Sandrine Bailly

französische Biathletin
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Sandrine Bailly (* 25. November 1979 in Belley, Frankreich) ist eine französische Biathletin.

Sandrine Bailly
Sandrine Bailly in Antholz 2006
Verband Frankreich Frankreich
Geburtstag 25. November 1979
Geburtsort Belley, Frankreich
Karriere
Beruf Sportsoldatin
Verein EMHM Valromey-Retord
Aufnahme in den
Nationalkader
1997
Debüt im Weltcup 2000
Weltcupsiege 20
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
SWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze Turin 2006 Staffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold Chanty-Mansijsk 2003 Verfolgung
Bronze Chanty-Mansijsk 2003 Massenstart
Bronze Oberhof 2004 Massenstart
Bronze Pokljuka 2006 Mixed-Staffel
Silber Antholz 2007 Mixed-Staffel
Silber Antholz 2007 Staffel
Bronze Östersund 2008 Staffel
Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften
Gold Haute Maurienne 2008 Mixed-Staffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 1. (2004/2005)
2. (2007/2008)
3. (2003/2004)
Sprintweltcup 2. (2003/2004, 2004/2005,
     2007/2008)
Verfolgungsweltcup 1. (2004/2005, 2007/2008)
3. (2003/2004, 2004/2005)
letzte Änderung: 17. März 2008

Privatleben

Sandrine Bailly (Rufname „Sansan“) wurde am 25. November 1979 in der kleinen französischen Gemeinde Belley geboren. Ihre Schwester Anne Lise war ebenfalls Biathletin, ihr Bruder Sylvain ist Skilangläufer.

Lange Zeit war Sandrine Bailly mit dem französischen Biathleten Ferréol Cannard liiert, von dem sie sich mittlerweile wieder getrennt hat. Derzeit lebt sie in der französischen Gemeinde Ruffieu.

Karriere

 
Sandrine Bailly während der Biathlon-WM 2008 in Östersund

Sandrine Bailly begann im Alter von 15 Jahren mit dem Biathlonsport, nachdem sie bereits vorher Langlauf betrieben hatte. Mit 20 Jahren bestritt sie im April 2000 in Lahti ihr erstes Weltcup-Rennen. Bereits in der darauffolgenden Saison gewann Sandrine Bailly ihr erstes Weltcup-Rennen: Völlig überraschend siegte sie beim Einzelwettkampf in Antholz, dem erst dritten Rennen ihrer Karriere.

Ihre ersten Erfolge feierte Sandrine Bailly im Jahre 2003, als sie bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Chanty-Mansijsk zwei WM-Medaillen erringen konnte. In der Verfolgung gewann sie nach einem äußerst knappen Zielsprint gemeinsam mit der Deutschen Martina Glagow die Goldmedaille. Nachdem zuerst Glagow die Gold- und Bailly die Silbermedaille zugesprochen wurde, entschied die IBU später, an beide die Goldmedaille zu vergeben. Dies war das erste Mal in der Geschichte der Biathlon-Weltmeisterschaften, dass zwei Athleten zu den Siegern eines Rennens erklärt wurden. Sechs Tage später gewann Bailly außerdem die Bronzemedaille im Massenstart. Über die Jahre konnte sich Bailly stetig steigern und war mit Platz 6 im Gesamtweltcup der Saison Saison 2002/03, ihrer erst dritten Saison im Weltcup, erstmals unter den zehn besten Athletinnen der Gesamtwertung.

Zur bislang erfolgreichsten Weltcupsaison in der Karriere der Französin wurde die Saison 2004/05. In diesem Winter konnte Bailly insgesamt sechs Weltcuprennen gewinnen, davon alle drei Ende Februar in Pokljuka ausgetragenen Wettbewerbe. In keinem der in der Weltcupwertung eingerechneten Rennen war sie schlechter als Platz 17. Dies war die Basis für den Gewinn des Gesamtweltcups, den sich Bailly am Ende der Saison mit 847 Punkten und damit 14 Punkten Vorsprung vor der Deutschen Kati Wilhelm sicherte [1]. Nach Anne Briand und Emmanuelle Claret in den Jahren 1995 und 1996 war dies das dritte Mal, dass eine Französin den Gesamtweltcup gewinnen konnte.

