George Harrison MBE (* 24. Februar 1943 in Liverpool, England; † 29. November 2001 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein englischer Musiker und Komponist. Bekannt wurde er als Mitglied der Beatles, deren Leadgitarrist er war. Er wurde oft als der "stille Beatle" bezeichnet.
Leben
Jugend
George Harrison wurde am 24. Februar 1943 in der nordenglischen Hafenstadt Liverpool als jüngstes Kind des Busfahrers Harold Harrison und dessen Frau Louise (geb. French) geboren. Er hatte zwei Brüder – Clive und Pete – und eine Schwester – Louise. Er wuchs in einem harmonischen Elternhaus auf und besuchte die gleiche Grundschule (Dovedale Primary Schhol) wie John Lennon, der allerdings drei Klassen über ihm war. 1954 wechselte Harrison auf das Liverpool Institute, das auch Paul McCartney besuchte. Die beiden lernten sich im Schulbus kennen und freundeten sich an, als sie ihr gemeinsames Interesse für Musik entdeckten.
Seine ersten musikalischen Schritte unternahm Harrison etwa im Alter von 13 Jahren, als er seine erste Gitarre bekam. Ein Freund seines Vaters brachte ihm die Grundlagen des Gitarrenspiels bei. Wie bei vielen Jugendlichen in den 1950ern hinterliess der einsetzende Erfolg der Rock 'n' Roll-Musik auch bei Harrison einen starken Eindruck und weckte in ihm den Wunsch, ebenfalls Rockmusiker zu werden.
Durch Vermittlung seines Freundes Paul McCartney durfte Harrison trotz seiner Jugend als Mitglied bei den von Lennon gegründeten Quarry Men einsteigen. Damit war der Kern der späteren Beatles beisammen.
Beatles-Ära
Harrison konvertierte Mitte der 1960er-Jahre zum Hinduismus und brachte indische Elemente, insbesondere das Sitarspiel, in die Musik der Beatles ein.
Obwohl die Musik der Beatles von Lennon und McCartney dominiert wurde, entstammen einige sehr erfolgreiche Beatles-Songs wie z.B. "While My Guitar Gently Weeps", "Something" oder "Here Comes The Sun" der Feder George Harrisons.
Die Solo-Karriere
George Harrison veröffentlichte 1970 mit "All Things Must Pass" das erste 3-fach Album in der Popgeschichte. Produzent war der damalige "Wall-Of-Sound" Guru Phil Spector, der sich auch für das "Let It Be" Album der Beatles verantwortlich zeigte. "All Things Must Pass" ist bis heute das erfolgreichste Album eines Ex-Beatles und wurde im Jahre 2001 von George Harrison überarbeitet und wiederveröffentlicht.
Sein erfolgreichster Song aus seiner Solokarriere nach 1970 war "My Sweet Lord", der sich jedoch nachträglich laut Gerichtsurteil als unbewusstes Plagiat des Stückes "He's So Fine" von The Chiffons herausstellte und gleichzeitig die erste Nummer 1 eines Ex-Beatles war.
1971 organisierte Harrison zusammen mit Ravi Shankar das Konzert für Bangladesh.
1987 hatte George Harrison mit "Got My Mind Set On You" aus dem Album "Cloud Nine" seinen letzten Nummer 1 Hit in den USA und damit gleichzeitig auch die - vorläufig - letzte Nummer 1 eines Ex-Beatles.
Ab 1988 war George Harrison Mitglied der Supergruppe Traveling Wilburys, zusammen mit Bob Dylan, Jeff Lynne, Tom Petty und Roy Orbison.
2002 erscheint posthum Harrisons letztes Album "Brainwashed". Produziert und fertiggestellt von Jeff Lynne und Harrisons Sohn Dhani Harrison. Einige Kritiker warfen Lynne vor, das Album sei überproduziert. Harrison selbst wollte das Album nicht zu "polished" haben, Lynne aber meinte, dies würde den Kompositionen nicht gerecht.
Der Filmproduzent
Neben der Musik galt sein Interesse auch dem Film, so produzierte er mit seiner Firma HandMade Films z.B. für die Komikergruppe Monty Python "The Life Of Brian". Weitere Projekte waren u.a. "Time Bandits", "Mona Lisa" und auch "Shanghai Surprise" mit der Sängerin Madonna und Sean Penn.
Das Ende
Am 30. Dezember 1999 wird Harrison in seinem Schloss in Henley-On-Thames von einem Psychopathen niedergestochen und schwer verletzt. Das Einschreiten seiner Frau Olivia rettete ihm wahrscheinlich das Leben. Es gelang ihr den Angreifer zu überwältigen. In den späten 1990er Jahren wurde bei George Harrison Krebs diagnostiziert. Er war sein Leben lang starker Raucher gewesen.
George Harrison starb am 29. November 2001 in Los Angeles an einem Hirntumor.
Harrisons Sohn Dhani und der frühere Weggefährte Jeff Lynne bearbeiten 2002 die letzten Studioaufnahmen und veröffentlichen posthum "Brainwashed".
Am 29. November 2002 fand zu seinem Gedenken ein Konzert in der Londoner Royal Albert Hall statt. Bei diesem Konzert traten Freunde auf, die mit seiner Musik seiner gedenken wollten.
Diskografie
- Wonderwall Music, 1968
- Electronic Sounds, 1969
- All Things Must Pass, 1970
- The Concert For Bangla Desh, 1971
- Living In The Material World, 1973
- Dark Horse, 1974
- Extra Texture, 1975
- The Best Of George Harrison, 1976
- Thirty Three & 1/3, 1976
- George Harrison, 1979
- Somewhere In England, 1981
- Gone Troppo, 1982
- Cloud Nine, 1987
- Live in Japan, 1992
- Brainwashed, 2002
- Concert for George [(2 CD + DVD Box)], 2003
- The Dark Horse Years 1976-1992 [6 CD + 1 DVD Box], 2004
Literatur
- George Harrison: „I, Me, Mine“ ISBN 0-7538-1734-9
- The Beatles: „The Beatles Anthology“ ISBN 3-5500-7132-9
Weblinks
- http://www.georgeharrison.com
- http://www.allthingsmustpass.com
- http://www.concertforgeorge.com
- http://www.thebeatles.com
- http://www.laut.de/wortlaut/artists/h/harrison_george/
Personendaten | |
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NAME | Harrison, George |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Musiker (The Beatles) |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1943 |
GEBURTSORT | Liverpool, Großbritannien |
STERBEDATUM | 29. November 2001 |
STERBEORT | Los Angeles, Kalifornien, USA |