Diskussion:Kannibalismus
Medienauswertung
Kannibalismus als Mordmotiv? Soziallotse 13:30, 7. Okt 2004 (CEST)
Der Link existiert nicht mehr!!! Benutzer wowi
Überschrift
- Wie erfrischend, auch mal eine fachliche Diskussion mit dir zu führen und nicht immer nur diesen "Du kommst hier net rein"-Quark ;:O)
Wenn ich das richtig verstanden habe, haben die Spanier die Indianer für "canibales" gehalten und das war für sie gleichbedeutend mit Meschenfresser. Leider habe ich nicht mehr dazu gefunden ;o( Eigentlich hatte ich nach der Quelle der Bezeichnung gesucht, um deine Satz mit der besonderen Hervorhebung der Esser von Menschenfleisch im ersten Absatz zu entkräften, da ich dachte, der Begriff kommt aus der Zoologie. Tscha, war wohl nix, also bleibt der Satz drin. Liebe Grüße Necrophorus 14:23, 11. Jan 2004 (CET)
- Spinnen geändert in Webspinnen und ein bisserl umformuliert, da das Verhalten indifferent ist: "Spinnen" i. Zus. mit "häufig" ist nicht eindeutig: Verhalten der Spinnen, es gibt auch soziale Arten und Kolonienbildner Brummfuss 19:18, 11. Aug 2004 (CEST)
Autokannibalismus
Das Fingernägelkauen kommt aus einem Bedürfnis die Nerven zu beruhigen, indem durch führen der Finger zum Mund, innere Einkehr gehalten wird. Also eine ganz andere Situation als die des Auslösers, des Kanibalismus.
- Ich denke, dass man eigentlich auch das Fingernägelkauen sozusagen symptomatisch einem "milden" (Auto-)Kannibalismus zuordnen kann, denn man führt etwas Verdauungsartiges (Kauen) an den eigenen Gliedmaßen aus - auf den Grund kommt es beim Beschreiben des Phänomens zunächst nicht so sehr an, findet -- marilyn.hanson 14:03, 8. Jan 2005 (CET)
Welcher Blödmann hat den Autokanibalismus erfunden, als Selbstverspeisung?
- Ähm... "erfunden"? Keine Ahnung, irgendein Tier wahrscheinlich (z.B. weibliche Tiere nach der Geburt, wenn sie die Nachgeburt verspeisen, um Nährstoffe zurückzubekommen)... Wenn "Erfindung" eine Art menschliches Konstrukt für etwas Nicht-Existentes bezeichnen soll, weiß ich's nicht, denn ich denke schon, dass man das auch bei Menschen (zumindest psychiatrisch) gut belegen kann. Verwirrt, marilyn.hanson 14:03, 8. Jan 2005 (CET)
Auto-Kannibalismus gibt es tatsächlich, und zwar nicht nur in Form vom Abnagen eigener Haare oder Nägel, sondern in Extremfälle zum Abbeißen eigener Finger, Lippen oder sonstiger Körperteile. Derartiges Verhalten ist extrem selten, und kann entweder auf massive genetisch bedingte Störungen wie das Lesch-Nyah-Syndrom oder aber durch Wahnsinn (sei es durch Drogen oder extremes Hungerbedürfnis, etwa in Kerkern) verursacht werden. Auch das Trinken ds eigenen Blutes kann man als abgeschwächte Form des Autokannibalismus ansehen, bei einigen südamerikanischen Hochkulturen wurde sie auch rituell von Würdenträgern praktiziert.Sordes
Alles was gut ist, aber Blut als "Körperteil beim Kannibalismus" zu bezeichnen ist zu viel des Guten.
Ist Blut ein Körperteil?
Ich würde gerne einige Sätze zum Blut-Kannibalismus anführen wollen. Zwar wurden in Europa selten ganze Menschen verzehrt, aber Menschenblut wurde eine heilende Wirkung zugeschrieben. Im ersten Jahrhundert berichten der Naturforscher Plinius der Ältere und der Arzt Aretaios von Kappadokien, dass Menschenblut getrunken wurde, um Epilepsie (Fallsucht) zu heilen. Tertullian (christlicher Apologet) berichtet im 3. Jahrhundert, dass in den Arenen das frische Blut von getöteten Verbrechern getrunken wurde um ebenfalls Epilepsie zu kurieren. Noch im 15. Jahrhundert soll König Ludwig der XI von Frankreich Kinderblut als Medizin verabreicht worden sein. --Moralapostel 19:18, 4. Jan 2005 (CET)
Da ich aber der aktuellen Bluttransfusions-Praxis skeptisch gegenüberstehe, könnte mir das als unsachliche Polemik ausgelegt werden. Wenn andererseits schon der Genuss von Körpersäften im Allgemeinen Erwähnung findet, dürften die genannten Aspekte im Rahmen des Artikels liegen und von Interesse sein. --Moralapostel 19:18, 4. Jan 2005 (CET)
"Eigenblutvorsorge" - das Anlegen von Blutkonserven von sich selbst für geplante OPs ist völlig normal und laut dieser sehr weitgefasste Definition auch kannibalisch. Schlage vor, die Definiion enger zu fassen, indem man sagt, daß nur dann K. vorliegt, wenn dem Verspeisten dabei (irreparabler?) Schaden an der Körpersubstanz zugefügt wird. Es gab übrigens das Kunstobjekt einer Blutwurst, die der Künstler aus eigenem Blut angefertigt hat (Kunst oder krank?). Weiß leider den Namen nicht mehr.
Thema: Menschenfett
Früher wurde menschliches Fett in der Apotheke angeboten (noch zu sehen im Apothekenmuseum Schloss Heidelberg) Ob man das jetzt als Form des Kannibalismus deuten kann, wer weiß? Jedenfalls wurde es neben anderen Körperteilen von Gehenkten verwendet.
