Pawlowscher Hund

Experiment aus der Verhaltensbiologie
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Die Bezeichnung "Pawlowscher Hund" bezieht sich auf das erste empirische Experiment des russischen Forschers Ivan Pawlow zum Nachweis der klassischen Konditionierung.

Pawlow hatte durch Zufall beobachtet, dass bei Zwingerhunden schon die Schritte des Besitzers Speichelfluss auslösten, obwohl noch gar kein Futter in Sicht war. Er schloss daraus, dass das Geräusch der Schritte, dem regelmäßig die Fütterung folgte, für die Hunde mit Fressen verbunden war. Er gestaltete ein entsprechendes Experiment mit Hunden. Auf die Darbietung von Futter, einem natürlichen Reiz, folgt Speichelfluss, auf das Ertönen eines Glockentons nicht. Wenn aber der Glockenton wiederholt in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Anbieten von Futter erklingt, reagieren die Hunde schließlich auf den Ton allein mit Speichelfluss. Dieses Phänomen bezeichnete Pawlow als klassische Konditionierung.

Das Futter ist ein natürlicher, unkonditionierter Reiz. Der Glockenton ist durch den Prozess der Konditionierung zum konditionierten Reiz geworden. Pawlow nahm als Erklärung dafür sehr einfache Prozesse im Sinne einer automatischen Verknüpfung der zwei Reize an. Über komplizierte kognitive Prozesse machte er sich dabei keine Gedanken, zumal es sich bei den von ihm untersuchten konditionierten Reaktionen wie dem Speichelfluss um Reflexe handelte.

Für seine Arbeiten zur Konditionierung erhielt Ivan Petrovitch Pavlov 1904 den Nobelpreis für Medizin.