Pegnitz (Fluss)

Fließgewässer im Landkreis Nürnberger Land in Bayern
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Pegnitz
Die Pegnitz als südliche und östliche Begrenzung der Fränkischen Schweiz

Die Pegnitz als südliche und östliche Begrenzung der Fränkischen Schweiz

Daten
Lage Bayern (Oberfranken, Oberpfalz, Mittelfranken), Deutschland
Flusssystem Rhein
Quelle bei Pegnitz
49° 0′ 0″ N, 11° 0′ 0″ O region-Parameter fehlt
Quellhöhe 425 m
Zusammenfluss nordwestlich der Altstadt von Fürth mit der Rednitz zur Regnitz region-Parameter fehltKoordinaten: 49° 0′ 0″ N, 10° 0′ 0″ O
49° 0′ 0″ N, 10° 0′ 0″ O region-Parameter fehlt
Mündungshöhe 283 m
Höhenunterschied 142 m
Sohlgefälle Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“
Länge Längenangabe ist keine Zahl
Linke Nebenflüsse Flembach, Hirschbach, Högenbach, Happurger Bach, Hammerbach, Sandbach, Röthenbach, Goldbach
Rechte Nebenflüsse Fichtenohe, Sittenbach, Schnaittach, Röttenbach, Bitterbach, Tiefgraben
Durchflossene Stauseen Wöhrder See
Großstädte Nürnberg, Fürth
Mittelstädte Lauf an der Pegnitz
Kleinstädte Pegnitz, Hersbruck, Röthenbach an der Pegnitz

Die Pegnitz (mit Fichtenohe) ist der knapp 102 km lange, rechte bzw. östliche Quellfluss der Regnitz in Franken.

Namensdeutung

Der Flussname Pegnitz geht zurück auf den 889 zu findenden Namen Paginza und wird als Ableitung mit einem -nt-Suffix zu indogermanisch bhog- „fließendes Wasser“ gesehen. 1119 bei der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Pegnitz ist sie als Begenze und 1196 als Begnitz zu finden bevor der heutige Name 1329 Erwähnung findet. In Franken wird sie auch oft Bengertz genannt.

Flusslauf

Die Quelle der Pegnitz befindet sich in der Stadt Pegnitz am Schlossberg (543 m ü. NN): Aus einer an diesem Berg in 425 m Höhe gelegenen mehrteiligen Karstquelle fließt das Wasser der Pegnitz erst durch das Pegnitzer Stadtgebiet und dann in südlichen Richtungen über Neuhaus, Velden und Hersbruck durch den Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Danach verläuft die Pegnitz in westlicher Richtung über Lauf und Nürnberg nach Fürth. Nördlich der Fürther Innenstadt vereinigt sie sich auf 283 Meter Höhe mit der Rednitz zur Regnitz.

Quelle und Oberlauf

 
Die Pegnitzquelle

Die Quellgebiete der von Norden in Richtung der Stadt Pegnitz und in die Pegnitz fließenden Bäche Weihergraben und Fichtenohe sowie der tatsächliche Oberlauf der Pegnitz weisen mehrere Besonderheiten auf:

So liegt einer der Ursprünge der Pegnitz im Craimoosweiher, der sich etwa 8,5 Kilometer nördlich der Stadt Pegnitz, rund drei Kilometer südlich von Creußen bzw. nur wenige Hundert Meter nördlich von Schnabelwaid befindet (je Luftlinie). Dieser fast 15 Hektar große und in 447,5 m Höhe liegende Teich liegt auf der Wasserscheide von Main und Pegnitz: Sein Wasser fließt sowohl nach Norden in den Roten Main als auch nach Süden über den Weihergraben in Richtung Pegnitz ab. Damit ist der Teich nicht nur eine hydrografische Besonderheit, sondern auch der Ursprung eines Kreises, der sich letztlich durch die Einmündung der Regnitz in den Main wieder schließt – eine in Europa recht seltene Gewässerbifurkation.

