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Schiffsdaten | ||
Schiffsklasse | Kanonenboot | |
Kiellegung: | 1903 | |
Stapellauf (Schiffstaufe): | 1903 | |
Indienststellung: | 1903 | |
Bauwerft: | Arsenal da Marinha, Lissabon | |
Besatzung: | ||
Technische Daten | ||
Vermessung: | ||
Wasserverdrängung: | Konstruktion: 626 t[1] | |
Länge: | 62,0 m[1] | |
Breite: | 8,3 m[1] | |
Tiefgang: | 2,8 m[1] | |
Maschinenanlage: | ||
Leistung: | ||
Höchstgeschwindigkeit: | ||
Bewaffnung: | 4x 100 mm Kanonen 6x Drei-Pfünder-Geschütze 1x Maschinengewehr[1] | |
Verbleib | ||
Von 1931 bis 1937 im Dienst der chinesischen Marine unter dem Namen Fu Yi |
Die Pátria (deu.: Vaterland) war ein Kanonenboot der portugiesischen Marine. Sie wurde im Arsenal da Marinha in Lissabon gebaut. Finanziert wurde sie mit Spenden von Portugiesen, die nach Brasilien ausgewandert waren.
Geschichte
1905 nahm die Pátria ihren Dienst im Marinebereich (Divisão Naval) Südatlantik mit Basis in Luanda auf. 1908 wurde sie zum Marinestützpunkt Macao zum Einsatz in der Flotte Fernost versetzt. Hier ging sie unter anderem gegen Piraten vor. So zum Beispiel zwischen dem 12. und 19. Juli 1910, als portugiesische Polizisten unter dem Feuerschutz der Pátria und dem Kanonenboot Macau auf der Insel Coloane mehrere chinesische Kinder aus Piratenhand befreiten. Die Pátria befand sich zu diesem Zeitpunkt unter dem Kommando von Leutnant ersten Grades José Campos Ferreira Lima.[1]
Detailliert berichtet der damalige Leutnant Jaime Correa do Inso vom Einsatz der Pátria bei der Rebellion von Manufahi in Portugiesisch-Timor 1911/1912 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Gago Coutinho. Die Pátria erreichte die Hauptstadt Dili am 6. Februar 1912. Sie blieb acht Monate in den Gewässern um Timor im Einsatz. Zwischenzeitlich wurde sie nur kurz nach Macao zurückbeordert, kehrte aber im April wieder nach Timor zurück, wo sie Betano an der Südküste von Timor bombardierte. Bei der Aktion, bei der es gelang, Boaventura, den Führer der Rebellen, gefangen zu nehmen, sollen laut Inso 1000 Menschen umgekommen sein. Außerdem bekämpfte die Pátria Rebellen in Oecussi. Die Marinesoldaten kämpften auch am Land und verteidigten einige Ortschaften. So den zweitgrößten Ort Baucau zwischen dem 29. Juni bis 25. Juli 1912. Am 16. August 1912 wurde schließlich der Ausnahmezustand für die Kolonie wieder aufgehoben.
1931 wurde die Pátria bei der portugiesischen Marine außer Dienst gestellt und an China übergeben. In der chinesischen Marine diente das Kanonenboot bis 1937 unter dem Namen „Fu Yu“.
Ein Modell und ein Gemälde der Pátria befindet sich heute im Marinemuseum in Lissabon.
Quellen
- Monika Schlicher: Portugal in Osttimor. Aberag, Hamburg 1996, ISBN 3-934376-08-8.
- History of Timor – Technische Universität Lissabon (englisch)
- Revista da Armada: Jaime do Inso (portugiesisch)
Einzelnachweise
Siehe auch
Literatur
- Jaime do Inso: Em Socorro de Timor, 1913, Lissabon
- Neuauflage beim Verlag Cosmos 1939 unter dem Titel „Timor – 1912“ (portugiesisch)