Trotz vieler Erfolge erlebte Sandrine Bailly auch einige Rückschläge und Enttäuschungen. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2005 in Hochfilzen galt sie als Führende im Gesamtweltcup als eine der Favoritinnen. Sowohl im Sprint- und Einzelrennen als auch mit der französischen Staffel belegte sie den undankbaren vierten Platz und gewann somit letztendlich trotz ihrer Favoritenrolle keine einzige Medaille. Auch bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin erreichte sie keine Einzelmedaille, ihre erste olympische Medaille errang sie mit der Bronzemedaille in der französischen Staffel.

Vergleichsweise wenig erfolgreich verlief für die Französin auch die Saison 2006/07. Obwohl sie einen Sprintsieg in Ruhpolding sowie zwei zweite Plätze in Oberhof und Hochfilzen erreichte und am Ende der Saison Platz 8 im Gesamtweltcup belegte, war dies ihre schlechteste Platzierung seit der Saison 2001/02. In der Vorbereitung der Saison 2007/08 zog sich Bailly einen Handbruch zu, trotzdem startete sie erfolgreich in diese Saison. Beim ersten Weltcup in Kontiolahti war sie in allen drei Rennen unter den besten zehn Athletinnen, eine Woche später konnte sie sowohl das Sprint- als auch das anschließende Verfolgungsrennen im österreichischen Hochfilzen gewinnen. Bei der WM in Östersund konnte sie bei den Einzelwettbewerben nicht an ihre Leistungen anknüpfen. Mit der Damenstaffel gelang ihr aber der Gewinn der Bronzemedaille, als sie als Schlussläuferin auf der letzten Runde die favorisierte Jekaterina Jurjewa noch einholen und die Medaille für ihr Land sichern konnte. Am Holmenkollen in Oslo wurde zum Saisonabschluss in den letzten drei Rennen der Kampf um die Gesamtwertung im Weltcup entschieden. Sandrine Bailly, als knapp Führende angereist, konnte sich zwar gegen Andrea Henkel durchsetzen, musste aber Magdalena Neuner mit einem Rückstand von dreizehn Punkten noch vorbeiziehen lassen.

Weltcuperfolge

 
Sandrine Bailly (links) und Kati Wilhelm am Schießstand, Weltcup in Antholz 2006
Biathlon-Weltcup
Gesamtwertung 3. Platz in der Saison 2003/2004
1. Platz in der Saison 2004/2005
2. Platz in der Saison 2007/2008
Disziplinenwertungen 1. Platz in der Verfolgung in der Saison 2004/2005
1. Platz in der Verfolgung in der Saison 2007/2008
Disziplinenwertungen 1. Platz in der Staffel mit Frankreich in der Saison 2006/2007
Einzelwettbewerbe 20 Siege, 13 x Zweite, 5 x Dritte (1)
Staffelwettbewerbe 4 Siege, 6 x Zweite, 10 x Dritte (1)
1 Erfolge bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen sind mit einbezogen.

Gesamtbilanz im Weltcup

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 9 9 1 4 24
2. Platz 1 6 6 1 6 20
3. Platz 2 1 2 13 18
Top 10 9 42 34 17 42 144
Punkteränge 18 70 55 32 43 218
Starts 28 76 62 32 43 241
Stand: 2. Februar 2009
Commons: Sandrine Bailly – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Sandrine Bailly in der Datenbank der IBU (englisch)

Einzelnachweise

  1. http://data.biathlonworld.com/docs/0405/BT/SWRL/CP09/SWMS/BT_C78B_1.0.pdf