Wolf53 13:07, 18. Mär 2005 (CET)
- Finde ich gut. Ich denke Kannibalismus jenseits des Notkanibalismus beruht oft auf dem Glauben, etwas von der Stärke oder Gesundheit ginge von dem Gegessenen an den Essenden über. In vielen Völkern finden sich diese Vorstellungen in bezug auf Tiere oder deren Organe, dabei werden normalerweise Tiere gewählt, die ein bestimmtes Ideal (Mut, Kraft, sexuelle Potenz, etc.) verkörpern. In diesem Glauben handelten meiner Meinung nach auch die Römer, wenn sie das Blut der Gladiatoren tranken (s.o.). --Moralapostel 21:32, 18. Mär 2005 (CET)
Thema: Früheste Belege
Der Artikel sollte dringend überarbeitet werden. Völlig obskur ist die Theorie mit den Körpersäften. In gnostischen Überlieferungen steckt zwar viel interessantes Wissen, zum Thema Kannbalismus sollte man jedoch lieber anthropologische, ethnologische und gerichtsmedizinische Quellen zitieren. Benutzer: wowi 8.1.2005
- sehe ich auch so. Ich lösche jetzt. --Moralapostel 21:27, 18. Mär 2005 (CET)
Grundsätzliches
Prof.Dr. Hans-Joachim Paproth von der Ludwig-Maximilians-Universität in München schreibt als Einführung zu seinem Religionsethnologischen Seminar: Blutrituale – Menschenopfer, Kannibalismus, Kopfjagd
"Seit William Arens The Man-Eating Myth (1979) ist eine Vielzahl von (quellen)kritischen Arbeiten erschienen, die jegliche Art von Kannibalismus vielleicht mit Ausnahme des Notkannibalismus (wie nach dem Flugzeugabsturz in den Anden)vollkommen leugnet. So notwendig eine quellenkritische Durchforstung der bei Richard Andree (Die Anthropophagie, 1887) und Ewald Volhard (1939) gebrachten Belege tatsächlich ist, das Kind kann auch mit dem Bade ausgeschüttet werden. Die 1999 von Christy G. und Jacqueline A. Turner vorgelegte umfangreiche archäologische Studie Man Corn mahnt neben anderen recht eindeutigen Kritiken an Arens Vorgehensweise zur Vorsicht. Durch die von Karl-Heinz Kohl vor einigen Jahren (1992) wissenschaftshistorisch diskutierte mythische Interpretation A.E. Jensens von Blutritualen (Kannibalismus, Blutopfer, Kopfjagd) als Nachvollzugsriten mythischen Urzeitgeschehns gibt den Anlass für eine Überprüfung des konträr diskutierten Themas. (http://www.fak12.uni-muenchen.de/vka/Archiv/Lehre_0102.doc.)
Dies als Gedankenanstoß von Benutzer: wowi 8.1.2005
Bei den Alten Chinesen wurde verschiedentlich Kannibalismus praktiziert. So wird in dem Roman "Die Räuber von Liang Schan Moor", geschrieben im 14. Jhdt, der Verzehr von Menschenfleisch in einer abgelegenen Gaststätte geschildert. Der Roman gilt als ein Art Sittenspiegel seiner Zeit. Andere Berichte schildern den Verkauf von Menschenfleisch, deklariert z.B. als "zweibeinige Hammel". --HorstTitus 13:25, 24. Okt. 2006 (CEST)
Nochmal was anderes
Es wird nur sehr schwammig berichtet, ob es sich um Mord und anschliessenden Kannibalismus handelt oder ob es der Verzehr von den Organen usw. der toten ist. Ich hab Beispielsweise von Voelkern gehoert, die die Gehirne ihrer Verstorbenen essen!
Ergänzend dazu: "Einige Völker aßen jedoch vornehmlich die Gehirne von Verwandten und Freunden (vgl. den Verzehr des Leibes Christi in der Eucharistie)" 1. Was hat die Eucharistie mit dem Verzehr von Gehirnen zu tun? 2. Die Eucharistie ist kein Kannibalismus
Mythen, Märchen, Psychologie
Zur Abrundung fehlt vielleicht auch noch ein Abschnitt über Kannibalismus, wie er in der Literatur, in Märchen und Mythen vorkommt. Z.B. werden in der Odyssee mit Polyphem und den Laistrygonen Menschenfresser beschrieben. Auch in vielen Märchen kommt das Motiv vor.
Damit verbunden wäre auch ein Abschnitt über die psychologische Deutung.
Kann dazu jemand etwas Kluges schreiben? Nopherox 22:42, 21. Feb 2005 (CET)
Kannibalismus in Film und Kunst
Ich würde gerne etwas zum Bericht hinzufügen: Den Film "Dumplings" von Fruit Chan mit der Schauspielerin Bai Ling, der Kannibalismus aus kosmetischen Zwecken in Asien zum Thema macht. In diesem Film verzehren Frauen für die Schönheit gekochte Menschenföten. In Asien ist das (heute noch!) gang und gebe, daß Menschen und -produkte "recicled und verarbeitet" werden! Erst kürzlich war ein Bericht in Spiegel- Online in welchem die "Verarbeitung" von Menschenhaut zu Cremes thematisiert wurde und vor gar nicht langer Zeit hat der Maler Immendorf sich Zellen aus Fötennasen in das Gehirn spritzen lassen, in der Hoffnung, seine Nervenkrankheit ALS zu verlangsamen.(Zwar jetzt nicht DIREKT Kannibalismus- hängt aber mit den anderen Wertvorstellungen in asiatischen Kulturkreis zusammen.) In einem Interview spricht Bai Ling es selbst auch so an: "...es ist für sie nichts Menschliches mehr, es ist etwas Totes, also kann es verzehrt werden. Bei einem Hühnchen denkt man ja auch nicht mehr an das lebendige Huhn...". Ich habe dazu 2 Fotos im Internet gefunden, auf welchem ein Asiate (ich weiß leider nicht welcher Nationalität er angehört) seelenruhig einen frittierten Embryo verzehrt. Ich weiß allerdings nicht, inwieweit es zu hart ist, es hier hereinzusetzen. Das Erschreckende ist nicht so sehr der Embryo- sondern eher die Selbverständlichkeit seines Handelns. Ich habe auch noch ein Bild aus Afrika, welches allerdings wohl schon relativ alt ist (stammt wohl aus den 70er Jahren). Ein Mann beißt in einen Arm. Es ist in schwarzweiß und war auch schon einmal in der Süddeutschen Zeitung abgebildet. (Ich kann mich noch daran erinnern, weil ich da noch auf dem Gymnasium war und das Bild Gegenstand einer Unterrichtsdiskussion wurde.) Ich bitte um Antwort auf meiner Page. Danke. --Cascari 20:50, 27. Sep 2005 (CEST)
Ist das Photo mit dem mann wo ins Bein beist das:http: //poetry.rotten.com/cannibalisme/ ? Und das Foto mit dem einen der einen Embryo ist irgendwo auf dieser Seite.Aber wahrscheinlich nicht mehr aktuell.
