Kuckuck

Art der Gattung Kuckucke (Cuculus)
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Der Kuckuck (Cuculus canorus) gehört zur Familie der Kuckucke (Cuculidae), einer auf der ganzen Welt verbreiteten Vogelfamilie, deren bekanntestes Merkmal neben ihrem auffälligen Ruf der Brutparasitismus ist.

Kuckuck
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Kuckuck (Cuculus canorus)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Vögel (Aves)
Vorlage:Ordo: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
Vorlage:Familia: Kuckucke (Cuculidae)
Vorlage:Genus: Cuculus
Vorlage:Species: Kuckuck (C. canorus)

Beschreibung

Der Kuckuck ist mit seinen 34 cm Körpergröße ungefähr so groß wie eine Taube. Vom Erscheinungsbild ähnelt er allerdings eher einem Sperber oder Falken. Er ist relativ schlank und hat einen langen Schwanz. Die Flügelspannweite kann 60 cm und das Gewicht 160 g erreichen. Das Männchen ist oberseits grau und das Weibchen rotbraun gefärbt. Der Bauch ist weiß gefärbt und hat schwarze Streifen. Der Kuckuck kann bis 14 Jahre alt werden. Sein Ruf klingt in etwa wie "guhkoh", daher auch sein Name.

Lebensraum

Der Kuckuck ist ein Zugvogel und Langstreckenzieher. Er ist in allen Biotopen von Wald bis offenen Kulturland ab Mai in fast ganz Europa anwesend (außer Island). Die Winterquartiere liegen im tropischen Afrika. Der scheue Kuckuck ist ein Einzelgänger und nur sehr selten zu sehen.

Ernährung

Der tagaktive Kuckuck ernährt sich von Raupen, Käfern, Libellen, Heuschrecken und anderen Insekten.

Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Die Zeit zum Eier legen erstreckt sich von Mai bis Juli. Der Kuckuck ist ein Brutschmarotzer. Das Weibchen legt jeweils ein Ei in ein fremdes Nest, meistens einer bestimmten Singvogelart. Bevorzugte Wirte sind Rohrsänger, Grasmücken, Pieper, Bachstelzen, Braunellen, Neuntöter, Zaunkönig und Rotschwänze. Die Färbung vom Ei ist jeweils der Vogelart angepasst. Möglich ist es aber auch, dass der Vogel, wie der Gelbspötter, den Betrug durch den Größenunterschied erkennt und das Kuckucksei nicht annimmt. Nach ca. zwei Wochen Brüten schlüpft der junge Kuckuck und wirft die restlichen Eier oder Jungen aus dem Nest. Dieses Verhalten ist auch für das Kuckucksküken nicht unproblematisch, da bei den meisten Vogeleltern die Menge der herangeschaftten Nahrung von der Anzahl der Im Nest aufgesperrten Schnäbeln abhängig ist. So versucht der heimische Kuckuck die Pflegeeltern durch recht lautes Geschrei zu Höchstleistungen anzutreiben, während der südostasiatische Fluchtkuckuck (Cuculus fugax) die Flügelunterseiten mit gelbgefärbten Flecken auf den Federn präsentiert und somit dem "Wirt" weitere zu fütternde Schnäbel vortäuscht. Dieses andere Verhalten erklärt sich mit der Tatsache, dass die Pflegeeltern dieser Kuckucksart meist Bodenbrüter sind und lautes Geschrei unter diesen Umständen schnell Feinde anlocken würde. Nach etwa 20 Tagen wird der Jungvogel flügge. Das Weibchen kann im Jahr bis zwei Dutzend Eier legen. Der europäische Bestand wird auf rund zwei Millionen Brutpaare geschätzt.

Redensarten

Der Kuckuck und das Kuckucksei kommen in vielen Redensarten vor, wobei Kuckuck oft ein Verhüllungswort für den Teufel darstellt. Beispiele:

  • "Scher dich zum Kuckuck!" = scher dich zum Teufel
  • "...jemandem ein Kuckucksei ins Nest legen" = jemandem etwas heimlich unterschieben (oft ist dabei ein untergeschobenes Kind gemeint)
  • "Weiß der Kuckuck..." = das weiß allenfalls der Teufel (das weiß niemand)
  • "Der Kuckuck ist los!" = der Teufel ist los (es ist reichlich Betrieb)
  • "Wolkenkuckucksheim" = ein Traumland (nach der von Vögeln in die Luft erbauten Stadt in Aristophanes Komödie Die Vögel)
  • "Zum Kuckuck nochmal!" = Verdammt
  • "Hol's der Kuckuck!" = Hol's der Teufel (Mir doch egal)
  • in manchen Gegenden gilt folgende Regel: greif Dir in die Tasche wenn Du im Jahr das erstemal den Kuckuck hörst. So viel Geld wie Du dann dabei hast, so wirst Du das ganze Jahr über Geld haben. Hast Du nichts dabei, siehst für das folgende Jahr finanziell schlecht aus. Überlicherweise hört man die ersten Kuckucksrufe Ende März bis Anfang April.