Der Bärwalder See, auch Speicher Bärwalde genannt, ist mit einer Fläche von 13 km² der größte See Sachsens und der drittgrößte See des Lausitzer Seenlands. Er befindet sich in der oberlausitzischen Gemeinde Boxberg/O.L. zwischen den Orten Boxberg, Klitten und Uhyst. Der namensgebende Ort Bärwalde liegt nördlich des Sees.
Bärwalder See | ||
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Blick über den Bärwalder See auf das Kraftwerk Boxberg | ||
Geographische Lage | Gemeinde Boxberg/O.L., Sachsen | |
Zuflüsse | Spree, Dürrbacher Fließ, Schulenburgkanal | |
Abfluss | Schwarzer Schöps | |
Orte am Ufer | Boxberg, Klitten, Uhyst | |
Daten | ||
Koordinaten | 51° 22′ 0″ N, 14° 32′ 0″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 125 m | |
Fläche | 13 km² | |
Volumen | 174 Mio m³ | |
Umfang | 20,6 km | |
Maximale Tiefe | 50 m | |
Besonderheiten |
Restsee des Tagebaus Bärwalde |
Der See
Der Bärwalder See liegt im Landschaftspark Bärwalder See, einer Bergbaufolgelandschaft, die von der LMBV rekultiviert wird. Der See selbst ist dabei das Restloch des Tagebaus Bärwalde. Seine Flutung begann am 13. November 1997 und sollte bereits 2007 abgeschlossen sein. Fehlende Niederschläge haben dieses Ziel mehrfach verzögert. Im Oktober 2008 wurde mit einem Wasserstand von 123,56 Metern über NN der bisherige Wasserhöchststand erreicht.[1] Damit liegt der Wasserstand noch etwa 1,5 Meter unter dem Soll von 125 Metern. Gespeist wird der See aus der Spree, über den Schwarzen Schöps fließt ein Teil des Wassers in die Spree zurück.
Der Name Speicher Bärwalde deutet an, dass der See die Funktion eines wasserwirtschaftlichen Speicherbeckens hat. Zusätzlich zum direkt nordwestlich liegendem Speicherbecken Lohsa II stehen 25 Mio m³ von den 174 Mio m³ Wasser (Maximalvolumen) zur Verfügung. Damit ist der Bärwalder See, gemessen am nutzbaren Stauraum, der sechstgrößte Speichersee Sachsens. Die Speicher Bärwalde und Lohsa II dienen unter anderem der Versorgung des Kraftwerks Boxberg mit Brauchwasser und der Regulierung des Wasserstandes der Spree. Letzteres ist besonders zur ausreichenden Wasserversorgung im Biosphärenreservat Spreewald und in Berlin notwendig.
Tourismus
Der Bärwalder See wird von den Gemeinde Boxberg/O.L. touristisch genutzt, ein Ausbau der vorhandenen Möglichkeiten ist angestrebt. Schon vor der vollständigen Flutung befinden sich Ferienhäuser, ein Bootshafen und ein Radiosender am See, ein Leuchtturm ist geplant. Im September 2008 fand zum vierten Mal das jährliche Licht-Klang-Festival „Transnaturale“ statt, bei dem der etwa 25 km lange Rad- und Wanderweg um den See als Verbindung für die verschiedenen Stationen und Veranstaltungsorte dient. In der Nähe des westlichen Ufers, nördlich von Uhyst, befindet sich ein Wildgehege; an den See schließt sich zudem das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft an.
Südlich von Boxberg entstand aus etwa 100.000 Kubikmetern Erde nach einer Idee des Warschauer Künstlers Jaroslav Kozakiewicz eine Hügellandschaft, die – aus der Luft betrachtet – einem menschlichen Ohr gleicht. Das begehbare Ohr ist rund 350 Meter lang, 250 Meter breit und 18 Meter hoch. Am höchsten Punkt der Ohrmuschel gibt es ein Aussichtsplateau, das einen weiten Blick zum Kraftwerk und über den See gestattet. Im Inneren des Ohres wurde ein Amphitheater gebaut.
Die für den Tagebau devastierte Ortschaft Jasua soll in Seenähe neu aufgebaut werden.
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ Martina Albert: Bärwalder See erreicht neuen Wasser-Höchststand. In: Lausitzer Rundschau, Lokal-Rundschau für Weißwasser und Niesky. 1. November 2008. (Online-Artikel)