- Es ist nicht gang und gebe und das Foto mit dem Asiaten war gestellt und bildet den Performance-Künstler en:Zhu Yu (artist) ab.[1] --78.53.202.142 10:40, 23. Sep. 2008 (CEST)
Bild "Kannibalen in Südamerika"

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich hierbei tatsächlich um Kanninbalen in Südamerika handelt. Die Hauthelligkeit und die Frisuren sehen sehr europäisch aus. Des weiteren scheint der Herr in der Mitte hinten eine Anspielung auf Da Vinci zu sein (bzw. dessen Darstellung von Plato, nämlich der erhobene Finger, gut zu sehen in der englischen Wikipedia hier), die ich mir in diesem Zusammenhang beim besten Willen nicht erklären kann. --Madden 15:29, 24. Jan 2006 (CET)
Man darf nicht vergessen dass solche Bilder nicht selten von Künstlern dargestellt wurden, die niemals in den betreffenden Ländern waren, sondern sich nur aufs Hörensagen und Berichte, bestenfalls noch Zeichnungen anderer Künstler stützen konnten, weshalb viele alte Darstellungen fremder Völker nicht selten etwas realtitätsfern sind. Sordes
- Es handelt sich um um eine Abbildung aus Jean de Lery Brasilianischen Tagebuch (1556-1558) erstmalig 1578 erschienen. Natürlich sind die Abbildungen nach seinen Angaben in Europa entstanden. Der Beleg für Kannibalismus im Text ist allerdings eindeutig und detailreich. Es wird z.B. das Leben und die Tötung von Gefangenen beschrieben und es gab Regeln wie mit Kindern verfahren wurde die so ein Gefangener mit einer Stammesangehörigen gezeugt hat. (Sie wurden aufgezogen und gegessen). Das Tagebuch gilt heue noch als wichtige ethnographische Quelle. Mein Text dazu mit einem anderen (papageienkundlichen) Schwerpunkt [2] und Links zu Abbildungen. DF 10:01, 28. Mär 2006 (CEST)
- Nachtrag: das Bild in Lery ist leicht anders, aber das gleiche Mottiv. DF 20:46, 28. Mär 2006 (CEST)
Profaner Kannibalismus
"Primär ist festzustellen, daß es eine profane Anthropophagie, also eine aus Gründen der Komplettierung des Speisezettels, nie und nirgendwo gab." - Weiß zwar nicht, wer das geschrieben hat, aber wahrscheinlich stimmt das so nicht. Hab jetzt zumindest mal die Funde der Anasazi, Frühmenschen und Neandertaler ergänzt. Übrigens: Mit ein bisschen Arbeit wäre imho ohne weiteres ein lesenswerter Artikel drin.. -- Garbage 02:50, 27. Feb 2006 (CET)
URV-Hinweis
Gemäß [3] und [4] wurde der Abschnitt "Gynophagie" aus einem mittlerweile gelöschtem Artikel entnommen. Da die Autoren dieses gelöschten Artikels nirgendwo ersichtlich sind, handelt es sich m.E. um eine nicht GFDL-konforme Weiternutzung, womit die Erlaubnis der ursprünglichen Autoren zur Weiternutzung erloschen ist.--Wiggum G'schwätzBewertung 00:01, 14. Apr 2006 (CEST)
- Hallo Wiggum, der Artikel ist nicht gelöscht. Die [Versionsgeschichte ist weiterhin für jeden einsehbar. Sechmet Ω Bewertung 00:22, 14. Apr 2006 (CEST)
Kannibalismus "in den meisten Staaten" verboten
Nach dieser Formulierung, die ich entfernt habe[6], müsste es im Umkehrschluss auch einige wenige Staaten geben, in denen Kannibalismus erlaubt ist. Ich wäre gespannt, welche das sind... --Johannes Rohr Diskussion 10:55, 11. Mai 2006 (CEST)
Der "Kannibale von Rotenburg", Armin Meiwes, konnte nicht wegen Kannibalismus verurteilt werden, sondern nur wegen Totschlags. Und zwar deshalb, weil Kannibalismus in Deutschland nicht ausdrücklich verboten ist. Die Formulierung hätte also ruhig drinbleiben können. Carnyx
"Kannibalismus in der Betriebswirtschaftslehre"
Gehört ein übertragener Gebrauch des Begriffs wirklich in die Einleitung? Dass es etwas gibt, das als "Kannibalisierungseffekt" bezeichnet wird, mag ja sein, aber für das Thema des Artikels ist das IMHO zu abseitig, um einen derart prominenten Platz zu erhalten, wie in dieser Version. --Johannes Rohr Diskussion 11:25, 11. Mai 2006 (CEST)
Materialsammlung der Etymologie-AG (Archiv)
Laut OED (eine praktische freie Kopie des Eintrags auch hier zu haben) und anderer zusammengepflückter Quellen recht spannend: Das Wort geht wohl auf Kolumbus' Tagebuch zurück (das bei Gutenberg leider nur auf FINNISCH zu haben ist..., auf spanisch aber immerhin hier). Im Tagebucheintrag vom 14. November 1492 (als er also gerade auf Haiti/Hispaniola war) heißt es:
- Toda la gente que hasta hoy ha hallado dice que tiene grandísimo temor de los Caniba o Canima, y dicen que viven en esta isla de Bohío, la cual debe ser muy grande, según le parece y cree que van a tomar a aquellos a sus tierras y casas, como sean muy cobardes y no saber de armas. Y a esta causa le parecía que aquellos indios que traía no suelen poblarse a la costa de la mar, por ser vecinos a esta tierra, los cuales dice que después que le vieron tomar la vuelta de esta tierra no podían hablar temiendo que los habían de comer, y no les podía quitar el temor, y decían que no tenían sino un ojo y la cara de perro, y creía el Almirante que mentían, y sentía el Almirante que debían de ser del señorío del Gran Can, que los cautivaban.
Mag das nicht alles übersetzen, aber kurz: Die Bewohner von Haiti haben Angst vor den Caniba oder auch Canima, den einäugigen und hundegesichtigen Bewohnern der Insel Bohio, weil sie Angst haben, von denen aufgegessen zu werden. Kolumbus dachte und schrieb (am 12. Dezember nämlich),que Caniba no es otra cosa sino la gente del Gran Can, dass also besagte Caniba die Untertanen des Gran Can sein müssen, also des "Großen Khans" des fernen östlichen Landes, das er ja eigentlich finden wollte.
