Adolph Goldschmidt

deutscher Kunsthistoriker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Januar 2009 um 00:55 Uhr durch Kresspahl (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Adolph Goldschmidt (* 15. Januar 1863 in Hamburg; † 5. Januar 1944 in Basel) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Goldschmidt begann 1885 relativ spät mit seinem Studium der Kunstgeschichte an den Universitäten von Jena, Kiel und Leipzig. 1889 wurde er mit seiner Dissertation Lübecker Malerei und Plastik bis 1530, einer ersten detaillierten Bestandsaufnahme spätgotischer Kunst im nordostdeutschen Raum promoviert. Er bereiste die Länder Nord-, Süd- und Westeuropas und wurde nach Vorlage seiner Arbeit Der Albanipsalter in Hildesheim und seine Beziehung zur symbolischen Kirchenskulptur des 12. Jahrhunderts (1893) Privatdozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Der Schwerpunkt seiner kunstgeschichtlichen Forschungsarbeit lag im Bereich der Kunst des Mittelalters, insbesondere auch auf dem Gebiet der niederdeutschen Malerei. Goldschmidt wurde 1903 ordentlicher Professor für Kunstgeschichte in Berlin, 1904 an der Universität Halle und kehrte von dort 1912 nach Berlin zurück. Von 1914 bis zu seinem Ausschluss 1938 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. 1927 bis 1930 hatte er als einer der ersten deutschen Hochschullehrer eine Gastprofessur in Harvard. 1938 war Goldschmidt zur Emigration aus Deutschland gezwungen und zog nach Basel.

Zu seinem Freundeskreis gehörten Max Liebermann, Edvard Munch, Aby Warburg, Friedrich Meinecke. Er war ein Kritiker seines Kollegen aus gemeinsamer Berliner Zeit, Heinrich Wölfflin.