Václav Hájek z Libočan

böhmischer Chronist des Mittelalters
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Václav Hájek z Libočan, auch Wenzeslaus Hajek von Libotschan, Wenceslai Hagecii, Wenceslai Hagek a Liboczan, († 1553 in Prag) war ein böhmischer Chronist des Mittelalters.

Er stammte aus einer kleinen Adelsfamilie. 1520 wurde er Pfarrer in Kostelec bei Budyně nad Ohří und ein Jahr später Kaplan in Zlonice. 1521 trat er zum Katholizismus über. 1524 war er ein beliebter Prediger im Tomáš Kloster auf der Prager Kleinseite. Ab 1527 war er Dekan auf der Burg Karlštejn und Pfarrer in Tetín. Im Mai 1533 wurde er durch die königlichen Beamten zum Verwalter des Kapitels Vyšehrad ernannt. 1544 wurde er Probst des Kapitels in Stará Boleslav. Ein Jahr später wurde er wegen Ungehorsam verhaftet.

Seine umfangreiche Chronik der böhmischen Geschichte, reicht von der Ankunft des Urahnen Čech im Jahr 644 bis zur Krönung des Ferdinand I. von Habsburg im Jahre 1526. Das Werk ist eine spannende Geschichtsdarstellung, die jedoch einige Ungenauigkeiten, Irrtümer und Fehlinterpretationen enthält. Trotzdem war die Chronik bis Ende des 18. Jahrhunderts eines der Hauptwerke der böhmischen Geschichte.