Ludwig der Deutsche

König des Ostfrankenreiches, König von Bayern
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2003 um 15:27 Uhr durch Maclemo (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ludwig der Deutsche, dritter Sohn Ludwigs des Frommen und der Irmengard, geb. 805, erhielt in der ersten Teilung seines Vaters 817 Bayern und die nach Osten hin angrenzenden Länder, sah sich aber in der neuen, zugunsten Karls des Kahlen gemachten Teilung 829 so verkürzt, dass er sich mit seinen Brüdern Lothar und Pippin zweimal (830 und 833) gegen seinen Vater empörte. Entrüstet über Lothars hartes Benehmen gegen diesen, fiel er von demselben ab und setzte 834 Ludwig den Frommen wieder ein.

Bei der Teilung nach Pippins Tod 839 mit Undank belohnt, erhob er sich 840 von neuem gegen seinen Vater, der bald darauf starb. Nun begann unter den Brüdern ein mehrjähriger Streit über das Erbe, welches sich Lothar gern allein zugeeignet hätte. Ludwig und Karl vereinigten sich daher gegen denselben, schlugen ihn 841 bei Fontenoy und nötigten ihn, nachdem Ludwig vorher noch die von Lothar zur Empörung gereizten Sachsen wieder unterworfen und 842 im Februar zu Straßburg sein Bündnis mit Karl erneuert hatte, zum Teilungsvertrag von Verdun (843), durch welchen Ludwig Ostfranken bis zum Rhein und überdies Mainz, Speyer und Worms zuerkannt wurden.

Schon in der frühern Zeit der Statthalterschaft in Bayern, seit 825, hatte Ludwig wiederholte Kämpfe mit den von Südosten her andrängenden Bulgaren und mit einzelnen slawischen Völkerschaften, den Böhmen, Sorben und Moraven, zu bestehen; mehr aber noch machten ihm nach seinem Regierungsantritt die Einfälle der Normannen in die Rheinlande und in Friesland zu schaffen. Mit Westfranken lag er fortwährend im Krieg.

Nach Lothars II. Tod erwarb er im Vertrag von Mersen vom 22. Januar 870 die deutsche Hälfte von Lothringen, dagegen kam ihm Karl nach Ludwigs II. Tod 875 in der Bewerbung um die Kaiserkrone zuvor. Ludwig rächte sich durch einen verheerenden Einfall in Westfranken.

Er starb am 28. August 876 in Frankfurt und wurde im Kloster Lorsch begraben. Er hinterließ von seiner Gemahlin Hemma drei Söhne, Karlmann, Ludwig und Karl, unter die er schon 865 sein Reich so geteilt hatte, daß Karlmann Bayern, Ludwig Ostfranken und Sachsen, Karl Alemannien erhielt, und drei Töchter.

Otfried widmete Ludwig sein deutsches Evangelienbuch, das Gedicht Muspilli soll er selbst abgeschrieben haben. Er ist der Begründer des ostfränkischen, später Deutschen Reichs und führt daher seinen Beinamen.