Die tatsächliche Eigenbezeichnung dieser wahrscheinlich sehr gesitteten Menschen war Caniba, Caribe, oder Galibi - laut OED und einem gewissen Prof. Trumbull (zu finden in N. & Q. Ser. V. IV. 171.) wechseln l, n, und r im Dialektkontinuum der Kariben, was die verschieden Formen erklären könnte - Karibe wurde lange synonym zu Kannibale gebraucht. Eine weitere Variante ist Caliban, der Grobian in Shakespeares Sturm (1611). Ursprünglich bedeutete die Eigenbezeichnung der Kariben, mit welchem Liquid auch immer, so etwas wie "tapfere Recken"; Tupi caryba bedeutet "Held".
Auch (span.) Canibales schon 1492 bei Columbus (siehe R. Loewe, Zeitschrift f. vergl. Sprachforsch. 61 (1933), S. 38ff.)
Erster deutscher Beleg laut Kluge (21. Aufl.): 1508, M. Fracan, Neue unbekannte Lande G 2b.
Cannibal im Englischen erstmals 1553, Carib 1555. Im Niederländischen kannibaal 1566.
Eine spätere Etymologie stellte eine Verbindung zu lat. canis, "Hund" her, die sich aus ideologischen Gründen anbietet (so etwa Geraldini, Bischof von San Domingo, 1521-5).
Zu der in unserer Fassung hergestellten Volksetymologie zu carne und levare nix.
Zu tun also: dt. Version von Kolumbus' Tagebuch ranschaffen; wie ist das mit dem carne; wann ist das Wort im dt. attestiert; Gebrauch von anthropophagus (jibbet dat überhaupt im altgriechischen)und Menschenfresser. Das alles in eine Form bringen.--Janneman 02:44, 17. Mai 2006 (CEST)
- Das Ding war nicht sein Tage- sondern sein Logbuch. --Asthma 07:00, 17. Mai 2006 (CEST)
- oder so, sein diario jedenfalls.--Janneman 08:22, 17. Mai 2006 (CEST)
Review April/Mai 2006
Bin eine der Hauptautorinnen. Der Artikel ist wirklich gut gewachsen und hat zum Teil wirklich hervorragende Passagen aber zur Zeit stagniert er leider und ich finde zu meinem Bedauern gerade auch nicht wirklich die Zeit mich damit ausführlich zu beschäftigen. Wenn da andere mal gründlich durchpusten könnten? Danke und liebe Grüße --Juliana da Costa José -> Le Boulevard! 14:13, 1. Apr 2006 (CEST)
- Ich finde es fehlt deutlich eine Unterscheidung zwischen dem Verzehr von Leichen, eventtuell von Angehörigen nach deren natürlichem Tot und der Jagt auf Menschen bzw. das Verzehren von getöteten Feinden.DF 15:22, 1. Apr 2006 (CEST)
Die Rechtsgeschichte kommt viel zu wenig vor. Es kann ja nicht sein, daß erst in der Moderne was an Gerichtshöfen dazu gesagt wurde. --Asthma 21:02, 8. Apr 2006 (CEST)
- Ich habe die Reichsgerichtsurteile nach "Mord" und "Tötung" durchsucht und keinen Kannibalenfall gefunden. Aber jede Menge Kindstötungen und 1906 gab es ein Urteil zu "Gesundbetung mit Todesfolge". Die Suche nach "Störung der Totenruhe" ergab keine Ergebnisse. Tut mir leid, da kann ich auch nicht weiterhelfen. ((ó)) Käffchen?!? 07:42, 27. Apr 2006 (CEST)
- Bin zwar kein Anthropologe aber folgendes irritiert mich ein wenig: Das Lemma lautet:"Als Kannibalismus wird das Verzehren von Artgenossen oder Teilen derselben bezeichnet."
"... eines Festmahls von Neandertalern... auch Knochen von Menschen entdeckt, welche, ...." jetzt ist der Homo neanderthalensis zwar nach h.M. ein enger Verwandter aus der gleichen Gattung aber gerade kein "Artgenosse". Vielleicht liege ich hier falsch, ich empfinde den Begriff "Artgenosse" hier aber eher als unscharf, vielleicht liegt das aber auch einfach an der Abgrenzung Art/Spezies/Gattung. Für Laien wie mich ist das etwas verwirrend. ;-) Wäre es nach dieser Definition Kanibalismus wenn ein Homo neanderthalensis einen Homo sapiens verzehrt?? Verwirrten Gruß. --Nemissimo 23:01, 5. Mai 2006 (CEST)
- Der "ethnologische" Teil deutet zwar an, dass europäische Berichte über "Kannibalismus" bei den "Eingeborenen" stets mit Vorsicht zu genießen sind. Kanakische "Häuptlinge", die als Delikatesse "Brüste junger schöner Frauen" essen, halte ich spontan für eine europäische Phantasie, ebenso wie das Penisabbeißen. Die im Artikel gewählte Sprache lässt dies jedoch im Unklaren. Es gibt verwirrende Sprünge von Konjunktiv zum Indikativ und zurück, die weitgehend ungeklärt lassen, ob die Autoren dies nun als Fakt oder Fiktion wiedergeben.
