2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32
Das 2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32 war ein Infanterie-Regiment der Preußischen Armee, das unter diesem Namen zuerst in Mainz und dann in Meiningen stationiert war.

Das Regiment bestand aus drei Bataillonen und war Teil der 22. Division mit Kommando in Kassel.
Geschichte
Das Regiment ging aus mehreren Landwehrbataillonen hervor, die während der Befreiungskriege gemeinsam gegen Napoleon kämpften und am 25. November 1815 in Wesel zu einem Infanterie-Regiment vereinigt wurden. Dies waren je ein Bataillon des Elb-Regiments, des Westfälischen Landwehr-Regiments und des Obersächsischen Landwehr-Regiments. Die Standorte wechselten in den ersten Jahrzehnten häufig und befanden sich 1816 in Münster, Dortmund, Hamm und Soest, 1817 in Erfurt, 1830 in Koblenz, 1831 in Köln, 1832 wieder in Erfurt und 1860 in Halle (Saale).
Am 7. Mai 1861 wurde das Regiment schließlich zum „2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32“ und war für einige Jahre in Mainz unter Regimentschef General der Infanterie von Schack ansässig, ehe es dann nach dem Deutschen Krieg endgültig in Meiningen, der Landeshauptstadt von Sachsen-Meiningen stationiert wurde. Dort bezogen das I. und II. Bataillon die von 1865 bis 1867 neu errichtete Stadtkaserne, auch Hauptkaserne genannt. Das III. Bataillon verblieb zunächst in Kassel. Chef des Regiments wurde der Herzog von Sachsen-Meiningen, Georg II..
1895 wurde das III. Bataillon ebenfalls in Meiningen stationiert und bezog die neuerbaute Nordkaserne in der Leipziger Straße. Nach den Teilnahmen im Deutsch-Französischen Krieg und dem Ersten Weltkrieg wurde das Regiment im Zuge der Demobilisierung im Dezember 1918 aufgelöst. In der Stadtkaserne waren anschließend die Reichswehr (ab 1920), ein Bataillon der Deutschen Wehrmacht (1933-1945) und eine Panzereinheit der Sowjetarmee (1945-1991) stationiert. Die Gebäude der Nordkaserne dienten ab 1919 als Wohnhäuser.
Standorte
Regimentschef
1861-1866 General der Infanterie von Schack
1867-1914 Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen
Kommandeure
1815 bis 1860: |
1861 bis 1905: |
Feldzüge
- Teilnahme am Schleswig-Holsteinischer Krieg von 1848-1851
- Im Deutschen Krieg Preußen gegen Österreich und dessen deutsche Verbündete 1866 nahm das Regiment an Kämpfen in Hammelburg (10. Juli), Helmstadt (25. Juli) und Uettingen (26. Juli) teil.
- Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm das Regiment an den Kämpfen bei Wörth (6. August 1870) , Sedan (1. September), Paris (22. September - 6. Oktober), Artenay (10. Oktober), Orléans (11. Oktober), Châteaudun (18. Oktober), Chartres (21. Oktober), Châteauneuf en Thimerais (18. November), Brétoncelles (21. November), Loigny-Paupry (2. Dezember), Orléans (3./4. Dezember), Beaugency-Cravant (8. bis 10. Dezember), Bellême (8./9. Januar 1871), Le Mans (10./11. Januar) und Alençon (15. Januar) teil.
- Im Ersten Weltkrieg wurde das Regiment an der West- und Ostfront eingesetzt.
Literatur
- Lexikon zur Stadtgeschichte, Bielsteinverlag Meiningen, 2008.