Somalia

Staat in Ostafrika
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Flagge von Somalia

Die Demokratische Republik Somalia ist ein Staat im Osten Afrikas, der an den Indischen Ozean im Osten, Kenia im Süden, Äthiopien im Westen, Dschibuti im Nordwesten und das Rote Meer im Norden grenzt.

  • Bevölkerung: 9,3 Mio. Einwohner (Stand 1999)
  • Fläche: ca. 638.000 km²
  • Hauptstadt: Mogadishu
  • Amtssprache: Somali
  • Minderheitensprachen: u.a. Arabisch, Englisch, Italienisch
  • Währung: Somali Shilling und (im Norden) Somaliland Shilling
  • Nationalfeiertag: 1. Juli

Datei:Somalia-Pos.png


Karte von Somalia aus CIA World Fact Book

Geschichte:

Aktuelle wirtschaftliche Daten über Somalia liegen nicht vor. Der Staat hörte de facto im Jahre 1991 auf zu existieren und spaltete sich in zwölf durch Warlords beherrschte Stämme sowie den unabhängigen Staat Somaliland im Norden auf.

Im August 1992 bemühten sich die Vereinten Nationen, die mehr als 2 Millionen hungernden Menschen des Landes mit Lebensmitteln zu versorgen. Am 8. Dezember landeten 28.000 UN-Soldaten unter amerikanischer Führung in Somalia. Ihre Aufgabe war die Sicherung der Nahrungsversorgung (Operation Hoffnung).

Nachdem einige Kriegsfürsten gegen Ende des Jahres 1992 zum Frieden aufgerufen hatten, verschärfte sich die Situation 1993 erneut, als 23 pakistanische UN-Soldaten von Rebellen des Clanführers Mohammed Farah Aidid getötet wurden. Ab April wurden dann auch erstmals deutsche Soldaten eingesetzt, deren Aufgabe es war, indische UN-Brigaden mit Nachschub zu versorgen. Die Lage verschlechterte sich jedoch. Die Inder erschienen nicht, weswegen die Aufgaben der Bundeswehr nicht erfüllt werden konnten. Andere Soldaten wurden inzwischen in blutige Kämpfe verwickelt, wobei auch mehrere Somalier getötet wurden. Am 3. März 1995 wurde die UN-Mission schließlich mit dem Abzug aller Blauhelm-Soldaten erfolglos beendet. Der Bürgerkrieg in Somalia wurde fortgesetzt.

Seit dem 13. August 2000 wird das Land von einer Übergangsregierung regiert (ohne Somaliland).

Geographie:

Somalia liegt im Osten des Kontinents, im sogenannten Horn von Afrika. Das Territorium Somalias setzt sich aus dem ehemaligen UNO-Mandatsgebiet (eine frühere italienische Kolonie) Somalia sowie dem britischen Protektorat Somaliland zusammen. Die Küstenlinie ist 2.720 Kilometer lang.

Der nördliche Teil des Landes ist zumeist hügelig und liegt durchschnittlich 900 bis 2.100 Meter über dem Meeresspiegel. Nach Süden hin erstreckt sich ein Flachland mit einer durchschnittlichen Höhe von 180 Metern. Die Flüsse Juba und Shebelle entspringen in Ethiopien und fließen durch den Süden Somalias in den Indischen Ozean.

Somalia wird beeinflusst durch Monsunwinde, ein ganzjähriges heißes Klima, unregelmäßige Regenfälle und stetig wiederkehrende Trockenperioden. Außer in den Berg - und Küstenregionen, liegt die durchschnittliche Maximaltemperatur am Tag zwischen 30 und 40 Grad Celsius. Der südwestliche Monsun sorgt in der Gegend um Mogadischu für ein relativ mildes Klima in den Monaten von Mai bis Oktober. Zwischen Dezember und Februar bringt der nordöstliche Monsun ein ähnliches mildes Klima. In der sogenannten Tangambili-Periode zwischen den beiden Monsunen (Oktober bis November und März bis Mai) ist es heiß und feucht.

Menschen:

Im frühen 17. Jahrhundert vermischten sich die einheimischen Kuschiten mit arabischen und persischen Händlern, die sich entlang der Küste niedergelassen hatten.

In der heutigen Zeit leben 60 Prozent aller Somalier teilweise oder vollständig als Nomaden. 25 Prozent der Menschen leben als Farmer, die sich in der fruchtbarsten Region des Landes zwischen Shebelle und Juba niedergelassen haben. Der verbliebende Teil der Bevölkerung (15 bis 20 Prozent) lebt in städtischen Gebieten.

In Somalia leben einige Bantugruppen, die auf dem Land arbeiten. Des weiteren gibt es noch mehrere tausend Araber, sowie einige hundert Inder und Pakistanis. Nahezu alle in Somalia geborenen Menschen sprechen die somalische Sprache. Arabisch, Englisch und Italienisch werden ebenfalls sehr oft benutzt.


Politik:

Somalia besitzt zur Zeit keine nationale Regierung. Stattdessen teilt sich das Land in 18 Regionen auf, die jeweils unterschiedlich verwaltet werden. Die Transitional National Government (TNG) in der Hauptstadt Mogadischu versucht die Staatsgewalt auszuführen. Jedoch ist der Einfluss der TNG nur auf ein kleines Gebiet beschränkt. Im Februar 2002 stellte die TNG ein neues Kabinett mit 31 Mitgliedern auf. Die TNG stellt außerdem den Außenminister (Yusuf Hassan Ibrahim) und gilt in vielen Ländern als Vertreter Somalias. Sie repräsentiert das Land in den Vereinten Nationen, der Arabischen Liga und anderen internationalen Organisationen.

Wirtschaft:

Somalia gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickeltsten Ländern der Welt. Das Land besitzt kaum Ressourcen, und die ohnehin schon angeschlagene Wirtschaft kam durch den Bürgerkrieg endgültig zum erliegen. Land- und Viehwirtschaft bestimmen hauptsächlich das ökonomische Geschehen. In Somalia gibt es viele Nomaden, die hauptsächlich durch ihr Vieh existieren. Zusätzlich zur landwirtschftlichen Tätigkeit werden Bananen angebaut, die zu den Hauptexportgütern zählen. Des weiteren werden Fisch, Mais, Hirse und Zucker für den inländischen Bedarf angebaut oder hergestellt. Der kleine industrielle Sektor, der hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzgüter produziert, beträgt nur 10 % des BIP. Viele Fabriken wurden während des Bürgerkriegs geschlossen.