- Der ganze Bereich der "Postcolonial studies" dürfte zu diesem sagen- und mythenumwobenen Bereich einiges an Ergebnissen produziert haben, die bei der Verbesserung des Artikels hilfreich sein dürften.--Johannes Rohr Diskussion 14:23, 12. Mai 2006 (CEST)
- Zustimmung. Die Sätze "Die Europäer begegneten dem Kannibalismus in den vergangenen Jahrhunderten, als sie die überseeische Welt erkundeten. Der rituelle Verzehr von Menschenfleisch, teilweise als Menschenopfer, wurde von verschiedenen Kulturen ausgeübt." ff sind größtenteils unreflektiert übernommener Schmarrn. Die frühesten schriftlichen Berichte über Amerika in Europa ("Kolumbusbrief", Amerigo Vespuccis "Mundus Novus") verbreiten früh und für die spätere Zeit durchaus autoritativ diese Kannibalismus-Geschichten, wobei es schwierig ist, aus heutiger Sicht zwischen Legenden der indigenen Völker, alten europäischen Legenden und "echten" Ereignissen zu unterscheiden. --Asthma 11:51, 13. Mai 2006 (CEST)
Hallo, bin gestern auf den Artikel gestoßen, als ich angefangen habe Menschenfressertomate zu schreiben. Bisher fehlt meiner Meinung nach noch relativ viel dazu, wie der Kannibalismus durch Missionierung "besiegt" wurde. Bei der weiteren Recherche bin ich auf ein Buch aus dem 19. Jhd. gestoßen, welches ein ausführliches Kapitel über den Kannibalismus auf den Fidschi-Inseln beinhaltet. U.a. wird auch drauf eingegangen mit welchen Ritualen der Kannibalismus verbunden wurde. Vielleicht hilft's, den Artikel mit einer Sicht aus dieser Zeit zu erweitern (Halt mit der entsprechenden Vorsicht, ob's denn auch stimmt, was da steht ...). Link: hier vor allem so ab Seite 173. Gruss, --Carstor 09:53, 27. Mai 2006 (CEST)
Infantizid bei Löwen
Ich frage mich, ob dieser Abschnitt (bei Kannibalismus im Tierreich) überhaupt eine Berechtigung in diesem Artikel hat, denn es geht ja nicht um das bloße Töten von Artgenossen, sondern darum, dass diese dann auch verspeist werden. Das scheint mir hier gar nicht gegeben bzw. zumindest nicht die Regel zu sein. Letzlich bin ich da kein Experte - entweder die Löwenmännchen fressen die getöteten Jungtiere auch, dann muss das im Text aber auch erwähnt werden, oder sie tun es nicht und der Abschnitt gehört gelöscht. Laryngoskop 19:58, 14. Jul 2006 (CEST)
Die Löwenmännchen fressen die fremden Jungen nicht, sondern sie töten sie "nur". Aber das geht ja schon aus der Rubrik hervor. (Infantizid ist kein Kannibalismus, sondern Töten) --HorstTitus 13:31, 24. Okt. 2006 (CEST)
Stimmt nicht, gelegentlich werden die fremden Jungen auch aufgefressen. Das geschieht zwar relativ selten, aber auch hier kommt echter Kannibalismus vor.
bei Hauskatzen
Ich habe bei einer Hauskatze erlebt, die vorher nie bei Menschen lebte und nach einen Unfall und OP zu mir in Pflege kam, sie war zu allem Unglück dass sie hatte auch tragend, das sie einen Tag nach dem werfen die Hälfte ihrer Jungen auffrass. Es ist anzunehmen, so der Tierarzt, das sie, die immer wild lebte und insofern ständiges Futter noch nicht kannte, aufgrund der Stress-Situation instinktiv davon ausging nicht alle Jungen durchzubringen, und das die gefressenen Jungen ihr als Nahrung und damit dem Rest des Wurfes zugute kommen sollten in dieser Notzeit. Dieses wäre, wenn auch nicht häufig vorkommend, nicht sehr ungewöhnlich.
--93.193.72.101 17:39, 31. Jul. 2008 (CEST) Ly
Fetischismus
Kann mir jemand Quellen für die Aussage angeben, (Auto)Kannibalismus sei sexueller Fetischismus? Ich möchte sie auf Richtigkeit überprüfen und gegebenenfalls in den Artikel Sexueller Fetischismus einarbeiten. --Fußfetischist 14:55, 21. Aug 2006 (CEST)
An Fußfetischist: Im Meiwes-Prozess (siehe: Meiwes) hat anscheinend einer der Gutachter den Ausdruck "Fetischismus" verwendet. Die Gutachten sind m.W. nicht freigegeben. Aber im BGH-Urteil vom 22. April 2005 (siehe wikisource)steht auf S. 4 folgender Satz: "Bei dem Angeklagten liegt - und lag zum Tatzeitpunkt - eine schwere andere seelische Abartigkeit in Form einer Persönlichkeitsstörung mit schizoiden Zügen vor, die verbunden ist mit einer sexuellen Einengung auf den Fetisch Männerfleisch." Diese Formulierung ist mit größter Wahrscheinichkeit eine Übernahme aus einem der Gutachten oder aus beiden. In der psychoanalytischen Literatur wird m.W. der pathologische Kannibalismus schon immer unter dem Oberbegriff sexueller Fetischismus verstanden. In der ersten psychoanalytischen Monographie über den Fetischismus (Wilhelm Stekel: Der Fetischismus. Störungen des Trieb- und Affektlebens (Die parapathischen Erkrankungen), Bd. VII. Berlin Wien 1923. Urban &Schwarzenberg)werden im Kapitel XIV., "Maskierter Sadismus", einige Fälle von Zopfabschneidern zusammengestellt, darunter einer mit Kannibalimus (S. 408). Stekel hat den Fall aus einer anderen Quelle, die dort angegeben ist. Couchler 0:44 12.10.06
Kannibalismus und Sexualität Der einzige Satz, der hier über das psychoanalytische Verständnis steht, ist schwer irreführend und trägt zum Erkenntnisgewinn nichts bei. Also: entweder richtig oder gar nicht! Das geht auch nicht mit einem Satz. Ich habe heute keine Zeit mehr. Vielleicht nehme ich mich ein andermal der Sache an! Couchler 1:3 12.10.06
Hm, das ist so eine Sache. Einerseits konnte ich die Aussage des Herrn Stekel nachvollziehen, andererseits stammt der Text aus einer Zeit, zu der der Begriff "Fetischismus" anders ausgelegt wurde als heute. Sigmund Freud, der zur selben Zeit operierte, legte beispielsweise die sexuelle Fixierung auf Füße als Fetischismus aus. Nach heutigem Verständnis ist das aber kein Fetischismus. Hast du weitere Quellen in petto? --Fußfetischist 15:21, 13. Okt. 2006 (CEST)
Vor- und Frühgeschichte
Der Hinweis auf das Buch von Stefan Enste ist leider nicht chronologisch einsortiert. Würde vorschlagen, es auch mit den gegenteiligen Quellenangaben zu hinterlegen. --Weissmann 19:23, 2. Nov. 2006 (CET)
Kannibalismus im Mittelalter und in der Neuzeit
Es wäre nicht unfair, im Artikel darauf hinzuweisen, dass so etwas auch bei europäischen Völkern vorgekommen ist. Mir ist bekannt, dass während der Kreuzzüge auch Muslime am Spieß gedreht worden sind. Dazu gibt es auch alte Stiche (vermutlich in einem Buch über die Todesstrafe gesehen). Die spanischen Eroberer haben ihre Opfer gezielt als Futter für ihre Jagdhunde verwendet (ist eine andere Kategorie - bei Las Casas nachzulesen). http://de.wikipedia.org/wiki/Bartolome_de_Las_Casas (in der 1552 erschienenen "Kurzen Geschichte...") Wfx 22:07, 20. Nov. 2006 (CET)
Warum wird im Artikel Kannibalismus vielfach als unglaubhaft abgetan? - Überarbeiten
Ich frage mich ernsthaft warum teilweise in diesem Artikel und auch sonst oft die tatsächliche Existenz von Kannibalismus derart unglaubwürdig dargestellt wird. Mit Aussagen wie "was natürlich keiner beobachtet hat" und oder dem in Frage stellen wissenschaftlicher Fakten wie dem Fund menschlichen Herzeiweßes in menschlichen Kot zusammen mit den überresten geschlachteter Menschen wird hier offen angezweifelt dass es in vergangenen Zeiten bei fremden Kulturen (Kannibalismus gab es sogar bei den Germanen) überhaupt gegeben hat. Selbst wenn manche Spuren von Schnitten auf Knochen tatsächlich auf spezielle Bestattungsformen zurück gehen, kann man keineswegs alle diese Funde als solche abtun, insbesondere wenn auch eindeutig das Knochenmark oder das Gehirn entfernt wurde. Auch sämtliche Augenzeugenberichte als Propaganda abzutun, die die Unterwerfung von Natürvölkern rechtfertigt sollten, ist äußerst kurzsichtig. Für verschiedene südamerikanische Hochkulturen scheint das Verzehren von Menschenfleisch im großen Stil auch durch verschiedene arächologische Funde schon lange bestätigt zu sein. Selbst die Aussagen papuanischer Stammesmitglieder, die ausführlich berichten wie von ihnen Menschen getötet, zubereitet und gegessen worden sind, werden hier angezeifelt. Ich habe hier stark das Gefühl dass einige Leute aus mir unbekannten Gründen die tatsächliche Existenz des Phänomen Kannibalismus nicht wahr haben wollen, und versuchen mit allen Mitteln sie zu leugnen, anstatt Fakten anzuerkennen.Sordes
- Kannibalismus ist in unserer Gesellschaft ein Tabu, das die moralisch-ethischen Grundsätze der meisten Menschen verletzt. Schon die Vorstellung von Kannibalismus ist IMHO daher für viele kaum zu ertragen, so dass eine objektiv unvoreingenommene Beschäftigung mit dem Thema für viele nicht möglich ist. Das trifft teilweise ganz sicher auch auf Wissenschaftler zu, die es nicht schaffen, persönliche Werturteile und Moralvorstellungen hier außen vor zu lassen. Kritik steht bei Wikipedia jedenfalls nie verstreut mitten im Artikel, sondern in einem eigenen Kapitel, das habe ich jetzt mal gemacht. Bei einem derart umstrittenen und mit Emotionen behafteten Thema sind Quellenangaben als Einzelbelege im Text auch eigentlich zwingend erforderlich --Dinah 13:21, 15. Feb. 2007 (CET)
ich habe den Artikel jetzt als zu überarbeiten eingestuft. Die ersten drei Absätzer sind OK, ab da an wird aber mir zu oft das Wort "angeblich" verwendet. Im Abschnitt Frügeschichte wird zwischen den Menschenarten und Zeiten wild umhergesprungen und in den volgenden Abschniten erneut Kanibalismus als Hirngespinste einiger Wissenschaftler abgetan. --Aineias © 08:59, 1. Jun. 2007 (CEST)
- ich habe den durchgängigen pov-Stil dieser Art schon an vielen Stellen entfernt, aber es kann ja auch noch jemand anders in diesem Sinne tätig werden --Dinah 12:48, 1. Jun. 2007 (CEST)
- Die Beobachtung, dass Kannibalismus hier als unglaubwürduig dargestellt wird, ist richtig. Mir ist das aufgefallen, als ich den Homo steinheimensis auf diesen Artikel verlinkt habe. Mich persönlich stört das nicht, da ich meine eigene Meinung habe und Kannibalismus als vorhanden betrachte, aber nicht in Form von Horrorgeschichten sondern eher rituell. Ich habe zu dem Thema jedoch nur Typee von Herman Melville gelesen und finde sein Urteil hier nicht bestätigt. Natürlich ziehe ich die literarische Überhöhung der Typee von Melvilles Darstellung ab. Aber insgesamt halte ich einiges von Melvilles Darstellung für glaubhaft. --Room 608 20:46, 5. Jun. 2007 (CEST)
- es gibt mittlerweile eindeutige wissenschaftliche Nachweise, ich habe das jetzt auch in den Artikel so eingearbeitet unter "Forschungskontroverse". Eine Minderheit von Wissenschaftlern möchte diese Ergebnisse offenkundig nicht wahrhaben, aber das ist pov --Dinah 21:35, 5. Jun. 2007 (CEST)
- Die Beobachtung, dass Kannibalismus hier als unglaubwürduig dargestellt wird, ist richtig. Mir ist das aufgefallen, als ich den Homo steinheimensis auf diesen Artikel verlinkt habe. Mich persönlich stört das nicht, da ich meine eigene Meinung habe und Kannibalismus als vorhanden betrachte, aber nicht in Form von Horrorgeschichten sondern eher rituell. Ich habe zu dem Thema jedoch nur Typee von Herman Melville gelesen und finde sein Urteil hier nicht bestätigt. Natürlich ziehe ich die literarische Überhöhung der Typee von Melvilles Darstellung ab. Aber insgesamt halte ich einiges von Melvilles Darstellung für glaubhaft. --Room 608 20:46, 5. Jun. 2007 (CEST)
Heißt es nicht Rotenburg statt Rothenburg?
... in Bezug auf den Kannibalen von Rotenburg. Das wäre dann ein inhaltlicher Fehler. --Version vom 12:39, 27. Jan. 2007 IP:80.141.237.42
- Oh ja... Beim nächsten Mal bitte gleich selbst nach Kontrolle des entsprechenden Artikels (Armin Meiwes) korrigieren. Danke. --85.212.24.244 12:14, 18. Feb. 2007 (CET)
Schneebaum - US-Anthropologe
Warum wird eigentlich die Geschichte von Tobias Schneebaum nicht erwähnt? Ist diese überhaupt wahr? Ich selber zweifle nämlich stark daran.