Der wichtigste Wassergeber der Pegnitz ist der Bach Fichtenohe, der im Lindenhardter Forst unweit der Quelle des Roten Mains knapp sechs Kilometer nordwestlich des Craimoosweihers entspringt. Seine Quelle befindet sich nördlich von Lindenhardt nahe der A 9. Die von dort hinunterfließende Fichtenohe wird etwas oberhalb der Stadt Pegnitz vom Wasser des aus dem Craimoosweiher kommenden Weiherbachs verstärkt und teilt sich dann in zwei Arme. Obwohl der in die vorerst nur wenige Hundert Meter lange Pegnitz einmündende rechte Arm der Fichtenohe bereits in Pegnitz recht stattlich auftritt, heißt der Bach weiterhin Pegnitz.

Eine weitere Besonderheit ist eine sogenannte Bachkreuzung in einem kleinen Park in Pegnitz, dem Wiesweiher. Dort unterquert der aus der Teilung hervorgegangene linke Arm der Fichtenohe die geradeaus fließende Pegnitz (also seinen früheren rechten Arm) mit Hilfe eines Dükers von links nach rechts und fließt weiter zum Wasserberg.

Am Wasserberg umfließt die Pegnitz die Anhöhe in weitem Bogen, die Fichtenohe verschwindet an der Röschmühle im Berg. Nach gut 300 Meter Luftlinie tritt das Flüsschen am Südhang des Berges wieder aus und windet sich endgültig der Pegnitz zu. Wie die Fichtenohe innerhalb des Berges fließt, ist unbekannt. Versuche mit angefärbtem Wasser ergaben jedoch, dass sie auf ihren verschlungenen Wegen durch das unterirdische Felsgeklüft etwa viermal so viel Zeit benötigt wie die oberirdische Pegnitz.

Zuflüsse

Zu den Zuflüssen der Pegnitz gehören (flussabwärts betrachtet)[2]:

Name GKZ Länge in km Zuflussrichtung Mündungsort Bemerkung
Fichtenohe/Pegnitz 24221000 22,59 links Pegnitz Der ortsübliche Name ist Fichtenohe, der Hauptname ist Pegnitz.
Flembach 24222000 1,43 links Auerbach in der Oberpfalz Der Zusammenenfluss von Fenkenwaldbach und Goldbrunnenbach bildet den kurzen Flembach. Seine Mündung befindet sich im Stadtteil Michelfeld.
Hirschbach (Wildbach) 24223800 12,40 links Pommelsbrunn Die Mündung befindet sich im Gemeindeteil Eschenbach.
Högenbach 24224000 10,37 links Pommelsbrunn
Happurger Bach 24225200 11,04 links Happurg
Sittenbach 24225400 10,79 rechts Hersbruck Die Mündung befindet sich im Stadtteil Altensittenbach.
Hammerbach 24225600 11,76 links Henfenfeld
Sandbach 24225920 7,13 links Reichenschwand
Schnaittach 24226000 14,59 rechts Ottensoos/Neunkirchen am Sand Die Mündung befindet sich an der Gemeindegrenze zwischen Ottensoos und Neunkirchen am Sand.
Röttenbach 24227200 9,56 rechts Neunkirchen am Sand
Bitterbach 24227400 6,27 rechts Lauf an der Pegnitz
Röthenbach 24228000 16,86 links Röthenbach an der Pegnitz
Langwassergraben 24229320 5,98 rechts Nürnberg-Laufamholz
Tiefgraben 24229340 6,96 rechts Nürnberg-Erlenstegen
Goldbach 24229392 7,40 links Nürnberg-Wöhrd

Städte an der Pegnitz

 
Pegnitz bei Lauf-Wetzendorf
 
Pegnitz in Nürnberg: Fronfeste und Schlayerturm
 
Modernes Schöpfrad in Nürnberg

Von der Quelle bis zur Mündung:

