Nordische Länder

geografische und kulturelle Region
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Die nordischen Länder oder „Der Norden“ werden als die Staaten Nordeuropas definiert, die in Skandinavien liegen oder aber durch die Kalmarer Union historisch und kulturell miteinander verbunden waren und heute im Nordischen Rat vertreten sind. Der Begriff „Norden“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt und fand insbesondere durch das länderkundliche Werk von Axel Sømme „A Geography of Norden“ (1960) weite Verbreitung.

Die Fahnen der nordischen Länder
Die nordischen Ministerpräsidenten, 2007

Die nordischen Länder haben zusammen rund 25 Millionen Einwohner (Stand 2007). Es sind die skandinavischen Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, die Republiken Finnland und Island sowie die autonomen Gebiete Färöer, Grönland (beide zu Dänemark) und Åland (zu Finnland). Estland, das kulturell und sprachlich stark mit Finnland verbunden ist, versteht sich ebenfalls als Teil dieser Region und verkündete, in naher Zukunft dem Nordischen Rat beitreten zu wollen.

In der Region fungieren das Schwedische, Dänische oder Norwegische als Verkehrssprachen. Während die Mehrheitsbevölkerung Dänemarks, der Färöer, Islands, Norwegens, Schwedens und Ålands skandinavische Sprachen sprechen, gehören die Finnen, Esten und Sámi zur finno-ugrischen Sprachfamilie. Die Inuit in Grönland sprechen Kalaallisut, eine eskimo-aleutische Sprache.

Zum kulturellen Norden zählt sich auch die dänische Volksgruppe in Südschleswig (Deutschland), die ungefähr 50.000 Menschen umfasst. Die Bewohner der britischen Shetlandinseln und Orkneys haben historische Bezüge zum Norden, gleichwohl ihre ursprüngliche Sprache Norn ausgestorben ist.

Überblick und internationale Organisationen

Die nordischen Länder weisen trotz ihrer geographischen Nähe und oftmals gemeinsamen Geschichte eine große Vielfalt auf. Auch auf internationaler Ebene sind sie teilweise sehr unterschiedlich vertreten, entgegen dem "Skandinavismus" und Zielvorstellungen beispielsweise des Nordischen Rates.

Nordische Länder
Schweden  Schweden Danemark  Dänemark Finnland  Finnland Norwegen  Norwegen Island  Island  Grönland  Färöer  Åland
Einw./Mio. 9,1 5,4 5,3 4,7 0,313 0,056 0,048 0,027
Staatsform Monarchie (1523) Monarchie (10. Jh.) Republik (1919) Monarchie (1905) Republik (1944) Auton. Nation (1979) Auton. Nation (1948) Auton. Prov. (1921)
Amtssprache, Minderheit (M) Schwedisch (Ostsk.), M: Samisch u.a. Dänisch (Ostsk.), M: Deutsch Finnisch, Schwedisch, M: Samisch u.a. Norwegisch (Westsk.), M: Samisch u.a. Isländisch (Westsk.) Grönländisch, Dänisch Färöisch, Dänisch Schwedisch (Ostsk.)
Nordischer Rat Mitglied seit 1952 Mitglied seit 1952 Mitglied seit 1955 Mitglied seit 1952 Mitglied seit 1952 Ministerrat seit 1971 Ministerrat seit 1971 Ministerrat seit 1971
Westn. Rat seit 1985 seit 1985 seit 1985
 NATO seit 1949 seit 1949 seit 1949 über Dänemark über Dänemark
EFTA/EWR Mitglied 1960-95 Mitglied 1960-73 Assoz. 1961, Mitglied 1986-95 seit 1960 seit 1970
 EU seit 1995 seit 1973 seit 1995 Ref. 1973, 1995 Austritt 1985 1972 gegen Beitritt seit 1995 nach Ref.
 Euro SEK, Euro-Ref. 2003 DKK, WKM II Euro seit 1999 NOK ISK DKK DKK Euro
Nord. Passunion seit 1954 seit 1954 seit 1954 seit 1954 seit 1954
Schengen 1996/2001 1996/2001 1996/2001 1996/2001 1996/2001

Flaggen

Die Flaggen der fünf nordischen Länder sind skandinavische Kreuzflaggen, die auf dem Dannebrog basieren.

Auch die autonomen Gebiete Åland und Färöer führen das Nordische Kreuz in der Flagge; die Flagge Grönlands nicht. Sie ist dennoch in Farbgebung und Gestaltung (Motiv zum Mast hin verschoben) an den Dannebrog angelehnt.

Literatur

  • Sømme, A. (1960): A Geography of Norden: Denmark, Finnland, Iceland, Norway, Sweden. Oslo ISBN 3-14-160275-1
  • Gläßer, E., Lindemann, R. U. Venzke, J.-F. (2003): Nordeuropa. Darmstadt ISBN 3-534-14782-0