Er hat zwar ein Buch darüber geschrieben, aber leider habe ich es nicht gelesen...
Wie ist eure Meinung dazu?
--Paul Balluff 15:35, 26. Feb. 2007 (CET)
- diese Geschichte kenne ich persönlich nicht, also auch nicht das Buch. Es gibt dokumentierte Fälle von Kannibalismus in Notsituationen, dazu fehlt bislang ein Kapitel, das sollte IMHO noch ergänzt werden. Einzelpersonen müssen da nicht unbedingt hervorgehoben werden, denke ich, es geht ja um die enzyklopädische Beschreibung des Phänomens Kannibalismus unter verschiedenen Aspekten --Dinah 21:32, 26. Feb. 2007 (CET)
zum thema einzelpersonen:
"Zu den spektakulärsten Fällen in der deutschen Nachkriegszeit gehörten die Taten des Serienmörder Joachim Kroll, der von der Polizei auf frischer Tat ertappt wurde, als er die Hand seines letzten Opfers zum Verzehr zubereitete."
Schneebaum war ein Forscher, der einem Naturvolkstamm beitrat. Nach einiger Zeit war er ein vollständiges Mitglies und Stammesbruder. Eines Tages ging er mit seinen Stammesbrüder, wie jeden Tag, auf die Jagd, aber sie liefen weiter als sonst und hatten andere Kriegsbemalung.
Sie kamen in ein anderes Dorf und töteten dort alle Männer und brannten ihre Behausungen nieder. Sie raubten die Frauen und Kinder. Und sie brachten von der Jagd auch ein paar getötete Männer mit ihr Dorf und verzehrten diese.
Wir haben einen kurzen Auszug dieser Geschichte im Ethikunterricht behandelt, allerdings ging es dabei nur um die moralischen Grundsätze. Meine Lehrerin wusste leider darüber nicht viel mehr bescheid.
--Paul Balluff 16:57, 5. Mär. 2007 (CET)
Christentum
Der Hinweis auf den Verzehr des Leibes Christi in der Eucharistie fliegt raus. Erstens paßt er nicht in den Zusammenhang: in der Eucharistie wird nicht das Hirn Christi verzehrt, der "Leib Jesu" wird auch nicht als der eines Freundes oder Verwandten verzehrt, denn Jesus ist Gott und das Mahl nach allen Auffassungen rein geistig. Die Eucharistie hat mit Kannibalismus nichts zu tun. Auch Jesu eigene Einsetzungsworte verweisen nicht darauf. Denn Kannibalismus wurde im Judentum nicht praktiziert und dürfte Jesus unbekannt gewesen sein. Wie so vieles, so war auch das letzte Abendmahl ein Gleichnis, das nicht den Verzehr eines Menschen zum Gegenstand hat. Bitte keine christenfeindlichen Vorurteile anheizen, wir sind hier nicht beim Völkischen Beobachter.
Beiträge bitte mit vier Tilden ~~~~ signieren! (Es gibt drei Möglichkeiten: a. per Tastatur, b. per Klick auf ~~~~ unterhalb des Eingabefeldes.)
Damit hilfst du auf zweierlei Weise: |
- Was Du schreibst, trifft vielleicht für protestantische Auffassungen zu, nicht aber für die katholische Glaubenslehre. Hier wird bei der Abendmalfeier nach Auffassung der Kirche tatsächlich materiell der Leib Christi verzehrt. --Jazzman KuKa 18:49, 22. Mai 2008 (CEST)
- Was übrigens gerade in Schwarzafrika immer wieder zu Missverständnissen und Ängsten geführt hat, weil viele dort glaubten, die Christen würden tatsächlich Kannibalismus praktizieren. --Duschgeldrache2 14:48, 29. Mai 2008 (CEST)
- Interessant, hast Du eine Quelle dazu? --Jazzman KuKa 19:18, 3. Jun. 2008 (CEST)
- Was übrigens gerade in Schwarzafrika immer wieder zu Missverständnissen und Ängsten geführt hat, weil viele dort glaubten, die Christen würden tatsächlich Kannibalismus praktizieren. --Duschgeldrache2 14:48, 29. Mai 2008 (CEST)
Also im Spiegel war vor längerer Zeit mal ein Artikel über Kannibalismus und dort wurde das Abendmahl in die Nähe des rituellen Kannibalismus gerückt, aber auch nur als anachronistisches Überbleibsel eines Denkmusters dargestellt, das selbst damals schon nicht mehr in Gebrauch war. Das hat mit christenfeindlichen Vorurteilen nichts zu tun und man sollte deswegen nicht gleich die Nazikeule rausholen.
- Hatte auch nichts mit Nazikeule oder so zu tun. Das ganze stammte aus einer Fernsehsendung, die ich mal vor längerem gesehen habe (kann mich leider nicht mehr an den Titel erinnern, war glaub ich auf Phoenix oder arte). Es ging um den Kannibalismus als interkulturelles Vorurteil. D. h. nicht nur die Weißen unterstellten den Afrikanern gerne Kannibalismus, auch umgekehrt gab es diese Unterstellung. --Duschgeldrache2 11:53, 20. Jul. 2008 (CEST)
Rechtsfälle
Ich habe in den Artikel die gestern bekannt gewordenen Details eines möglichen Falles von Kannibalismus in Wien eingefügt, wobei ich den Begriff Kannibalismus bis zum Ende der rechtlichen Aufarbeitung ausdrücklich vermieden habe. Als Quelle dienten mir Videotext verschiedener TV-Sender und http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/gewalt/4545582-Kannibalismusverdacht-nach-Mord-in-Wien,articleset=937836,page=0.html
Ich wäre dankbar, wenn dieser Fall genauestens beobachtet würde.
Weiterhin bitte ich alle Psychiologen und Psychiater einmal eine systematische Untersuchung darüber zu beginnen, wie weit Kannibalismus inzwischen in der Welt verbreitet ist, ob es gemeinsame Grundmuster bei "Kannibalen" gibt und ob Kannibalismus in dieser Form eine Geisteskrankheit ist oder nicht. --Martin v. Ketteler 12:58, 29. Aug. 2007 (CEST)
- Ich habe diese Ergänzung im Artikel wieder entfernt, da es bisher ein Verdacht ist und die entsprechenden Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Das ganze sind deshalb keine verlässlichen Infos, weswegen auch weder Bezug noch Relevanz zum Thema Kannibalismus klar erkennbar sind. --Uwe 13:19, 29. Aug. 2007 (CEST)
- ack. Erstens dient ein Enyzklopädieartikel nicht dazu, alle Fälle aufzulisten. Zum Anderen gehört das frühestens dann in diesen Artikel, wenn ein Urteil vorliegt, in dem die Kannibalismusvermutung bestätigt wird. Bis dahin sind das Spekulationen, mehr nicht --Dinah 13:42, 29. Aug. 2007 (CEST)
Ich habe den Absatz zum Fall in Tschechien entfernt, da es dazu kein Urteil gibt.
