Grünhain-Beierfeld ist eine Stadt im sächsischen Erzgebirgskreis. Sie entstand am 1. Januar 2005 durch die Eingemeindung der Stadt Grünhain in die Gemeinde Beierfeld.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 34′ N, 12° 48′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Höhe: | 505 m ü. NHN | |
Fläche: | 22,26 km2 | |
Einwohner: | 6514 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 293 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 08344 | |
Vorwahl: | 03774 | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 260 | |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
August-Bebel-Straße 79 08344 Grünhain-Beierfeld | |
Website: | www.gruenhain-beierfeld.de | |
Bürgermeister: | Joachim Rudler (CDU) | |
Lage der Stadt Grünhain-Beierfeld im Erzgebirgskreis | ||
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Geografie
Höchster Punkt des Stadtgebietes ist der Spiegelwald mit 728 m ü. NN.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzen Zwönitz, im Osten Elterlein, im Süden Raschau-Markersbach, im Südwesten Schwarzenberg/Erzgeb. und im Westen Bernsbach und Lößnitz an die Stadt.
Stadtgliederung
Grünhain-Beierfeld gliedert sich in drei Stadtteile:
Geschichte
Beierfeld
Die Besiedlung des Gebietes um Beierfeld erfolgte im 12. Jahrhundert. Wie auch viele andere Orte des Erzgebirges ist Beierfeld ein zweireihiges Waldhufendorf. Der Ortsname lässt bayerische Kolonialisten vermuten. 1233 kam Beierfeld mit der Stiftung des Klosters Grünhain durch Meinhard II. von Wirbene zum Klosterbesitz. Damit besaß bis zur Reformation der Grünhainer Abt die Gerichtsbarkeit über den Ort und erhielt Zins- und Fronleistungen.
Mit dem einsetzenden Bergbau begann jedoch der Wandel vom reinen Bauerndorf zur industriell geprägten Gemeinde. Die aufkommende Löffelmacherei im 17. und 18. Jahrhundert sowie der Blechwarenindustrie im 19. Jahrhundert wurden zu den bestimmenden Industriezweigen im Ort. Aus der anfänglich handwerklichen Produktion von Haus- und Küchengeräten entwickelte sich ab Beginn des 20. Jahrhunderts die fabrikmäßige Herstellung in Großbetrieben.
Grünhain
Grünhain wurde erstmals 1231/33 urkundlich erwähnt. Der Standort an der Salzstraße Halle–Preßnitzer Pass–Böhmen bewog um 1230 Zisterziensermönche dazu, hier ein Kloster zu gründen. Bereits 1267 ist Grünhain als oppidum bezeugt (Siehe auch: Grünhain, Kloster Grünhain).
Waschleithe
Waschleithe wird 1528 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits im 13. Jahrhundert begann im Oswaldtal, in dem Waschleithe liegt, der Bergbau. Neben Silber, Zinn, Eisen wurde später auch Marmor gewonnen. Der Bergbau wurde so bis 1920 weitergeführt. Aus dem Bergbau leitet sich auch der Ortsname ab, der von einer „Erzwäsche am Hang“ herrührt.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1999 erfolgte die Eingemeindung von Waschleithe und zum 1. Januar 2005 die von Grünhain nach Beierfeld. Mit der Eingemeindung der Stadt Grünhain änderte die Gemeinde Beierfeld ihren Namen in „Grünhain-Beierfeld“ und übernahm auch das Stadtrecht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Schauanlage „Zur Heimatecke“ in Waschleithe
- Schaubergwerk „Herkules-Frisch-Glück“ Waschleithe
- Rot-Kreuz-Museum Beierfeld
Musik
- Original Grünhainer Jagdhornbläser
Bauwerke
- Reste des Zisterzienserklosters Grünhain
- Ruine der Kirche Sankt Oswald („Dudelskirche“) in Waschleithe
- Peter-Pauls-Kirche und Christuskirche in Beierfeld
- St. Nicolai Kirche in Grünhain von Johann Traugott Lohse
- König-Albert-Turm auf dem Spiegelwald
Parks
- Natur- und Wildpark Waschleithe
Sport
- Naturbad Grünhain
Regelmäßige Veranstaltungen
- Löffelmacherfest in Beierfeld
- Klosterfestspiele in Grünhain
- Harzerfest in Waschleithe
(die drei Veranstaltungen finden im jährlichen Wechsel statt)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Grünhain-Beierfeld ist nicht durch eine Bundesstraße an den überörtlichen Verkehr angebunden. Die wichtigste Verbindung ist die Staatsstraße 270, die die Stadt mit der nahen Bundesstraße 101 in Schwarzenberg und der Staatsstraße 258, einem Autobahnzubringer der A72, in Zwönitz verbindet.
Bildung
- 2 Grundschulen
- 1 Mittelschule
- 1 Berufliches Schulzentrum
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Hermann Schein (1586–1630), Thomaskantor, geboren in Grünhain
- Fritz Körner (1873–1930), Mundartdichter des Erzgebirges, geboren in Waschleithe, gestorben in Beierfeld
- Liselotte Pieser (1917–1998), Volkswirtin und Politikerin (CDU), MdB, geboren in Beierfeld
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Kunz von Kaufungen (* um 1410–1455), Initiator des Altenburger Prinzenraubes ein, wurde bei Waschleithe gefangen genommen
- Johann Gabriel Löbel (1635–1696), Glashüttenbesitzer und Hammerherr, starb in Grünhain
- Christian Gottlob Steinmüller (1792–1862), Orgelbaumeister
- Thomas Köhler (* 1940), Doppelolympiasieger im Rennrodeln, lebte zeitweilig in Beierfeld
- Ortrun Enderlein (* 1943), Rennrodlerin, arbeitete im Meßgerätewerk Beierfeld
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung