Der Hesselberg ist mit 689 Meter die höchste Erhebung Mittelfrankens und der Frankenalb. Der Berg liegt isoliert und weitab vom Zentrum der Frankenalb, in deren südwestlichstem Grenzgebiet. Die erste überlieferte Bezeichnung war Öselberg, deren Bedeutung vermutlich öder Berg war. Aus diesem Namen entwickelte sich später Eselberg und schließlich die heutige Bezeichnung Hesselberg. Der Berg gibt als alter Zeugenberg einen aufschlussreichen Einblick in die Erdgeschichte der Jurazeit. Er ist aber auch Zeuge einer wechselvollen Geschichte. Viele Begebenheiten wurden von Generation zu Generation überliefert und haben sich oft in sagenhaften Legenden mit den Tatsachen vermischt. Heute suchen die Menschen den Hesselberg auf, um die Natur und die herrliche Aussicht zu genießen, die bei sehr klarem Wetter den nördlichsten Blick zu den Alpen bietet (gute Augen oder - noch besser - ein Fernglas vorausgesetzt).
Form, Lage und Ausdehnung
Der Berg hat eine Länge von etwa 6 Kilometern und ist durchschnittlich 1-2 Kilometer breit. Mit Ausnahme der Südseite sind die Hänge größtenteils mit Nadel- oder Mischwald bedeckt. Die markante Südseite ist im oberen Teil weitgehend waldfrei. Im Süd- und Nordosthang befinden sich großflächige Magerrasen mit ihren typischen Wacholderbüschen. In seiner Längsachse lässt sich der Hesselberg in 5 Zonen einteilen (siehe Panoramabild):
- Im westlichen Anstiegsbereich überwiegt Nadelwald. Hier beginnt der geologische Lehr- und Wanderpfad.
- Die westliche Hochfläche, auch Gerolfinger Berg genannt, mit ihren dolinenartigen Vertiefungen, seinen vielen Hecken und Sträuchern und einigen schönen Aussichtspunkten hat ein besonders ursprüngliches Aussehen. Diese Vertiefungen sind jedoch keinesfalls natürlich entstanden, sondern sind die Folge von ehemaligen Abgrabungen. Das hier gewonnene Material wurde zum Wegebau und zum Kalkbrennen verwendet.
- Der Mittelteil, auch Ehinger Berg genannt, mit dem Hauptgipfel und dem Fernsehturm ist seit 1994 wieder größteneils zugänglich, zuvor war hier militärisches Sperrgebiet.
- Touristisch am bedeutendsten ist die als Osterwiese oder Röckinger Berg bezeichnete, waldfreie, östliche Hochfläche. Dieser Abschnitt ist gleichermaßen Startplatz für Modellflugzeuge und Drachenflieger und Aussichtsplattform zum Wandern und Flanieren. An besonders klaren Tagen können sogar die Alpen mit der Zugspitze erkannt werden.
- Der sagenumwobene östlichste Ausläufer des Hesselbergs ist stark bewaldet und trägt die Bezeichnung Schlössleinsbuck. Diese kleine Bergkuppe wird auch als der "Kleine Hesselberg" bezeichnet.
Entstehungsgeschichte und geologischer Aufbau
Die Entstehung in der Jurazeit
Vor 200 Millionen Jahren erstreckte sich das Jurameer vom Nordseebecken bis weit in den Süden und bedeckte das alte Keuperland. Die Hesselbergregion befand sich zu dieser Zeit am Rande dieses Meeres. Zahlreiche Zuflüsse brachten vom östlich gelegenen Festland riesige Geröllmassen heran und formten am Meeresboden eine an Tieren und Pflanzen reiche vielschichtige Landschaft. Nacheinander lagerten sich im Laufe von über 40 Millionen Jahren die verschiedenen Schichten des Juragesteins ab: unten die des Schwarzen Jura (Lias), darüber die des Braunen Jura (Dogger) und als oberer Abschluß die des Weißen Jura (oberer Jura oder Malm). Jede dieser Schichtstufen kennzeichnet durch das typische Gestein und die darin enthaltenen, ebenso artspezifischen Fossilien ihre eigene Zeitepoche. Da bestimmte Fossilien nur in bestimmten Gesteinsschichten vorkommen, spricht man von Leitfossilien. Im Laufe weiterer Millionen Jahre verlandete das Jurameer vollständig. Schließlich wurden in weiteren Millionen Jahren durch Erosion ganze Gesteinsschichten abgetragen. Nur das härteste Gestein konnte wiederstehen und ließ markante Zeugenberge wie den Hesselberg übrig, die heute wie große Inseln aus der Landschaft ragen.
