Kasseler Modell (Studium)

Modell wissenschaftlicher Studiengänge
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Das Kasseler Modell ist ein Modell gestufter wissenschaftlicher Studiengänge, entwickelt an der Universität Kassel. Zudem können in integrierten Studiengängen des Kasseler Modells je zur Hälfte Zugangsberechtigte mit Allgemeiner Hochschulreife (Abitur) und mit Fachhochschulreife die Studienplätze belegen.

Nach sieben bis acht Semestern kann der Student einen ersten wissenschaftlichen und berufsqualifizierenden Abschluss (sog. Diplom I, über dem kontinetaleuropäischen Bachelor-Niveau angesiedelt) erlangen.

Im anschließenden dreisemestrigen Vertiefungsstudiums kann ein weiterer Abschluss in der gleichen Studienrichtiung erlangen werden, welcher dem Diplom an traditionellen Universitäten oder zukünftig dem kontinentaleuropäischen Master-Abschluss entspricht.

Es handelt sich im ersten Studienabschnitt bis zum Diplom I des Kasseler Modells nicht um ein Fachhochschulstudium, sondern vielmehr um ein wissenschaftliches Kurzstudium, ergänzt durch einen über den universitären Standard hinaus gehenden Praxisbezug mit ein oder zwei wissenschaftlich begleiteten Praxissemestern.

Das Kasseler Modell ähnelt stark dem angelsächsichen System von Bachelor- und Master-Studiengängen, ein durchgehendes Studium ist hier jedoch angelegt. Der Ausflug in die Berufspraxis, in der Zeit zwischen dem Diplom I und Diplom II, war jedoch ursprünglich eine weitere gewünschte Ergänzung zu den Hochschulerfahrungen der Studierenden.

Die Universität Kassel war die erste Universität in Deutschland, die schon in den siebziger Jahren ein Modell gestufter Studiengänge anbot. Ähnliche Modelle (Bachelor und Master nach den Vereinbarungen der europäischen Wissenschaftsminister) werden inzwischen an allen deutschen Hochschulen und in weiteren, am Bolognaprozeß beteiligten EU-Ländern, eingeführt; diese neuen kontinentaleuropäischen Varianten sind jedoch nicht einfach mit den namensgebenden angelsächsischen Bachelor- und Masterabrschlüssen gleichzusetzen.