Motivation als Unterscheidungsmerkmal
Hallo, in dem Artikel wird weitgehend außen vor gelassen, welche Motivationen es für Kannibalismus gibt und wann welche Motivation vorliegt: Einerseits das Essen von Menschenfleisch zur Ernährung, andererseits aus religiösen/mythischen Überlegungen. Außerdem kommt die Frage zu kurz, ob und wann Menschen eigens zum Verzehr getötet wurden.
--Jazzman KuKa 18:47, 22. Mai 2008 (CEST)
- In diesem Zusammenhang könnte man vielleicht auch mal erwähnen, dass Kannibalismus als Strafe nicht nur alten China praktiziert wurde. Auf den Neuen Hebriden (heute Vanuatu) kam derartiges sogar noch bis 1969 vor. Hatte z. B. ein Mann mit der Frau eines anderen geschlafen und wurde erwischt, dann verurteilte ihn der Häuptling zum Tod durch Kannibalismus. Das Urteil wurde nachts vollstreckt, wobei der Getötete von den männlichen Stammesmitgliedern gemeinschaftlich verzehrt wurde. Dabei durfte das jeweils verzehrte Körperteil nicht erwähnt werden, um nicht den Zorn des Toten auf sich zu ziehen. Hab ich mal auf Phoenix in einem Bericht über Vanuatu gesehen.
- Hoppla! Da sind mir beim Thema Vanuatu wohl meine Tilden verloren gegangen. Deshalb hier nachträglich: --Duschgeldrache2 19:25, 9. Jun. 2008 (CEST)
Kuru
Im Artikel wird Kuru mit rituellem Kannibalismus in Zusammenhang gebracht. Dies ist, soweit mir bekannt, jedoch nicht richtig. Die mir bekannte Erklärung besagt, dass es bei den Papuastämmen unüblich ist, dass die jagenden Männer ihren Frauen und Kindern etwas von der Beute abgeben. Vielmehr müssen diese selber sehen, wie sie an Nahrung kommen. Das geschieht i. d. R. durch Sammeln oder Jage auf Kleintiere. Manchmal reicht das aber nicht aus. Und hier kommt den Frauen und deren Kindern eine Sitte zupass: Die Frauen sind für die Herrichtung der Toten zuständig. Das verleitete dann (früher zumindest) dazu, sich auch mal das eine oder andere Stück eines Toten abzuzweigen (man saß ja an der Quelle). Deshalb war Kuru auch eine Krankheit, die fast nie Männer betraf, sondern immer nur Frauen und Kinder. --Duschgeldrache2 19:45, 4. Nov. 2008 (CET)
- siehe dazu den Artikel Kuru. Alles was mit Kannibalismus zu tun hat, ist wissenschaftlich umstritten, das ist ein sehr sensibles Thema. Es ist vermutlich nicht mit Sicherheit bewiesen, aber es gibt laut Literatur Anhaltspunkte --Dinah 21:43, 4. Nov. 2008 (CET)
Kannibalismus HEUTE
irgendwie hört es in diesem Artikel bei "neuzeit" auf! was ist mit kannibalismus heutzutage? zum beispiel als kriegswaffe in afrika? ich weiß persönlich von vorfällen im kongo, wo kinder von hutu-rebellenmilizen bei lebendigem leib gekocht, ihnen dann die haut abgezogen, sie gegrillt und dann vor den eltern verspeist worden sind. weiteres dazu gibt es auch im film "im schatten des bösen", der letztes jahr im deutschen fernsehen (WDR) lief. in dem film geht es eigentlich um vergewaltigung als kriegswaffe. außerdem hört man ja immer wieder von der jagd auf albinos, dern körperteile verspeist werden, um macht zu erlangen oder sonstige zauberkräfte. wäre schön wenn das nicht einfach unter den tsich fällt. --CholitaLinda 21:53, 18. Jan. 2009 (CET)
- man hört sehr viel ... Für Wikipedia relevant ist aber nur etwas, was in seriöser Fachliteratur dargestellt wird. Du hast also persönlich an einem Kannibalen-Mahl im Kongo teilgenommen? Und das sollen wir glauben? Im Kongo leben keine Hutu, das verwechselst du mit Ruanda --Dinah 13:04, 19. Jan. 2009 (CET)
- ich habe selbstverständlich noch nie an einem "Kannibalen-Mahl" teilgenommen, ich verbitte mir solche Bemerkungen. Persönlich weiß ich von diesen Kannibalismus-Vorfällen, weil ich PERSÖNLICH mit der Regisseurin des Films "Im Schatten des Bösen" darüber gesprochen habe, die diese Vorfälle im Kongo dokumentiert habe. Es gibt jede Menge Hutu-Milizen im Kongo, ich verwechsle das Land nicht, und mit deiner Behauptung "Im Kongo leben keine Hutu, das verwechselst du mit Ruanda" verhöhnst du die unzähligen Opfer der Massenvergewaltigungen und Menschenrechtsverletzungen, die in Süd-Kivu und anderen Gegenden im Kongo tagtäglich von Hutu-Rebellen heimgesucht werden!
- Zu deinem Kommentar "man hört sehr viel" --> Der Film "Im Schatten des Bösen" ist 2008 mit dem deutschen Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden, ich glaube nicht, dass das unseriös ist!
- Unseriös sind vielmehr Artikel, in denen wichtige Themenkomplexe schlicht übergangen werden, wie zum Beispiel hier "Kannibalismus heute".
- Ich bitte also weiterhin um KONSTRUKTIVE Beiträge, diesen Artikel zu verbessern.--CholitaLinda 22:18, 27. Jan. 2009 (CET)
Etymologie
Die Etymologie ist merkwürdig: Kannibalismus heißt Kannibalismus nach Menschen, die man für Kannibalen hielt??? Uli 14:18, 11. Jan 2004 (CET) ==