Die Madagaskar-Moorente (Aythya innotata) ist eine extrem seltene Tauchente der Gattung Aythya, von der man bereits annahm, dass sie ausgestorben sei. 2006 wurde Enten dieser Art an einer Stelle in Madagaskar wieder beobachtet. Es wird nicht ausgeschlossen, dass Enten dieser Art auch an anderen Orten Madagaskars noch vorkommen. In jedem Fall gilt ihr Bestand aber die Art als unmittelbar vom Aussterben bedroht.[1]
| Madagaskar-Moorente | ||||||||||
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| Systematik | ||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
| Aythya innotata | ||||||||||
| (Salvadori, 1894) |
Merkmale
Madagaskar-Moorenten erreichen eine Körperlänge von 46 Zentimeter. Es ist die einzige Tauchente dieser Region. Die weiße Iris des Männchens, die weiße Flügelzeichnung sowie die lange Anlaufphase beim Wiederauffliegen unterscheidet diese Art von anderen, auf Madagaskar heimischen Entenarten.
Im Fluge erscheinen die Flügel dunkler als bei der verwandten Art. Den Weibchen fehlt, wiederum verglichen mit der Moorente, die weiße Sprenkelung der Brust.
Verbreitung und Lebensraum
Einziges bekanntes Verbreitungsgebiet ist (war) der Alaotra-See (Lac Alaotra) sowie benachbarte Seen auf dem Zentralplateau von Madagaskar. Es wird vermutet, dass die Art einst weiter über Madagaskar verbreitet war. Der Lebensraum sind ruhige Seen mit dichter Ufervegetation.
Bedrohung und Schutz
Nach Angaben von Webb und Delacour aus den 1920er und 1930er Jahren war die Ente noch relativ häufig am Alaotra-See. Mit der Einführung von neuen Fischen in den See bekamen die Enten neue Nahrungskonkurrenten. Die zunehmenden menschlichen Eingriffe, wie Weidewirtschaft, der Anbau von Reis, damit einhergehende Brandrodung an den Ufern und die Jagd vernichteten große Teile des Lebensraums der Vögel.
Vor der Wiederentdeckung 2006 wurde letztmals 1991 ein einzelnes Exemplar gefunden. In der Zeit hiernach stufte die IUCN die Art nicht als ausgestorben, sondern als vom Aussterben bedroht ein, weil nicht flächendeckend nach ihr gesucht worden sei[2]. 2006 wurde gleich eine ganze Gruppe dieser Enten gesichtet und somit bewiesen, dass die Art nicht ausgestorben ist[3].
Ein ausgestopftes Exemplar findet sich auch im Zoologischen Museum Amsterdam[4].
Quellen
Literatur
- Josep del Hoyo et al.: Handbook of the Birds of the World, Band 1 (Ostrich to Ducks). Lynx Edicions, 1992, ISBN 8487334105