Tischfernsprecher W 28
Der Tischfernsprecher W28 (Wählfernsprecher 1928) wurde 1928 von Siemens & Halske entwickelt und von verschiedenen Herstellern für die Deutsche Reichspost konstruiert. Es ist eines der ersten modernen, kompakten Tisch-Telefone. Erstmalig war die Klingel im Gerät integriert, und nicht wie bis dahin üblich auf dem Apparat oder in einem externen Geäuse untergebracht. Das Gerät war der Nachfolger des ZB/SA 25. Eine andere Entwicklung von Siemens, Hockender Hund genannt, schaffte es nicht in die Serienproduktion. Besondere Merkmale des W28 sind: Das kompakte Gehäuse aus Metall mit quadratischer Grundfläche, die markant geschwungene Hörergabel, der relativ gerade Hörer aus schwarzem Bakelit und die vernickelte oder schwarze Wählscheibe aus Metall, mit Wahlsperre bei aufgelegtem Hörer. Der direkte Vorgänger des W28 war das sogenannte Modell 26. Dieses glich äußerlich dem W28, nur hatte es an den Seiten drei Schlitze, die den Klingelton besser hörbar machen sollten. Das W28 erwies sich für die nächsten 20 Jahre als bahnbrechendes Gerät. Es wurde in die Niederlande und nach Österreich exportiert. In Japan wurde es ebenfalls nachgebaut. Dieses Telefonmodell verhalf dem Fernsprecher, vorher eher in begüterten Haushalten zu finden, zu größerer Verbreitung. Obwohl das W28 1938 und 1948 durch die erfolgreichen Nachfolgermodelle W38 und W48 abgelöst wurde, ist es nachweislich von einigen Herstellern noch in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg gebaut worden. Die endgültige, massenhafte Verbreitung des Telefons begann in Deutschland erst in den 1960er Jahren mit der Ära der FeTAp.