Afghanistan

Staat in Südmittelasien
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Nationalflagge Afghanistans
(Details) (Details)
Amtssprache Paschtunisch, Dari
Hauptstadt Kabul
Staatsform Islamischer Staat und Übergangsstaat (offizielle Bezeichnung)
Staatsoberhaupt und Regierungschef Hamid Karsai
Fläche 652.090 km²
Einwohnerzahl ca. 23,3 Millionen (2003)
Bevölkerungsdichte
Währung (Neuer) Afghani (=1000 alte Afghani) = 100 Puls (PL)
Zeitzone
Nationalhymne Sououd-e-Melli
Länderkennzeichen AFG
Internet-TLD .af
Vorwahl +94
Karte

Detaillierte Landkarte (Stand 2002)

Afghanistan ist ein Staat in Zentralasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, China und Pakistan grenzt.

Geographie und Klima

Die Gebirge des Hindukusch (bis 7500 m) und des Sefid Kuh erstrecken sich über weite Teile des 652.090 km² großen Landes.

Im Südwesten befindet sich eine abflusslose Ebene mit dem Hilmendsee an der Grenze zum Iran. Sein wichtigster Zufluss ist der Hilmend, der im Osten des Landes nahe der Hauptstadt Kabul entspringt. Weitere Städte sind Kandahar, Kundus, Herat, Baghlan und Jalalabad. Afghanistan besitzt ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern.


Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Afghanistans

Das große 1747 von Achmed Schah Durrani gegründete Reich zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Der dritte Afghanenkrieg schließlich führte zum Vertrag von Kabul (1921) mit der Anerkennung der Unabhängigkeit Afghanistans durch Großbritannien.

Seit 1926 bestand mit Zahir Schah an der Spitze ein konstitutionelles Königreich; es mußte 1973 einer Republik weichen, in der 1978 die kommunistische Kräfte die Macht übernahmen. Während der Zeit des Kalten Krieges wurde Afghanistan Opfer eines "Stellvertreterkrieges"; die Afghanischen Widerstandskämpfer (Mujaheddin) gewannen den Konflikt mit Unterstützung aus Pakistan und den USA und kontrollierten in der Folgezeit 90% des Landes.

Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 stürzten die USA mit allierten Kräften das seit 1995 herrschende Talibansystem.

Hamid Karsai, der Ende 2001 auf einer Konferenz in Bonn als Vorsitzender ermächtigt wurde, wurde 2002 von der landesweiten Loja Dschirga (Große Ratsversammlung) zum Präsidenten gewählt.


Politik

Afghanistans Regierungsform ist die einer Republik mit einer Übergangsregierung aus 30 Ministern und 4 Vizepräsidenten (bestätigt von der Loja Dschirga). Das Land gliedert sich in 31 Provinzen.

Ende 2003 bis Anfang Januar 2004 tagte die Große Ratsversammlung (Loja Dschirga) und stimmte schließlich dem Entwurf einer Verfassung zu. Als Staatsform hat man sich auf eine Islamische Republik geeinigt, die demokratische Parlamentswahlen ermöglichen wird; auch der Präsident soll vom Volk gewählt werden und dieser erhält u. a. das Recht den obersten Ankläger zu ernennen. Es wird zwei Vizepräsidenten geben.

Für Afghanistan existiert eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 1. September 2003).

Botschaften in Europa:

  • In Deutschland: Wilhelmstr. 65, D-10117 Berlin (Generalkonsulat: Liebfrauenweg 1a, D-53125 Bonn)
  • In Österreich: Kaiserstraße 84/1/3, A-1070 Wien
  • In der Schweiz: 63 Rue de Lausanne, CH - 1202 Genf, Tel.: +41 - (022) 731 14 49

Bevölkerung

Die 23,3 Millionen starke Bevölkerung (2003) Afghanistans besteht ethnisch aus Paschtunen (38%), Tadschiken (25%), Hazara (19%), Usbeken (6%) und mehreren kleinerern Gruppen (12%) (u.a. Aimaken (3,5%), Turkmenen, Belutschen).

Afghanistan hat die folgende Konfessionsverteilung: 99 Prozent Muslime (davon 84 Prozent Sunniten, 15 Prozent Schiiten), 1 Prozent Sonstige.

Amtssprachen sind Paschtunisch und Dari sowie auch Minderheitensprachen in Gebieten, wohl diese in erheblichen Umfang gesprochen werden.