Die Gesteinsschichten des Berges
Auf den Informationstafeln des Geologischen Lehrpfades wird die Entstehungsgeschichte dem Wanderer auf eine sehr anschauliche Art erklärt. Die drei Hauptstufen des Jura (Lias, Dogger, Malm) werden in der Geologie jeweils in sechs Unterstufen eingeteilt und mit den griechischen Buchstaben alpha bis zeta bezeichnet.
Die Schichten des Schwarzen Jura (Lias)
Die dunklen Farben aus Tonen und Mergeln geben dem Schwarzen Jura seinen Namen. Diese cirka 50 m mächtige Schichtstufe bildet die fruchtbare hügelige Umgebung des Berges. Seine untersten Schichten (Lias alpha bis gamma) befinden sich unter der Erdoberfläche. Der Amaltheenton (Lias delta) bildet mit einer Mächtigkeit von 35 m die höchste Unterstufe des Lias. Eine Besonderheit ist der 10 m mächtige Posidonienschiefer (Lias epsilon). In ihm befinden sich auch Fossilien von größeren Tieren, so wurden z.B. bedeutende Saurier in dieser Schicht gefunden. In einer Grube am Beginn des Lehrpfads sind diese Schieferschichtungen gut erkennbar, darüber befindet sich die etwa 2,7 m mächtige Jurensismergelschicht (Lias zeta).
Die Schichten des Braunen Jura (Dogger)
Die tiefbraunen Verwitterungsfarben der höheren Schichten geben dem Braunen Jura seinen Namen. Ursache ist der höhere Eisengehalt. Insgesamt bildet die 135 m mächtige Schicht des Dogger den Hauptanstieg der Hesselberghänge. Die unterste Schicht ist der 75 m mächtige Opalinuston (Dogger alpha). Darüber folgt die 40 m mächtige Schicht des Eisensandstein (Dogger beta). Diese Schicht ist wegen ihres steilen Anstiegs besonders markant. Da der Opalinuston wasserundruchlässig ist, hat sich am Übergang zum Eisensandstein ein Quellhorizont gebildet. Die Schichten des Dogger gama (Sowerby-Schichten) (1 m), des Dogger delta (Ostreenkalk) (4 m), und des Dogger epsilon (Oolithkalk) (2 m) werden auch als Oolithe zusammengefasst. Diese Schichten sind reich an Versteinerungen. Den Abschluss des Dogger bildet der nur 2 m mächtige Ornatenton (Dogger zeta). Diese kleine Schicht bildet eine kleine Terasse um den Hesselberg. Auf seiner Südseite wurden die Häuser der Volkshochschule erbaut.
