Marcos António Portugal

portugiesischer Komponist von Opern und Kirchenmusik
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Marcos António Portugal (* 24. März 1762 in Lissabon, † 7. Februar 1830 in Rio de Janeiro) war ein portugiesischer Komponist von Opern und Kirchenmusik.

Er studierte am Seminario Patriarcal in Lissabon Komposition, Gesang und Orgel, wurde 1785 als Kapellmeister am Lissaboner Teatro do Salite eingestellt und komponierte für dieses Theater eine Reihe von farsas und Intermezzos bis zum Jahr 1792, als er zum Zwecke der Vertiefung seiner Opernpraxis nach Neapel reiste, dort aber rasch selbst komponierte und mit der Opera buffa „La confusione della somiglianza“ einen schnellen Erfolg erringen konnte. Danach konnte er verschiedene Buffo-Opern und Farcen in Italien und dem sonstigen Europa erfolgreich zu Aufführung bringen, während seine Anstrengungen im Bereich der Opera seria weniger positiv aufgenommen wurden. 1800 kehrte er nach Lissabon zurück und wurde dort als Direktor des Theater San Carlos eingestellt. Er teilte sich diese Positon von 1803 bis 1807 mit Valentino Fioravant, der für Buffo-Opern zuständig war, während Portugal, mit einer eigenen Operntruppe, für der Bereich der Seria die Verantwortung hatte. Dies erklärt, das er in dieser Zeit zwölf opere serie schrieb, aber nur eine buffa, wobei ausschließlich die letztere eine größere Popularität, auch außerhalb Portugals, erlangen konnte. 1811 schiffte er sich nach Rio de Janeiro ein, wo er eine Anstellung bei der königlichen Kapelle und, nach dessen Eröffung, wiederum die Direktionsposition am Theater San Joao erhielt.

Portugal komponierte im Laufe seiner Karriere mehr als 40 Werke für Bühne und Musik, unter denen von der reinen Anzahl her betrachtet keine Gattung besonders hervorsticht: Viele farsas, dramma giocoso, per musica und serio, aber auch Intermezzos sind vertreten. Sein Ruhm schien sich allerdings vor allem auf seine komischen Werke zu beschränken, neben „La confusione della somiglianza“ (dramma giocoso, Text von C. Mazzini, Florenz, 1793) vor allem Lo spazzacamino principe (commedia con musica, Foppa, Venedig, 1794), La donna di genio volubile (dramma giocoso, Bertati, Venedig, 1796), Le donne cambiate (farsa, Foppa, Venedig, 1797), Non irritar le donne (farsa, Foppa, Venedig, 1798) und L'oro non compra amore (dramma giocoso, Caravita, Lissabon, 1804).

Stilistisch schuldet Portugal viel der bewährten neapolitanischen Tradition von Cimarosa und anderen, der er eng verhaftet ist, die aber zu jener Zeit ein gewisses konservatives Element darstellt.