Authority) einen Antrag für das Klonen menschlicher Embryos ein. Sein Ziel ist es, menschliche Embryos zum Zweck der Stammzellenforschung zu klonen. Dies führte zu starken Protesten der Gegner menschlichen Klonens. Wilmut begründete seinen Antrag jedoch damit, er wolle dadurch Therapien gegen tödliche Nervenleiden entwickeln, wodurch das klonen aus medizinischer Sicht durchaus gerechtfertigt sei. Am 8. Februar 2005 wurde ihm von der HFEA die Lizenz zum Klonen menschlicher Embryonen erteilt.

Als Anerkennung seiner außerordentlichen Leistungen bekommt er am 14. März 2005 in der Frankfurter Paulskirche den diesjährigen Paul-Ehrlich-Preis verliehen.