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Sarja

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Das erste ISS-Modul Sarja, aufgenommen 1998 von STS-88

Sarja (rus. Заря, zu deutsch Sonnenaufgang) oder FGB (Abkürzung für rus. функционально-грузовой блок, engl. Functional Cargo Block) ist das erste Modul der Internationalen Raumstation. Sarja wurde am 20. November 1998 mit einer russischen Proton-K Rakete von Baikonur aus gestartet. Das Design der Sarja basiert auf dem TKS-Raumschiff. Das Modul ist zylinderförmig mit einem kugelförmigen Kopfteil und konischem Heck, etwa 13 Meter lang und maximal 4,2 m im Durchmesser. Es hatte beim Start eine Masse von 21,3 t und wurde in der Aufbauphase der Station zur Lageregelung und Energieversorgung eingesetzt. Die beiden Solarzellenflächen (jeweils etwa 11 m x 3,4 m) produzieren eine Durchschnittsleistung von 3 Kilowatt. Die Energie kann in 6 Nickel-Cadmium-Batterien gespeichert werden. Später werden einige dieser Aufgaben weitgehend von anderen Komponenten der Station übernommen. Bestehen bleibt die Funktion als Treibstoffspeicher und Lagerraum. Auch ist für weitgehend automatisch ablaufende Experimente Raum vorgesehen.

Sarja verfügt über 24 mittlere und 12 kleine Lagekontrolltriebwerke sowie 2 große Einheiten für Bahnmanöver. Seine 16 außen angebrachten Tanks fassen etwa 6 Tonnen Treibstoff. Sarja wurde in Russland entwickelt und gebaut, aber von den USA in Auftrag gegeben und bezahlt. Bereits wenige Tage nach dem erfolgreichen Start wurde es mit dem ersten US-Modul, Unity, verbunden. Bis zum Sommer 2000 übernahm Sarja die komplette Energieversorgung, Lageregelung und Klimasteuerung für beide Elemente. Danach koppelte das Wohn- und Arbeitsmodul Swesda am Heck an. Sarja verfügte danach noch über einen freien Kopplungsstutzen (Sarja-Nadir), an dem in der Anfangsphase unbemannte oder bemannte Raumschiffe andocken. Später soll hier ein universelles Lager- und Experimentiermodul angekoppelt werden. Ob diese Pläne aber noch verwirklicht werden, ist bei den derzeitigen Problemen allerdings fraglich.