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Ulrich Tukur

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Ulrich Tukur, 2009

Ulrich Tukur (* 29. Juli 1957 in Viernheim; eigentlich Ulrich Scheurlen) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker. Tukur verkörperte 2006 in dem Oscar-preisgekrönten Film Das Leben der Anderen die Rolle des Oberstleutnant der DDR-Staatssicherheit Anton Grubitz. Er gilt heute (2009) als einer der renommiertesten Filmschauspieler seiner Generation in Deutschland.

Leben

Ulrich Tukur wuchs in Westfalen, Hessen und Niedersachsen auf. Seine Jugend verbrachte er in der Wedemark in der Nähe von Großburgwedel. Er machte sein Abitur 1977 in Hannover und während eines Schüleraustauschs mit AFS (American Field Service) einen Highschoolabschluss in Boston (USA). Nach dem Wehrdienst studierte er Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität Tübingen und arbeitete unter anderem als Musiker. Dabei wurde er für die Bühne entdeckt und begann 1980 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart eine Ausbildung in Schauspiel. Nach Beendigung des Schauspielstudiums 1983 wurde er vom Theater in Heidelberg engagiert.

Ulrich Tukur ist zum zweiten Mal verheiratet und lebt seit 1999 mit seiner Frau, der Fotografin Katharina John, in Venedig auf der Insel Giudecca. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Töchter, Lilli und Marlene.

Ulrich Tukur, 2006

Künstlerisches Schaffen

Noch zu Studienzeiten ermöglichte ihm Michael Verhoeven, erstmals in einem Film mitzuwirken: In Die weiße Rose spielte er den antifaschistischen Studenten Willi Graf. Bei einem späteren Engagement in München in Ferdinand Bruckners „Krankheit der Jugend“, wurde Peter Zadek auf ihn aufmerksam, woraus sich eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit ergab, die 1984 schließlich zu Tukurs Durchbruch am Theater führte.

Tukur spielte unter Zadek zunächst an der Freien Volksbühne Berlin als SS-Offizier Kittel in Joshua Sobols Stück Ghetto. Später wurde für beide das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg zu ihrer künstlerischen Heimat - für Zadek als Intendanten und für Tukur von 1985 bis 1995 als Ensemblemitglied in zahlreichen Haupt- und Nebenrollen. Insbesondere konnte er unter Zadek in Shakespeares Wie es euch gefällt, als Marc Anton in Shakespeares Julius Cäsar, in Zadeks Inszenierung der Lulu von Frank Wedekind als Alwa Schön sowie als Hamlet in der Inszenierung von Michael Bogdanov überzeugen. 1986 wurde er von den deutschen Theaterkritikern zum Schauspieler des Jahres gekürt. Von 1995 bis 2003 leitete er zusammen mit Ulrich Waller als Intendant die Hamburger Kammerspiele, die er mit der Rolle des Beckmann in Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür eröffnete. Ulrich Tukur ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys (Sylt, 2005), fotografiert von Manfred W. Jürgens

1995 gründete er die Tanzkapelle Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys, mit der er viele erfolgreiche Tourneen spielt und verschiedene Tonträger herausbringt. Sie firmiert unter der Bezeichung Die älteste Boygroup der Welt und spielt Eigenkompositionen und Klassiker quer durch sämtliche Rhythmen vom Mambo bis zum Foxtrott. Die Rhythmus Boys sind Kalle Mews (Schlagzeug, Tierlaute), Ulrich Mayer (Gitarre, Gesang) und Günther Märtens (Kontrabass, Gitarre, Gesang).

2007 gab Tukur sein Debüt als Autor. Im Claassen-Verlag erschien sein Erzählband „Die Seerose im Speisesaal – Venezianische Geschichten“, eine Hommage an die Lagunenstadt Venedig.

Auszeichnungen

Filme

Diskografie

Musik

  • 1989: Ulrich Tukur, Tanzpalast, Sony
  • 1994: Ulrich Tukur, Joachim Witt und Achim Reichel, Ein Freund bleibt immer Freund
  • 1998: Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys, Meine Sehnsucht ist die Strandbar, Metronome
  • 2001: Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys, Wunderbar, dabei zu sein, Tacheles! (Roofmusic)
  • 2003: Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys, Morphium, Tacheles! (Roofmusic)
  • 2003: Peter Lohmeyer & Fink mit Ulrich Tukur, Bagdad Blues, Trocadero (Indigo)
  • 2006: Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys, Musik hat mich verliebt gemacht

Hörbücher