Die Schichten des Weissen Jura (Malm)
Diese oberste Juraschicht ist nach ihrer hellen Farbe benannt. In der Fränkischen Alb können diese Schichten bis zu 400 m hoch werden. Am Hesselberg sind sie jedoch zum größten Teil bereits abgetragen, sodass nur noch 85 m erhalten sind. Die Malm-Gesteine sind zum Teil Meeressedimente, teils Riffe ehemaliger Meeresschwämme. Diese Schwammriffe (Felsen) sind im Bereich des Hauptgipfels stark verbreitet. Der helle Kalkstein des Weissen Jura war schon immer ein beliebtes Baumaterial für den Hausbau (Branntkalk) und den Straßenbau (Schotter). Die im Bereich der westliche Hochfläche entstandenen Vertiefungen sind die Folge von Materialabgrabungen. Die untersten Schichten bilden die als Malm alpha zusammengefassten, etwa 25 m hohen, Impressaschichten (tiefer Malm alpha) und die Bimammatumkalke (höherer Malm alpha). Der alte Name der Planulakalke (Malm beta) ist Werkkalk, was wiederum auf die Verwendung als Baumaterial hinweist. Diese etwa 15 m hohe, stark von Schwammriffen durchsetzte Schicht, baut die Hochfläche der Osterwiese auf. Der Steinbruch unterhalb des Hauptgipfels besteht in seinem unteren Bereich aus Planulakalke und in seinem oberen Bereich zeigt er die Atoxioceratenschicht (Malm gamma). Der Hauptgipfel wird durch diese bis 20 m mächtige Schicht aufgebaut. Die obere Schicht des Malm gamma und die Schichten des Malm delta bis Malm zeta sind auf dem Hesselberg bereits abgetragen.
Besiedlungsgeschichte im Hesselbergraum
Auf einigen Parkplätzen im Bereich der Fremdenverkehrsregion Hesselberg wurden Schautafeln aufgestellt, die einen guten Einblick in die Besiedlungsgeschichte dieser Region vermitteln.
Vor- und Frühgeschichte
Bereits in vorgeschichtlichen Zeiten suchten erste Siedler den Hesselberg als Flucht- und Wohnstätte auf. Archäologische Funde aus der Steinzeit (ca. 10000 bis 2000 v.Chr.) wurden vor allem im Bereich der Osterwiese gemacht. In der Bronzezeit (ca. 2000 bis 1300 v.Chr.) setzte eine kontinuierliche Besiedlung des Berges ein. In der Urnenfelderzeit (ca. 1200 bis 750 v. Chr.), wurde die Siedlung auf den Hochflächen mit Ringmauern, Gräben und Wallanlagen umgeben. Noch heute lassen die Reste der 5 km langen Randwälle um die Osterwiese, dem Ehinger und dem Gerolfinger Berg die einstige Bedeutung dieser Befestigungsanlage erahnen. Hinter dem schützenden Mauerwerk entwickelte sich ein bedeutendes politisches, wirtschaftliches und religöses Stammeszentrum. Lange Zeit wurden diese Anlagen den Kelten zugeordnet. Aber nur ein Einzelfund (Waffenausstattung eines Kriegers) aus der Latènezeit (500 bis 15 v.Chr.) weist auf einen kurzen Besuch durch die Kelten hin. Im Stadtmuseum in Oettingen und im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Gunzenhausen sind zahlreiche Exponate in Form von Werkzeugen und Waffen zu besichtigen.
Die Römer
In der Zeit von 81 bis 242 n. Chr. wurde das Hinterland des Berges von den Römern besetzt. Der berühmte römische Grenzwall Limes überquerte hier im Westen des Berges die Flüsse Wörnitz und Sulzach. Reste des Limes sind als Steinrücken noch versteckt in Wäldern zu finden. In der Nähe von Ruffenhofen befand sich ein grosses Kastell. Die meisten privaten und militärischen Mauerreste sind heute im Boden der Wiesen und Felder verborgen. Im Heimatmuseum in Weiltingen sind einige römische Fundstücke zu bewundern.
Die Alamannen und Franken
Im 3. Jahrhunder brachen nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches alamannisch-elbgermanische Verbände in die Region ein und zerstörten die Wehrbauten des Limes und die Kastelle und Wohnsiedlungen der Römer. Sie gründeten die ersten Gehöftgruppen und bewirtschafteten das Land als Bauern und Viehzüchter. Die Dörfer Röckingen, Ehingen, Gerolfingen, Weiltingen und Irsingen haben ihren Ursprung in dieser Zeit. Im 5. Jahrhundert kamen aus dem unteren Maintal die Franken und leiteten die zweite Siedlungsbewegung ein. Sie gründeten z. B. die Dörfer Lentersheim, Obermögersheim, Geilsheim, Frankenhofen und Königshofen. Zu dieser Zeit setzte auch die Christianisierung ein. Franken und Alamannen besiedelten weiterhin gemeinsam die Hesselbergregion, im Laufe der Jahre bekamen die Franken jedoch klar die Oberhand.
