Uedesheim

Stadtteil von Neuss
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Uedesheim ist ein Stadtteil der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss.

Lage von Uedesheim im Stadtgebiet von Neuss

Lage

Im Norden und im Osten grenzt Uedesheim an den Rhein, im Westen an die A 46 und an die A 57, im Süden an das Gebiet der Stadt Dormagen. Der westliche Teil Uedesheim, an der Bundesstraße B 9 gelegen, wurde früher Macherscheid genannt.

Geschichte

Datei:St Martinus Üdesheim.JPG
St. Martinus Uedesheim. Der Turm blieb 1960 beim Abbruch des Vorgängerbaus der Kirche erhalten, untere Geschosse 1453 errichtet.

Römische Besiedlung wurde durch Funde und die "villa Udenis" belegt. Außerdem führte eine Römerstraße durch das heutige Uedesheim. Die Endung -heim deutet auf einen altfränkischen Namen hin. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Uedesheim in einer gefälschten Urkunde aus dem Jahre 1188 als Udensheim. Seit dieser Zeit besaß die Äbtissin des Neusser Quirinusstiftes einen Hof in Uedesheim. Er hatte 1277 eine Fläche von 42 Morgen. 1293 entstand der Haupthof des Quirinusstiftes in Uedesheim. Die katholische Kirche wurde bereits im 14. Jahrhundert errichtet. Im Truchsessischen Krieg wurde der Ort vollkommen zerstört. Auch der Dreißigjährige Krieg ging an Uedesheim nicht spurlos vorüber. Im Jahre 1646 plünderten hessische Soldaten den Ort. Am 14. Dezember 1661 zerstörte ein Brand die katholische Kirche und den Quirinushof. Abermals wurde die Kirche durch einen Brand im Jahre 1783 vernichtet. Im Jahre 1794 besetzten französische Truppen Uedesheim. Von nun an gehörte der Ort zum Kanton Neuss im Arrondissement Krefeld. Der Quirinushof mit 49,51 Hektar Land wurde enteignet und wurde Besitz des französischen Staates. 1814 fiel Uedesheim an das Königreich Preußen. 1816 entstand die Gemeinde Uedesheim, sie bestand aus den Orten Uedesheim, Macherscheid, Stüttgen und Wahlscheider Hof und sie gehörte zur Bürgermeisterei Grimlinghausen. Die Bürgermeistereien Grimlinghausen und Norf bildeten die Samtgemeinde Norf. In den Jahren vor 1929 erhob die Stadt Düsseldorf Anspruch auf Uedesheim und hatte bereits die beiden Wahlscheider Höfe in Privatbesitz gebracht. 1929 wurde die Gemeinde Uedesheim in die Stadt Neuss eingemeindet. Allerdings kam der Ort Stüttgen an das Amt Norf. 1945 besetzten amerikanischen Soldaten den Ort. Nach dem Krieg entstand für vertriebene Bauern eine Bauernsiedlung am Ort. Als 1975 das Amt Norf in die Stadt Neuss eingemeindet wurde, kam der Ort Stüttgen an den Stadtbezirk Uedesheim.

Einwohnerentwicklung

Jahr - Einwohnerzahl

  • 1816 - 469
  • 1828 - 592
  • 1861 - 637
  • 1905 - 734
  • 1925 - 857
  • 1950 - 1.126
  • 1961 - 2.859
  • 1975 - 4.307
  • 2006 - 4.287

Kultur und Freizeit

Vereine

  • SV Uedesheim 1928 e.V. - stellt in der Saison 2008/2009 die höchste Fußballmannschaft der Stadt Neuss
  • SV Uedesheim Chiefs - vertreten in der Skaterhockey-Bundesliga [www.chiefs.de]
  • Bürger-Schützen-Verein (gegründet 1879)
  • Uedesheimer Tennisclub
  • Schrebergartenverein "Zur Sonnenblume"
  • Verein zur Förderung des Feuer- und Hochwasserschutzes e.V.
  • Reiterverein Uedesheim Stüttgen
  • Deichverband Uedesheim
  • KjG St. Martinus Uedesheim

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Grundschule
  • Kindergarten
  • Jugendherberge

Verkehr

  • Linie 851 (Stadtbus): Kaarst Elchstraße–Neuss-Neusserfurth–Neuss-Uedesheim
  • Linie 850(T) (TaxiBus): Rosellen-Allerheiligen S-Bahn-Uedesheim

Literatur

  • Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten. Pulheim 1966
  • Heinz Ohletz: 1929–1974 Jahre Menschen Initiativen im Großkreis Grevenbroich.o.O. 1975
  • Bert Pütz: Nor ap, Norpe, Norf. Norf 1974
  • St. Martinus Neuss-Uedesheim, in: Karl Emsbach/Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss, Köln o.J., S. 202f

Koordinaten: 51° 10′ N, 6° 47′ O