Amalasuntha

Amalasuntha (auch Amalasuentha, Amalaswintha, Amalasuintha) († 535 auf einer Insel im See von Bolsena, Latium -nah Toskana-, Italien) war eine ostgotische Königin.

Die Tochter des ostgotischen Königs Theoderich der Große wurde 1515 mit Eutharich verheiratet, einem Westgoten aus Spanien, der seine Blutslinie bis zu Ermanarich zurückverfolgen konnte. Ihr Ehemann starb scheinbar schon in den ersten Ehejahren und hinterließ zwei Kinder, Athalarich und Matasuentha. Mit dem Tod ihres Vaters 526 folgte ihr Sohn ihm auf dem Thron, sie übte jedoch die Macht als Vormund ihres nur zehnjährigen Sohnes aus. Tief verbunden mit der alten römischen Kultur, gab sie ihrem Sohn eine Ausbildung, die viel verfeinerter und höher war, als es zur Gedankenwelt ihrer gotischen Untertanen passte. Ihrer Unbeliebtheit bewusst, verbannte sie zunächst und tötete dann drei gotische Adlige, die sie des Intrigierens gegen ihre Herrschaft verdächtigte und begann gleichzeitig Verhandlungen mit Kaiser Justinian I. mit dem Ziel sie selbst und die gotischen Edlen nach Konstantinopel umzusiedeln. Der Tod ihres Sohnes 534 brachte ihre Pläne etwas durcheinander.

Nun Königin, machte sie ihren Cousin Theodahad zu ihrem Partner auf dem Thron (nicht, wie manchmal behauptet, zu ihrem Ehemann; seine Frau lebte noch), um ihre Position zu stärken. Diese Wahl war unglücklich, da Theodahad, trotz einer Fassade von Belesenheit und Kultur, feige und hinterhältig war. Er förderte die Unzufriedenheit der Goten und schließlich wurde, entweder auf seinen Befehl hin oder mit seiner Zustimmung, Amalasuntha auf einer Insel des Sees von Bolsena (Lago di Bolsena) in der Latium eingesperrt, wo sie im Frühjahr 535 in ihrem Bad ermordet wurde.

Die Briefe von Cassiodorus, Oberminister und literarischer Berater Amalasunthas und die historischen Berichte von Prokopios von Caesarea und Jordanes liefern uns die Hauptinformationen zur Person von Amalasuntha.

Dieser Artikel schließt Text der gemeinfreien 1911er Ausgabe der Encyclopædia Britannica ein.