Vom Mittelalter zur Neuzeit
Im frühen Mittelalter gehörte die Hesselberggegend zu den Forstbereichen der Könige. Reste von mittelalterlichen Burganlagen findet man auf dem Ehinger Berg und dem Schlössleinsbuck. Die Reste der Burganlage auf dem Ehinger Berg gehen auf die karonlingisch-ottonische Zeit zurück (8.-9. Jahrhundert). Gräberfunde weisen auf ein gewaltsames Ende durch ungarische Soldaten hin. Dabei brannte die Burg im 10. Jahrhundert ab. Danach endete die direkte Besiedlung des Hesselbergs. Es folgten verschiedene Territorialherren, wie die Grafen von Truhendingen und von Oettingen und die Burggrafen von Nürnberg. In der Markgrafenzeit ging die Region in den Besitz der Markgrafen von Ansbach über. Vor dem Zweiten Weltkrieg spielte auch das jüdische Leben und die jüdische Kultur eine wesentliche Rolle im gesamten Hesselbergraum. Schon im 14. Jahrhundert wurden jüdische Bewohner in Urkunden erwähnt. Viele Juden kamen als Geschäftsleute und Gelehrte zu hohen Ehren. Doch auch in den Städten und Dörfern um den Hesselberg wüteten die Nationalsozialisten, zerstörten die Synagogen und vertrieben die Juden oder verschleppten sie in Konzentrationslager. Der fränkische Gauleiter Julius Streicher machte den Hesselberg zum politischen Versammlungsort und Treffpunkt der Nationalsozialisten. Jährlich wurden im Juni die Frankentage abgehalten. Aus dieser dunklen Geschichte ist zum Glück nichts übrig geblieben. Im Gegenteil, seit 1951 treffen sich jährlich Tausende von Christen zum Bayerischen Evangelischen Kirchentag auf dem Berg. Zwischen 1945 bis 1992 diente der Bereich um den Hauptgipfel den amerikanischen Streitkräften als Radarstation.
Sagen und Erzählungen
Es ist nicht verwunderlich, dass sich um einen so eigentümlichen Berg mit soviel Geschichte und Geschichten auch zahlreiche Sagen und Legenden raunen. Der aufmerksame Leser wird durchaus Parallelen zur realen Geschichte entdecken. Im Folgenden drei Beispiele.
Die Sage vom Teufelsloch
Vor langer Zeit hüteten einige Knaben auf dem Hesselberg Schafe. Zu dieser Zeit gab es auf dem Berg eine tiefe Höhle, die inzwischen verschüttet ist. Von Neugier geplagt, wollten die Jungen wissen, was sich in dieser Höhle befindet. Deshalb wurde einer von ihnen mit einem Strick in das tiefe Loch hinabgelassen. Zuvor wurde beschlossen, dass sie ihn sofort hochziehen würden, sobald er am Strick zieht. Kaum war der Junge jedoch in der Höhle, als ein dreibeiniger Hase über den Weg humpelte. Kurzentschlossen rannten die Knaben dem Hasen nach um ihn zu fangen. Aber je weiter sie ihm nachrannten desto schneller wurde der Hase. Schließlich gaben sie die Jagd auf. Als sie zur Höhle zurückkamen, fiel ihnen ihr Freund in der Höhle wieder ein. Schnell zogen sie den Strick herauf. Dieser war mit Blut befleckt und an seinem Ende hing ein Bocksfuß. Der Knabe war jedoch für immer verschwunden.
Der Berggeist
Es wird erzählt, dass vor unendlich langen Zeiten auf dem Hesselberg eine gewaltige Burganlage gestanden hat. Auf dieser Burg lebte der Burgherr mit seiner einzigen Tochter. Das Mädchen führte den Haushalt für ihren Vater und besaß die Schlüssel zu allen Räumen der gesamten Burg. Diese Burg wurde von den Hunnen zerstört. Dabei kam das Mädchen in den Gemäuern ums Leben. Es wird weiter erzählt, dass sie noch heute mit ihrem Schlüsselbund am Gürtel auf dem Berg umhergeistert. Sie wird meistens in der Samstagnacht nach den vier Quatembern gesehen.
Die unerlösten Jungfrauen vom Schlößleinsbuck
Die Einheimischen erzählen, dass auf dem Schlößleinsbuck die Geister von drei verfluchten Jungfrauen hausen. Zwei von ihnen sind vollkommen weiß gekleidet, die dritte trägt jedoch einen schwarzen Rock. Einem Knecht, der in der Nähe des Berges den Acker bestellte, erschienen die drei Jungfrauen und flehten ihn an, ihnen in den Berg zu folgen um sie dort zu erlösen. Da er reinen Herzens sei, brauche er die bösen Mächte des Dunkeln nicht zu fürchten. Sie erzählten ihm, dass sie auf den Weg in den Berg auf sechs Männer treffen würden, die mit ihren bis zum Boden reichenden Bärten um einen Tisch säßen. Im zweiten Raum würde ein schwarzer Hund mit feurigen Augen hocken, der einen Schlüssel im Maul habe. Diesen Schlüssel müsse der Knecht nehmen, auch wenn der Hund Feuer speie. Mit diesem Schlüssel komme er in eine Kammer mit einem riesigen Schatz, der dann ihm gehören würde. Der Knecht bekam jedoch fürchterliche Angst und verließ die Jungfrauen unerlöst. Es wird weiter erzählt, dass die Jungfrauen auch heute noch mutige Männer ansprechen, die ihnen in den Berg folgen sollen, damit sie erlöst werden können.
Die Hesselbergregion heute
Einrichtungen auf dem Hesselberg
Die Evangelisch-Lutherische Volkshochschule auf dem Hesselberg wurde als erste Volkshochschule in Bayern am 14. Mai 1951 gegründet. Zentrale Aufgabe ist die Erwachsenenbildung für die ländliche Diakonie (Familienpfegerin, Dorfhelferin, Betriebshelfer). Das evangelisch-lutherische Dekanat Ansbach hat das alte Hesselberghaus in der Nähe des Gipfels zu einem beliebten Freizeitheim für die Jugend ausgebaut.
Veranstaltungen im Kalenderjahr
Wichtigstes Ereignis ist der weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Bayerische Evangelische Kirchentag. Er findet jährlich am Pfingstmontag auf dem Hesselberg statt. Seit 1803 findet traditionell jeden ersten Sonntag im Juli die Hesselbergmesse auf der Osterwiese statt; damals besuchte Preußenkönig Friedrich Wilhelm und seine Gemahlin Luise den Berg.
Die Gemeinden rund um den Berg
Die Grenzen von vier Gemeinden verlaufen über den Hesselberg. Es ist eine kleine Besonderheit, daß die Hauptorte dieser Gemeinden direkt am Fuße des Berges liegen, während die übrigen Gemeindeteile fast sternförmig von diesen Zentren ausstrahlen. Im Norden liegt die Gemeinde Ehingen (ca. 2100 Einwohner/4700 ha). Ein Wanderweg führt durch Obstwiesen und durch den bewaldeten Nordhang hinauf zum Gipfel. Informationstafeln informieren über die Imkerei. Im Osten des Berges liegt die kleine Gemeinde Röckingen (ca. 800 Einwohner/1091 ha). Der überwiegend sonnige Wanderweg zur Osterwiese führt im letzten Teilbereich durch eine malerische, schattige Lindenallee. Im Südhang liegt Gerolfingen (ca. 1100 Einwohner/1300 ha) mit einer Fahrstraße zu den Parkplätzen auf dem Hesselberg. Im Westen befindet sich Wittelshofen (ca. 1300 Einwohner/2422 ha), am Zusammenfluss von Wörnitz und Sulzach. Der Ort ist Ausgangspunkt des Geologischen Lehrpfads.
Erholungsregion Hesselberg
Die bereits genannten Gemeinden rund um den Hesselberg und die Gemeinden Langfurth, Unterschwaningen, Wassertrüdingen, Weiltingen, Wilburgstetten und Mönchsroth haben sich zur Erholungsregion Hesselberg zusammengeschlossen. Dieser Fremdenverkehrsverband vertritt hauptsächlich touristische Interessen.
Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg mbH
Die Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg mbH wurde am 5. Oktober 1999 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss weiterer Gemeinden, der weit über die regionalen Grenzen des Hesselbergraums hinaus geht. Die Aufgaben und Einflussbereiche der Gesellschaft sind sehr global und umfassen u. a. Wirtschaft, Kultur und Tourismus.
Natur und Landschaftsschutz
Eine wichtige Aufgabe der Landschaftspflege ist die Erhaltung der trockenen Magerrasen. Die traditionelle Wanderschäferei leistet hierfür wertvolle Dienste. Die Beweidung durch Schafe ist Grundvoraussetzung für die langfristige Erhaltung der Magerrasen. Die Tiere halten das Gras kurz und verhindern das Wachstum von Gehölzen.
Die Silberdistel ist ein Wahrzeichen des Hesselbergs. Einige Quellen bilden artenreiche Biotope. In den unteren und mittleren Bereichen der Hänge bieten alte Streuobstwiesen mit ihren hochstämmigen Obstgehölzen den Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen. Dasselbe gilt für die vielen Hecken und Gebüsche. An den Berghängen überwiegt der Hochwald. Im oberen Bereich wird noch großflächig Niederwald gepflegt, in dem sich seltene Tiere und Pflanzen wohlfühlen.
Sport und Freizeit
Auf und um den Hesselberg wurden zahlreiche Wanderwege angelegt. Die beiden wichtigsten informieren den Wanderer mit Hilfe zahlreicher Thementafeln. Der Geologische Lehrpfad führt in 3 Kilometern vom Ausgangspunkt bei Wittelshofen auf den Gipfel des Berges. Er informiert über die erdgeschichtliche Entstehung des Berges und dessen geologischen Aufbau. Der Hesselberg-Pfad ist ein aussichtsreicher Rundweg auf den Hesselberghöhen und informiert über allgemein Wissenswertes vom Hesselberg. Beide Wanderwege sind sehr gut miteinander kombinierbar. Die Osterwiese ist Treffpunkt von Modellfliegern. Dort befinden sich auch die Startplätze der Drachenflieger und Paraglider. Im nahen Insingen ist der regionale Segelflugplatz. Das wettkampfmäßige Tontaubenschießen wurde wegen der Bleibelastung aufgrund der Intervention des Naturschutzes verboten. Am Fuße des Berges können Angler an Wörnitz und Sulzach ihr Hobby ausüben. Für den Wintersport hat der Deutsche Alpenverein (Sektion Hesselberg mit Sitz in Bechhofen) am Nordhang eine kleine Schutzhütte mit Liftbetrieb errichtet.
Ausflugsziele
- Die alten Städte Nördlingen, Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Rothenburg, Ansbach und Gunzenhausen
- Das Neue Fränkische Seenland
- Der Hahnenkamm
- Der Naturpark Altmühltal
- Diverse Orte und Museen
Quellen und Literatur
- Informations- und Schautafeln auf und um den Hesselberg
- Schrenk Johann; Zink Karl Friedrich; Keller Walter E.
- Vom Hahnenkamm zum Hesselberg - Bilder einer fränkischen Kulturlandschaft.