Schulbuchkommissionen werden mit dem Ziel gegründet, durch Multiperspektivität oder durch Harmonisierung von Schulbüchern verschiedener Staaten eine von einseitig nationalen Geschichtsbildern und Vorurteilen dominierte Sichtweise zu korrigieren. Beteiligt werden in der Regel Fachwissenschaftler, Fachdidaktiker und Vertreter der Bildungsbehördern. Ihre Arbeit wird in Schulbuchempfehlungen dokumentiert, teilweise werden auch neue Schulbücher entwickelt.
Diese Einrichtungen dienen einer international ausgerichteten Geschichtspolitik, die die Völkerverständigung fördern und Feindbilder abbauen soll. In Deutschland sind mehrere Kommissionen beim Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung angesiedelt, die erste wurde dort 1951 zum deutsch-französischen Geschichtsbild in den Schulbüchern gegründet. Strittig in den Gesprächen zwischen Polen (seit 1972), Tschechien und Deutschland sind z.B. die Fragen der Grenzziehung (Oder-Neiße-Grenze, die sudetendeutsche Gebiete, die Vertreibungen und ihre Einordnung in den historischen Zusammenhang. Eine deutsch-israelische Schulbuchkommission (seit 1985) hat Empfehlungen zur Darstellung der deutsch-jüdischen Geschichte erarbeitet. Ein Deutsch-französisches Geschichtsbuch liegt seit 2006 vor, das in Deutschland vom Ernst Klett Verlag herausgegeben wird.
Siehe auch: Geschichtskommission
Weblinks
- Schulbuchprojekte Links
- Deutsch-polnische Schulbuchkommission
- Dokumente der Deutsch-polnischen Schulbuchkommission zum Download
- Deutsch-tschechische Schulbuchgespräche
- Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung
- Deutsch-französisches Geschichtsbuch beim Ernst Klett Verlag
- Publikationen über Schulbuchkommissionen bei LitDok Ostmitteleuropa / Herder-Institut (Marburg)