  • Pegnitz
  • Neuhaus an der Pegnitz
  • Velden an der Pegnitz
  • Hersbruck
  • Lauf an der Pegnitz
  • Röthenbach an der Pegnitz
  • Nürnberg: Im Stadtgebiet (ca. 14 km) bildet der Fluss Nebenarme aus. Im östlichen Stadtgebiet ist der Fluss zum Wöhrder See aufgestaut. Zahlreiche Brücken und Stege überqueren das Gewässer; u. a. die eiserne Hängebrücke (Kettensteg) aus dem Jahre 1824. Westlich der Maxbrücke gibt es ein Wehr. Im westlichen Stadtbereich wurde der Fluss in mehreren Abschnitten von 1998 bis 2001 renaturiert; dabei orientierte man sich an dem historischen Flussbett. Dort wurde auch ein Schöpfrad nach historischem Vorbild neu errichtet.
  • Fürth: Zahlreiche Brücken und Stege sind vorhanden. Im Rahmen des Projektes Uferstadt Fürth (Umgestaltung des ehemaligen Grundig-Firmensitzes zu einem Businesspark) wurde der Fluss 2003 im östlichen Stadtgebiet in ein naturnahes Bett gelegt; auf einer Länge von einem Kilometer sind zwei neue Schleifen und abgeflachte Ufer entstanden und ein Teil des ehemaligen Flussbettes wurde als Altwasser beibehalten. Diese Maßnahme wurde von der Europäischen Union kofinanziert.

Geschichte

Wenigstens seit dem Mittelalter ist die Pegnitz eine bedeutende Wirtschaftsader für die Region. Der Fischreichtum diente der Nahrungsversorgung und die Wasserkraft nutzte man für den Antrieb der Mühlen.

Nach dem großen Hochwasser im Februar 1909 (mit einem Abfluss von 370 m³/s) wurde der Fluss durch Begradigungen im Nürnberger Stadtgebiet um etwa vier Kilometer verkürzt.

Seit 1996 sind Planungen und Maßnahmen im Gange, den Lauf des Flusses zwischen Nürnberg und Fürth durch Schleifen wieder zu verlängern und somit naturnah zu gestalten.

Bildung und Freizeit

Östlich der Nürnberger Kernstadt zwischen Mögeldorf und Hammer bei Laufamholz hat das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg den Naturerlebnispfad Pegnitztal-Ost mit über 20 Stationen eingerichtet. Die Pegnitz ist außerdem sehr bekannt bei Wassersportlern, wie Kanu- und Kajakfahrern. Sie weist einige Stromschnellen und Staustufen auf.

Listen und verwandte Themen

Literatur

  • Herbert Liedel; Helmut Dollhopf: Die Pegnitz. Augenblicke eines Flusses. Mit Beiträgen von: Kurt Endres, Jürgen Franzke, Walter Gallasch, Klaus Schamberger - Würzburg: Stürtz, 1982, 120 S., ISBN 3-8003-0190-3
  • Max Schäfer: Die schönsten Wanderungen rechts und links der Pegnitz [Bleistiftzeichnungen: Oskar Koller. Fotos und Wanderskizzen: Max Schäfer]. - Lauf a.d. Pegnitz: Fahner, 1984, 96 S.
  • Max Schäfer: Highlights rechts und links der Pegnitz. Mit dem VGN-Ticket in der Rucksacktasche. Lauf: Fahner, 2001, 72 S., ISBN 3-924158-58-4
  • 10 Jahre Fischerei-Hegegemeinschaft Pegnitz 1981 - 1991. Lauf: Fischerei-Hegegemeinschaft Pegnitz, 1991, 46] S.
  • Dieter Piwernetz: Die Pegnitz. Ein Nachschlagewerk für Fischer und Naturfreunde und Festschrift anläßlich des 20-jährigen Bestehens der "Fischerei - Hegegemeinschaft Pegnitz". Redaktionelle Mitarbeit: Jürgen Balk .... - Nürnberg: Korn und Berg, 2002, 272 S., ISBN 3-87432-210-6
  • Ewald Glückert: Stadt und Fluss - Lauf und die Pegnitz. Unter Mitarb. von Ursula Maget .... - Oschersleben: Ziethen, 2003, 117 S., ISBN 3-935358-64-4 (ZeitenLauf; Bd. 3)

Einzelnachweise

  1. Kartenservices der Bayrischen Landesamtes für Umwelt
  2. Kartenservice des Bayrischen Landesamt für Umwelt
Commons: Pegnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien